To do: Bücher waschen! „Die Bücherwaschmaschine“

by Zeichensetzerin Alexa

Cover Die BücherwaschmaschineEine Bücher­wasch­ma­schine – das wäre doch mal was! Dann müsste Zei­chen­set­ze­rin Alexa nicht stän­dig befürch­ten, dass ihre Bücher unwi­der­ruf­li­chen Scha­den neh­men. In „Die Bücher­wasch­ma­schine“ wird die Erfin­dung die­ser Maschine zur Lösung aller Probleme.

Schmut­zige, geknickte, nasse, zer­kratzte Bücher – allein der Gedanke daran, dass meine Bücher so aus­se­hen könn­ten, jagt mir einen Schauer über den Rücken. Für Fami­lie Bronca im Bil­der­buch „Die Bücher­wasch­ma­schine“ von Carla Maia de Almeida und Sebas­tião Pei­xoto ist das Nor­ma­li­tät. Der Grund dafür: Die Fami­li­en­mit­glie­der lie­ben Bücher so sehr, dass sie sich nicht von ihnen tren­nen kön­nen – und weil sie ihre Bücher immer dabei­ha­ben, kann es schnell zu einem „Unfall“ kom­men. Beim Angeln zum Bei­spiel muss Groß­va­ter Ernesto Bronca sein Buch zurück­fi­schen, als er ein­schläft. Linda Bronca sab­bert beim Schla­fen auf ihr Buch und Maximo Bronca bekle­ckert sein Buch, als er das Baby füt­tert. Doch irgend­wann mer­ken die Bron­cas, dass ihre Biblio­thek auf­grund sol­cher Unfälle immer wei­ter schrumpft. Ihnen wird klar: So kann es nicht wei­ter­ge­hen! Also erfin­den sie die Bücherwaschmaschine.

Die Bücher­wasch­ma­schine tut genau das, was eine Wasch­ma­schine tun soll, und dar­über hin­aus: Sie ent­fernt den Schmutz und repa­riert die Bücher. Groß­ar­tig! Wit­zig dabei ist, dass die Maschine zunächst nicht rich­tig funk­tio­niert und die Titel durch­ein­an­der­ge­schleu­dert wer­den. „Emil und der Grüf­felo“, „Wo die sie­ben Zwerge woh­nen“ – das sind ziem­lich span­nende Kom­bi­na­tio­nen, die lus­tige Vor­stel­lun­gen wecken. Über­haupt ist die Idee die­ses Bil­der­bu­ches sehr wit­zig (warum gibt es so eine Maschine noch nicht in der Rea­li­tät?!) und mir fällt kein ande­res Bil­der­buch ein, das the­ma­tisch ver­gleich­bar wäre (kennt ihr eins?!).

Der Text ist leben­dig und unter­halt­sam ver­fasst, die Illus­tra­tio­nen in ange­neh­men Far­ben gestal­tet, wobei die Far­ben Rot und Blau auf jeder Seite wie­der­keh­ren und schöne Kon­traste bil­den. Sowohl die dar­ge­stell­ten Situa­tio­nen als auch die Figu­ren, die mit ihren gro­ßen, run­den Augen sehr pup­pen­haft wir­ken, erin­nern an Stop-Motion-Ani­ma­ti­ons­filme. Man kann sich das Abge­bil­dete direkt in Bewe­gung vor­stel­len (das wäre sicher­lich ein schö­ner, kur­zer Animationsfilm!).

„Die Bücher­wasch­ma­schine“ wird vom Ver­lag ab 5 Jah­ren emp­foh­len, eig­net sich aber auch schon für jün­gere Kin­der, wenn man den lan­gen Text beim Vor­le­sen oder Erzäh­len etwas kürzt. Ich habe das Buch mit mei­nem zwei­jäh­ri­gen Sohn betrach­tet und den Inhalt frei erzählt. Am span­nends­ten fand er die Sei­ten, auf denen es um die Bücher­wasch­ma­schine geht. Inter­es­sant war für ihn auch der Ver­gleich mit unse­rer Wasch­ma­schine und die Bot­schaft des Buches: Wenn wir unsere Bücher gut behan­deln, blei­ben sie uns län­ger erhal­ten. „Die Bücher­wasch­ma­schine“ bie­tet also nicht nur Unter­hal­tung, son­dern auch Impulse für Gesprä­che über den Umgang mit Büchern und Nach­hal­tig­keit. Sehr zu empfehlen!

Die Bücher­wasch­ma­schine. Text: Carla Maia de Almeida. Illus­tra­tion: Sebas­tião Pei­xoto. Über­set­zung aus dem Por­tu­gie­si­schen: Clau­dia Stein. Atrium. 2022. Ab 5 Jah­ren und frü­her und später.

Weiterlesen

Leave a Comment

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Website erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Erfahre mehr