True Crime Podcast – Wie wird man zum Serienmörder?

von | 28.10.2021 | #Todesstadt, Auditorium, Podcasts, Specials

Wenn man Poesiearchitektin Lena am Wochenende träfe, wie sie bei einem Spaziergang die herbstliche Luft und einzelne Sonnenstrahlen genießt, die gelb-orangenen Blätter begutachtet und Kastanien aufhebt, würde man nicht denken, dass sie gerade grausamen Taten lauscht. Neben sehr bekannten Podcasts wie „Mordlust“, „Wahre Verbrechen. Der Stern-Crime-Podcast“ oder „Zeit Verbrechen“, geht es heute um einen etwas anderen True Crime Podcast: „Serienkiller – Mörder und ihre Geschichten“.

Serienmörder ermorden mindestens drei Menschen, wobei die Taten durch unterschiedliche Orte und Zeitpunkte klar voneinander abgegrenzt sind. Massenmörder, dazu gehören auch Amokläufer, töten während einer Tat am gleichen Ort vier oder mehr Personen. – Planet-Wissen.de

Serienmörder/innen sind oft gefürchteter, denn sie sind sehr intelligent, eiskalt und in den meisten Fällen psychisch krank. Sie haben einen genauen Plan, wie sie an ihre Opfer kommen, ohne erwischt zu werden. Sie spielen mit der Polizei, sind wie ein Chamäleon und haben kein Gewissen. Gerade durch Filme wird dieser Eindruck erwecket und verstärkt, beispielsweise das „Schweigen der Lämmer“ (1991), „Sieben“ (1995) oder „American Psycho“ (2000). Es ist nicht unbekannt, dass das Böse eine Anziehungskraft besitzt, die sich nicht leicht erklären lässt. Die Frage, ob ein/e Serienmörder/in erst durch seine/ihre Kindheit zu dem wird, was er/sie ist, oder bereits so geboren wird, wird immer wieder diskutiert.

Diese Frage stellen sich auch Diane Hielscher und Max Spallek seit einem Jahr in ihrem Podcast „Serienkiller – Mörder und ihre Geschichten“. Sie erforschen die Hintergründe und Geschichten der berühmtesten und gefürchtetsten Serienmörder/innen der Welt. Dazu zählen sehr bekannte wie der BTK-Killer Dennis Rader aus Amerika, der 10 Menschen tötete und 31 Jahre unentdeckt blieb. BTK steht dabei für „Bind, Torture, Kill“.  Auch der Schlächter von Hannover, Fritz Haarmann, der in sechs Jahren mindestens 24 Menschen tötete oder das Milwaukee Monster Jeffrey Dahmer werden vorgestellt. Die Podcaster beschäftigen sich aber auch mit Serienmörder/innen, die im Vergleich nicht so bekannt sind wie Jane Toppan, Marcel Petiot oder Archibald Thomson.

Spannend an diesem Podcast ist, dass jede/r Täter/in zwei Folgen erhält. In der ersten liegt der Fokus auf der Lebensgeschichte. Von der Kindheit an, um den Weg verfolgen zu können, welche Traumata, Erlebnisse oder auch Schicksalsschläge Veränderungen eingeleitet haben. In Folge zwei werden die Taten und die Festnahme thematisiert, sodass die Hörer/innen einen umfassenden biografischen Einblick bekommen.

Die beiden Moderatoren wechseln sich regelmäßig nach ein paar Sätzen ab. Zuerst machte dies einen unruhigen Eindruck, da bei Erzählungen meist eine Person spricht und entweder nach Kapiteln, Fällen oder thematischen Abschnitten ein Wechsel stattfindet. Nach längerem Hören gewöhnt man sich an die Erzählweise und der harmonische Eindruck überwiegt. Es sind gut recherchierte Podcastfolgen mit externen Informationen und Statistiken, um Thesen zu stützen oder bestimmte Handlungsweisen zu erklären. „Serienkiller – Mörder und ihre Geschichten“ empfehle ich allen, die Interesse an der menschlichen Psychologie haben und mehr über die Menschen hinter den schrecklichen Taten erfahren möchten.

Serienkiller – Mörder und ihre Geschichten. True Crime Podcast. Seit Oktober 2020. Diane Hielscher und Max Spallek. Spotify.

[tds_note]Ein Beitrag zum Special #Todesstadt. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]

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