Das Ende eines jeden Spiels – eigentlich einer jeden Geschichte – unterscheidet sich irgendwie von anderen. Wir haben das Happy End, das traurige Ende, das offene Ende, das düstere Ende, das langweilige Ende, die „never ending story“ und so viele mehr. Zum Beispiel haben wir das plötzliche, das ungeplante, das frustrierende Ende: Game over! – Von Satzhüterin Pia
Wer kennt sie nicht: Videopiele, deren Ende nicht erreichbar scheint, weil die Spielfigur immer und immer wieder stirbt. Der Bosskampf, der einfach nicht zu bezwingen ist. Die Quick-Time-Events, für die die Finger einfach nicht flink genug sind. Die Gegner, die auch auf der leichtesten Schwierigkeitsstufe zu knifflig scheinen. Immer wieder zurück zum letzten Speicherpunkt – mit etwas Pech liegt dieser unglücklich weit zurück.
Ursprünglich erschien der Schriftzug „Game over“ am Ende des Spiels – unabhängig davon, ob die Spieler gewonnen oder verloren hatten. Später und insbesondere heute ist damit vor allem das Scheitern vor dem eigentlichen Ende gemeint. Mittlerweile bedeutet das Game over auch nicht mehr, das Spiel neu beginnen zu müssen. Dennoch: Mal mehr, mal weniger – Game over ist und bleibt frustrierend!
The Curse of… Jump’n’Run
Als unsere Spielstraße noch ganz am Anfang stand, schrieb ich etwas zu den Kurzgeschichten unter den Videospielen: Jump’n’Run-Spiele. „Limbo“, „Unravel“ oder auch „Max – the Curse of Brotherhood“ – allesamt tolle Spiele, aber jeder, der sich schon einmal daran versucht hat, weiß sicherlich wie unerreichbar ein Achievement nach dem Motto ‚nicht sterben‘ scheint. Oder eher unerreichbar ‚ist‘? Bei einigen Spielen rückt es in der Tat in sehr weite Ferne. „Max – The Curse of Brotherhood“ ist für mich auf jeden Fall eines dieser Spiele. Wir steuern den kleinen Max durch eine verrückte Welt, auf der Suche nach dem kleinen Bruder, den ein gruseliges Monster gekidnappt hat. Hier sind sogenannte Quick-Time-Events besonders gemein. Hinunter geht es den schnellen Bach, im richtigen Moment schnell eine Liane zeichnen oder fix von A nach B springen – da geht das Stresslevel hoch! Und damit einhergehend auch schnell mal das Frustrationslevel. Ich erinnere mich an zwei Spiele, bei denen ich verboten viel geflucht habe: „Max“ und „Tomb Raider“…
Verfluchtes Timing
Im Grunde ist „Tomb Raider“ eine sehr verträgliche Reihe. Sprechen wir hier einmal über die Neuauflagen von 2013 und 2015. Unterschiedliche Schwierigkeitsstufen erleichtern es ungeübten Spielenden, Vielspieler freuen sich dagegen über Steigerungen. Die Gegner sind meistens nicht das Problem, dafür hatte ich aber im ersten Reboot-Teil der Reihe große Probleme mit einer Quick-Time-Szene: Lara saust hier sehr schnell den Berg mit einem Fallschirm hinunter, die Spieler müssen sie um die hohen Baumspitzen herumnavigieren. Ich blieb sehr lange (wirklich sehr, sehr lange!) immer wieder an einem Baum hängen. Zuletzt vermutete ich einfach ein Bug im Spiel.
Während ich mich bei den meisten Spielen durch Sequenzen, die es mir besonders schwer machen, durchkämpfe, habe ich „Inside“, wie „Limbo“ auch ein Spiel vom Publisher Playdead, erst einmal auf Eis gelegt…
Habt ihr auch solche Beispiele? Spiele oder Szenen, die euch an den Rand des Wahnsinns trieben? Bei denen Familie, Partner, Mitbewohner oder Haustiere besorgt in den Raum linsten, weil ihr so laut geflucht habt?
Ein Beitrag zur Blogparade #schraegesEnde von schraeglesen.
http://buecherstadtkurier.com/die-kurzgeschichten-der-videospiele/
http://buecherstadtkurier.com/der-unappetitliche-serviervorschlag-der-literatur/
Liebe Pia,
ersteinmal noch ein großes, fettes DANKESCHÖN für deinen Blogparaden-Beitrag. Erstaunlich, dass es fast zwei Wochen gedauert, bis das erste Mal was zum Game Over geschrieben wurde – obwohl es doch zum Thema Ende gehört wie… keine Ahnung. Ich bin wirklich schlecht in Vergleichen.
Ich muss gestehen, dass ich beinahe schon panische Angst davor habe, „Game Over“ über den Bildschirm blitzen zu sehen. Eigentlich witzig, dass gerade ich Videospiele so liebe, obwohl ich einfach nicht scheitern kann und Geduld ist nicht gerade meine größte Stärke ist. Das „Game Over“ drückt mir dann mein Scheitern ins Gesicht und das hasse ich wie die Pest. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich Spiele wie „Journey“ oder „Flower“ so lieber. Da kann man ja quasi nicht verlieren. Leider muss ich gestehen, dass Videospiele ohne Herausforderung auch ein bisschen langweilig wären. Tja.
Liebe Grüße, Caecilia
(Übrigens habe ich Limbo auch immer noch nicht zu Ende spielen können. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie du)
Liebe Cäcilia,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Ich habe sehr gerne etwas dazu beigetragen! Das Thema ist so cool – eigentlich super simpel, aber irgendwie bisher unter’m Radar gelaufen.. Ähnlich wie bei diesem Thema hier. Ich wundere mich genauso, dass das noch niemand bisher aufgegriffen hat. Aber das ist ja auch das Schöne an Blogparaden! Im besten Fall…
Ich mag das Scheitern auch so gar nicht – aber da gebe ich dir auch recht: Ohne ist es auch tendenziell zu langweilig. Die Mischung macht die richtig guten Spiele wohl aus.
Liebe Grüße! Pia
(Übrigens: Limbo habe ich beendet (btw. ein schönes Ende!) – ist ein bisschen missverständlich formuliert, Mist. Ich hatte auf nur Inside keine Lust mehr, das war mir too much)