Wie viel Erde braucht der Mensch? #BloggerFuerFluechtlinge

by Bücherstadt Kurier

„Wie viel Erde braucht der Mensch?“ ist eine Erzäh­lung von Tol­stoi, die 1885 erschie­nen ist. Prot­ago­nist ist ein Bauer, der sich ein Stück Land kauft und damit zum Guts­be­sit­zer wird. Doch das neue Land ist nicht genug: es gibt noch mehr Land und Reich­tum, das es zu erobern gilt. Einem Gerücht fol­gend stößt er zu den Basch­ki­ren, die ihm ein Ange­bot unter­brei­ten: Er darf so viel Land haben, wie er an einem Tag, bis zum Son­nen­un­ter­gang, umge­hen kann. Doch seine Gier ist gren­zen­los und so bricht er – sobald er merkt, dass er es nicht recht­zei­tig schafft und ver­zwei­felt zu ren­nen beginnt – vor Erschöp­fung zusam­men und stirbt.

Wie viel Erde braucht ein Mensch, um seine Gier zu stil­len? Um glück­lich zu sein, mit dem, was man hat? Wenn man denn über­haupt etwas hat: Men­schen flie­hen, um in einem ande­ren Land Schutz zu suchen, vol­ler Hoff­nung, über­le­ben zu kön­nen. Doch stößt ihre Hoff­nung an Gren­zen: es reicht nicht, dass sie bereits viel Leid und Schmerz ertra­gen muss­ten – auch hier erwar­tet sie Unglück. Durch soge­nannte „besorgte Bür­ger“, die mei­nen, das Recht zu haben, dar­über zu bestim­men, wer in die­sem Land zu leben hat.

Wie viel Erde braucht ein Mensch, bis er beginnt zu tei­len? Nah­rung, die er weg­wirft, sobald es nicht mehr appe­tit­lich aus­sieht. Was­ser, das er in Unmen­gen weg­spült, auch wenn man es noch hätte trin­ken kön­nen. Geld, das er aus­gibt für Dinge, die er nicht braucht, nur um sie zu besit­zen. All diese Men­schen, die in „unser“ Land geflüch­tet sind, besit­zen die­ses Pri­vi­leg nicht. Sie wol­len uns nicht „unsere“ Reich­tü­mer weg­neh­men, „unser“ Essen weges­sen, „unsere“ Erde klauen. Sie wol­len leben!

Wie viel Erde braucht ein Mensch wirk­lich? So viele Geschich­ten haben uns gelehrt, dass Krieg und Gewalt zu nichts Gutem füh­ren, dass Reich­tü­mer das Glück nicht erset­zen kön­nen, dass es stets um Mensch­lich­keit geht. Denn selbst wenn das kom­plette Sys­tem in sich zusam­men­bricht, so haben wir doch immer noch uns – Men­schen, die ein­an­der hel­fen können.

Hel­fen wol­len auch wir: Gerne unter­stüt­zen wir die Initia­tive #Blog­ger­Fuer­Fluecht­linge, deren Spen­den vie­len ver­schie­de­nen Pro­jek­ten in ganz Deutsch­land zugu­te­kom­men. Gestar­tet wurde die Initia­tive von Blog­gern aus unter­schied­li­chen Berei­chen: Karla Paul, Nico Lumma und Stevan Paul. Jede Hilfe, so klein sie auch sein mag, zählt! Und des­halb rufen wir dazu auf: nicht weg­schauen, helfen!
www​.bet​ter​place​.org/​d​e​/​f​u​n​d​r​a​i​s​i​n​g​-​e​v​e​n​t​s​/​b​l​o​g​g​e​r​f​u​e​r​f​l​u​e​c​h​t​l​i​n​gei

Gra­fik: tol​la​bea​.de

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6 comments

Heike Farbenfroh 25. August 2015 - 20:32

Danke für den Link und den Beitrag! 

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Bücherstadt Kurier 25. August 2015 - 22:25

Gerne! Das Thema beschäf­tigt mich gerade sehr... Liebe Grüße! (Alexa)

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Heike Farbenfroh 26. August 2015 - 14:41

Ja, das geht mir genauso. Weiß nicht, was mich trau­ri­ger und scho­ckier­ter macht: diese Ursa­chen und das gren­zen­lose nicht zu ermes­sende Leid oder die Igno­ranz und Grau­sam­keit man­cher Men­schen, die nichts, aber auch gar nichts aus der Geschichte gelernt haben. LG Heike

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Bücherstadt Kurier 28. August 2015 - 10:43

Ich könnte das auch nicht sagen. Es ist bei­des schlimm. Dass noch immer so ein Hass herrscht, hätte ich nicht gedacht. Das ist erschre­ckend. Und so unend­lich trau­rig. (Alexa)

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Stadtbibliothek Eu 26. August 2015 - 9:17

Hat dies auf Stadt­bi­blio­thek Eus­kir­chen reb­loggt und kommentierte:
Ein Bei­trag der zum Nach­den­ken anregt.
VG afreitag

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Bücherstadt Kurier 26. August 2015 - 12:54

Vie­len Dank fürs Rebloggen!

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