Wortkompass im Interview

von | 02.11.2017 | Buchpranger, Im Interview, Stadtgespräch

Autoren und Autorinnen sind keine einsamen Schreiber. Ich habe viele kennengelernt, die es alleine versuchen und bei denen die Motivation fehlte. Doch wenn man gemeinsam schreibt und sich über Schreibblockaden austauschen kann, gibt das ganz viel Motivation.

Viele Schriftsteller und Schriftstellerinnen schreiben allein. Doch das muss nicht so sein, finden Victoria und Sophie vom Schreibforum Wortkompass und erzählen Sätzchenbäckerin Daniela, was man in ihrem Schreibforum so findet und warum das den Autorinnen und Autoren beim Schreiben helfen kann.

BK: Könntet ihr euch kurz selbst vorstellen? Wer seid ihr und was macht ihr im Forum?

V: Ich bin Victoria. Ich bin die Redakteurin des Wortkompass‘ und ich schreibe regelmäßig Artikel über das Schreiben an sich, das Handwerk „Schreiben“, über Schreib- und Erzähltechniken und um Autoren zum Schreiben zu motivieren.

S: Ich bin Sophie und kümmere mich um Events im Forum und motiviere die Mitglieder mit neuen Anregungen zum Schreiben.

BK: Wie findet man euer Forum?

V: Man nimmt den Zeigefinger und tippt ein: (buchstabiert) www.wortkompass.de

S: Aber Facebook haben wir auch! Wortkompass!

BK: An welches Publikum richtet sich das Forum?

S: An alle, die schreiben oder schreiben wollen. Nicht nur Leute, die schon veröffentlicht haben, sondern vielmehr die, die auf dem Weg sind zu veröffentlichen und bereit, sich mit dem Handwerk zu beschäftigen.

BK: Welche Größe hat euer Forum? Wie groß seid ihr aktuell?

V: Momentan sind wir noch ein gemütlicheres, kleineres Forum. Wir sind auch noch nicht so lange dabei.

S: Zwischen 100 und 200 Mitglieder, von denen aber nicht alle aktiv sind. Es sind etwa 50 Aktive.

BK: Seit wann gibt es das Forum?

S/V: Seit Juni letzten Jahres.

BK: Was ist für euch die Aufgabe eines Schreibforums? Was macht ihr für die Autoren und Autorinnen?

V: Autoren und Autorinnen sind keine einsamen Schreiber. Ich habe viele kennengelernt, die es alleine versuchen und bei denen die Motivation fehlte. Doch wenn man gemeinsam schreibt und sich über Schreibblockaden austauschen kann, gibt das ganz viel Motivation. Wir machen deshalb viele Spielchen und Word Ware, wie aktuell das „Schneckenrennen“ und die „Zitronen“ … wo man seinen Plot und seine Ideen vorstellen kann, die wie eine Zitrone ausgequetscht werden. Da hatten wir schon tolle Erkenntnisse.

S: Es ist nicht nur, dass man sich gegenseitig antreibt, sondern auch mal gegenseitig probeliest und auch eigene Schwächen herausfindet, die man alleine im stillen Kämmerchen nicht finden würde.

V: Wir haben auch noch Schreibübungen, die sogenannten „Impulse“. Manchmal steckt man in seinem Manuskript fest und weiß nicht, was man als nächstes machen soll. Dann helfen die Denkimpulse, mal etwas Neues auszuprobieren oder das Manuskript auf den Kopf zu stellen und neu zu beleuchten, damit es danach wieder weitergehen kann.

S: Es gibt auch Interviews. Wir laden regelmäßig verschiedene Leute aus der Buchszene ein, zum Beispiel Autoren, Schreibcoaches oder Lektoren. Die User können ihnen dann Fragen stellen, damit sie aus erster Hand hinter die Kulissen schauen können.

V: Zudem bieten wir ein aktives Team aus unterschiedlichen Leuten, die alle ihre Erfahrungen und Stärken mitbringen. Wenn ein User eine Frage hat, dann ist immer jemand da, der sich um ihn kümmert.

BK: Was ist das wichtigste für euch beim Schreiben?

V: Dran bleiben!

S: Regelmäßig schreiben, sich regelmäßig mit dem Handwerk auseinander setzen und immer weiter machen und nicht aufgeben!

V: Da stimme ich zu. Darüber hinaus ist der Austausch sehr wichtig. Wenn man nur für sich schreibt und niemandem seine Texte zeigt, dann weiß man auch nicht, wo man sich verbessern kann. Ein Projekt ist oftmals wie ein Baby, da ist es auch klar, dass man es nicht gerne in fremde Hände gibt, aber gerade das ist wichtig: seinen Schreibpartnern und anderen Usern zu vertrauen und auch mal über sein Herzensprojekt zu reden – offen sein, auf andere zugehen und sich auszutauschen.

BK: Wenn ihr ein Buch wärt, welches Buch wärt ihr dann?

V: Die Bibel. Widersprüchlich und langweilig. Manche Leute glauben an mich, manche nicht.

S: Vermutlich eine Liebesschnulze. Ich habe eine sehr romantische Ader, die zwar nicht immer durchkommt, aber das passt.

BK: Danke, dass ihr euch die Zeit für das Interview genommen habt.

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