Wenn bei dir der Teufel los ist!

by Bücherstadt Kurier

Was, wenn ein Teu­fel in dei­nem Kel­ler auf­taucht? Wenn er dich dazu ani­miert, Straf­ta­ten zu bege­hen? Erst ganz kleine, dann immer mehr? Wenn er dich erpresst, bis du ent­schei­dest, den Spieß umzu­dre­hen? Kann es gut gehen, wenn man sich mit Satan anlegt, wenn man ver­sucht, ihn zu über­lis­ten? Mit die­sen Fra­gen schien sich Gina Damico für ihr Buch „Hell­hole“ beschäf­tigt zu haben – und hat ihre Über­le­gun­gen in eine über­ra­schende Geschichte gepackt.

Max ist ein typi­scher Nerd. Er liebt Com­pu­ter­spiele, kämpft mit Geld­pro­ble­men, hat nur wenige Freunde und ist ein Moral­apos­tel. Er steht auf Dino­sau­rier und Wis­sen­schaft. Bei einer Gra­bung befreit er unge­wollt einen Teu­fel, der sich kur­zer­hand in sei­nem Kel­ler ein­nis­tet und ein eige­nes Haus for­dert. Erst ist Max ver­zwei­felt, doch dann sieht er seine Chance, im Gegen­zug die Hei­lung sei­ner kran­ken Mut­ter zu ver­lan­gen. Was anfäng­lich gut zu lau­fen scheint, wird mehr und mehr zu einem Spieß­ru­ten­lauf durch die Netze des Geset­zes, bis Max uner­war­tet Hilfe bekommt. Aber auch jetzt erhält er War­nun­gen, die Fin­ger von einem solch wahn­wit­zi­gen Plan zu las­sen. Und so ist eine Eska­la­tion der Ereig­nisse unabwendbar.

„Hell­hole“ ist über­ra­schend und wen­dig zugleich. Erst wirkt das Buch lus­tig, wit­zig, kli­schee­haft, und hin und wie­der etwas ver­wir­rend. Dann wird es zuneh­mend span­nen­der und erns­ter. Bis es dem Leser durch die sich zuspit­zen­den Ereig­nisse den Atem raubt und ihn vor Span­nung nicht mehr los­lässt, als die Trag­weite von Max‘ Taten und die Bot­schaft des Buches einen erei­len. Die Geschichte nimmt eine dras­ti­sche und dra­ma­ti­sche Wand­lung an, auf wel­che man nicht gefasst oder vor­be­rei­tet ist. „Hell­hole“ schafft es, bestimmte Erwar­tun­gen auf­recht zu erhal­ten, bevor sie voll­kom­men umge­sto­ßen wer­den, um ganz neu wie­der auf­zu­bauen. Aus Witz und Komik wird eine unglaub­li­che Span­nung, die anlei­tet, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.

Eli­sa­beth

Hell­hole, Gina Damico,
Frauke Meier (Über­set­ze­rin), Pen­hali­gon, 2015

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