Seitenweise Alte Meister

von | 08.04.2019 | Buchpranger, Sach- und Fachbücher

Die Malerei des 14. bis 17. Jahrhunderts ist die Zeit der Alten Meister. In der Neuauflage der Publikation „Alte Meister (1300 –1800) im Städel Museum“ werden verschiedene Genres der Malerei und die Künstler dieser Meisterwerke besprochen. Geschichtenzeichnerin Celina schlendert durch die Kunstgeschichte.

Die Altmeister-Sammlung im Städel Museum ist laut Jochen Sander die „schönste Altmeister-Sammlung der Welt“. In der Einführung auf Seite 21 äußert Sander weiter: „Die vorliegende Publikation versucht anhand der Altmeister-Bestände des Städel Museums wichtige Aspekte und Etappen der europäischen Malereigeschichte zwischen 1300 und 1800 zu beleuchten.“ Insgesamt schreiben fünf Autoren und Autorinnen in diesem Buch und geben kapitelweise Einblicke in diese Sammlung. Dabei wird pro Kapitel ein bestimmter Teilbereich beziehungsweise ein Genre der Kunst in den Fokus genommen und auch eine zeitliche Strukturierung sowohl im Verlauf des Buches als auch in den einzelnen Kapiteln ist zu erkennen. Dadurch gewinnt der/die Leser*in einen guten Überblick.

Themenbereiche

Im ersten Kapitel geht Jochen Sander auf die Altarretabel beziehungsweise Altarbilder des 14. und 15. Jahrhunderts und deren Entwicklung ein. Darauf folgt Fabian Wolfs Beitrag zu kleinformatigen Tafelbildern, die bis in das 16. Jahrhundert reichen und wie deren Darstellungsformen sowie Funktionen sind. Anschließend bespricht Katrin Dyballa die Thematik der Portraits und Familienbildnisse und welche Aufgaben diese im 16. bis 18. Jahrhundert hatten. Im Folgenden geht Gabriele Dette auf den geschichtlichen Verlauf und die Entwicklung niederländischer und deutscher Malerei im 15. Jahrhundert ein. Die italienische Renaissance, mit Künstlern wie etwa Raffael und Sandro Botticelli, wird im nächsten Kapitel von Dyballa behandelt. Daraufhin thematisiert Dette die deutsche Malerei im frühen 16. Jahrhundert mit Werken von Künstlern wie zum Beispiel Lucas Cranach d. Ä. und Albrecht Dürer.

Almut Pollmer-Schmidt behandelt folgend die Zeit des Manierismus. In den folgenden fünf Kapiteln geht Pollmer-Schmidt auf die Antwerpener Malerei im 16. Jahrhundert und die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts ein, mit Künstlern wie etwa Peter Paul Rubens und Johannes Vermeer. Dann beschreibt er Stereotyp und Ideal in der Genremalerei und fokussiert im Kapitel darauf die Landschaftsmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts.

Die nordeuropäischen Stillleben werden danach von Sander aufgegriffen. Im letzten Kapitel werden von Pollmer-Schmidt die Ideale der Kunst im Barock und Rokoko des 17. sowie 18. Jahrhunderts besprochen.

Interesse geweckt!?

Die Publikation „Alte Meister (1300 –1800) im Städel Museum“ ist empfehlenswert für Kunstinteressierte – ob Einsteiger oder Fortgeschrittene – dieser Kunstepochen. Dabei erhalten die Leser*innen durch die Bebilderung in hochwertiger Druckqualität einen Einblick in die Werke des Städel Museums. Auch die beigefügten Angaben zu jedem Bild wie etwa die Maße des Werkes, um diese größentechnisch einzuordnen, sind hilfreich.

Die Angaben von verwendeten Farben oder der Herstellungsart kommen jedoch etwas zu kurz. Ebenso sind in dem Buch keine Angaben zu den oben genannten Autoren und Autorinnen zu finden. Ein paar Sätze zu jedem Autor / jeder Autorin wären wünschenswert gewesen. Ansonsten lädt das Buch zum immer wieder neu Durchblättern ein und schafft es in gelungener Kürze der Beiträge, alle Themen ansprechend und sinnvoll strukturiert zu vermitteln.

Alte Meister (1300 –1800) im Städel Museum. Hrsg.: Philipp Demandt, Jochen Sander. Text: Gabriel Dette, Katrin Dyballa, Almut Pollmer-Schmidt, Jochen Sander, Fabian Wolf u.a. Hatje Cantz. 2018.

 

Bücherstadt Magazin

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