Wie die „Carpathia“ der „Titanic“ zu Hilfe eilte „SOS im Atlantik“ | Sachbücher für Kinder

by Satzhüterin Pia

Das Schick­sal der „Tita­nic“, die auf ihrer Jung­fern­fahrt dra­ma­tisch ver­un­glückte, machte das angeb­lich unsink­bare Schiff tra­gi­scher­weise welt­be­rühmt. Flora Del­argy hat in „SOS im Atlan­tik“ einen ande­ren Blick­win­kel gewählt und aus Sicht der Ret­tungs­ak­tion der „Car­pa­thia“ erzählt. – Von Satz­hü­te­rin Pia

Vor inzwi­schen 111 Jah­ren ereilte die „Tita­nic“ ihr Schick­sal und seit­her ist die­ses Drama medial immer wie­der auf­ge­grif­fen wor­den. Einen erfri­schen­den Ansatz ver­folgt die Autorin und Illus­tra­to­rin Flora Del­argy in ihrem ers­ten Buch „SOS im Atlan­tik“. In dem Kin­der­buch zeich­net sie sehr anschau­lich den Ver­lauf der Kata­stro­phe aus Sicht eini­ger Betei­lig­ter nach – erzählt jedoch die deut­lich weni­ger bekannte Per­spek­tive der „Car­pa­thia“. Die Besat­zung die­ses Schif­fes eilte der „Tita­nic“ zu Hilfe, auch wenn zwi­schen den Schif­fen vier Stun­den Fahrt durch eisi­ges Was­ser vol­ler gefähr­li­cher Tücken lagen.

Atmosphärische Geschichtsstunde

Del­argy fängt die Atmo­sphäre der Nacht bild­lich und text­lich sehr gekonnt ein. Ster­nen­klare Nacht, tief­schwar­zes Was­ser und eine ver­häng­nis­volle Kata­stro­phe, die den Men­schen alles abver­langte, all das wird in Bild und Text ein­drucks­voll auf­be­rei­tet. Die Illus­tra­tio­nen sind detail­reich und über­wie­gend mit Kreide oder Bunt­stift gezeich­net. Eine gelun­gene Ver­bin­dung von Text und Bild.

Wäh­rend die Lesen­den auf die Reise mit­ge­nom­men wer­den, ler­nen wir nicht nur viel über die See­fahrt mit all den Mor­se­codes und Navi­ga­ti­ons­sys­te­men, son­dern erfah­ren auch so eini­ges über die Besat­zung, die Gäste und das Leben an Bord. Die Ereig­nisse spit­zen sich zu und im Wech­sel sprin­gen wir zur „Tita­nic“, die immer wei­ter voll Was­ser läuft und in der die Pas­sa­giere schließ­lich panisch wer­den, und zur „Car­pa­thia“, die alles daran setzt, so schnell es geht zum ver­un­glück­ten Schiff zu gelangen.

Mitreißend erzählt

Dass es das luxu­riöse Schiff nicht schaffte, weiß man bereits – den­noch ist man beim Durch­blät­tern des Buches zusam­men mit der Besat­zung der „Car­pa­thia“ betrof­fen, als das Meer an der bekann­ten Posi­tion der „Tita­nic“ leer vor­ge­fun­den wird, und ist zusam­men mit den Über­le­ben­den geschockt und betrof­fen ob der zahl­rei­chen Ver­luste. Nur 706 Men­schen über­leb­ten das Unglück und sie alle wur­den von der klei­nen „Car­pa­thia“ gerettet.

Sach­bü­cher für Kin­der, die der­art gefühl­voll und durch­aus spie­le­risch Wis­sen ver­mit­teln, darf es gerne mehr geben. „SOS im Atlan­tik“ lässt sich gut vor- oder spä­ter selbst lesen und erzählt die Geschichte der „Tita­nic“ mit dem sym­pa­thi­schen Blick­win­kel der „Car­pa­thia“ wirk­lich mit­rei­ßend. Das dürfte gerne schon im Titel kennt­lich gemacht wer­den – hier wird aber doch im Unter­ti­tel nur „die schick­sal­hafte Nacht der Tita­nic“ genannt.

SOS im Atlan­tik. Die schick­sal­hafte Nacht der Tita­nic. Flora Del­argy. Aus dem Eng­li­schen über­setzt von Wolf­gang Bick. Kne­se­beck. 2022. Ab 8 Jahren.

Ein Bei­trag zur The­men­wo­che Sach­bü­cher für Kin­der. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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