Einen toten Mann bringt man nicht um und eine gute Buchreihe kann man nicht so einfach beenden. Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh starten in ihr nun schon elftes Abenteuer, das um „Mitternacht“ enden wird. – Von Bücherstädterin Jasmin
Nachdem Abyssinia, Skulduggery Pleasants Ex-Freundin und die Prinzessin der Nachtländer, wieder auferstanden ist, setzen Skulduggery und Walküre, die jetzt wieder als Partner zusammenarbeiten, alles daran, sie zu finden – ohne viel Erfolg. Abyssinia ist auf einer ganz anderen Mission und lässt sich dabei nicht in die Karten gucken.
Währenddessen öffnet sich ein Portal zu einer Parallelwelt. In dieser hat Mevolent den Krieg, den er begonnen hat, nicht wie in der eigentlichen Welt, verloren, sondern gewonnen. Nun regiert er diese Welt und versklavt die Sterblichen, woraufhin die Flüchtlinge in unsere Welt strömen. Die Einwohner der Stadt Roarhaven versuchen, eine Lösung dafür zu finden, Walküres Eltern wollen währenddessen ihren Hochzeitstag feiern.
Alle Welt hat zu tun, da aber trotzdem jemand auf Walküres kleine Schwester Alison aufpassen muss, wird Omen Darkly, einer ihrer Freunde, diese Aufgabe zugewiesen. Nur einen Abend auf ein Kind aufzupassen klingt einfach, hätte nicht auch Walküres Erzfeind Cadaverus Gant seine Pläne. Um Mitternacht will er Alison töten und Walküre hat nur sechs Stunden Zeit, um das zu verhindern.
Schwächer als zuvor
Ich habe mich auf die Fortsetzung der zweiten Staffel von Skulduggery Pleasant sehr gefreut, auch wenn dieser Teil etwas schwächer war als seine Vorgänger. In der Mitte hat sich das Buch hingezogen und die Handlung schien einfach nicht von der Stelle zu kommen. Vor allem das Hauptereignis, das Aufeinandertreffen von Walküre und Cadaverus Gant, war zwar grandios geschrieben und hat mich sofort in seinen Bann gezogen, kam aber erst am Ende. Davor passierte relativ wenig.
Die Charaktere und ihre Entwicklungen sind unabhängig davon weiterhin sehr interessant. Vor allem Walküre wirkt im Gegensatz zu den ersten Teilen sehr erwachsen, aber auch sehr ernst. Trotzdem freue ich mich, mehr über ihre gewonnenen Fähigkeiten zu erfahren. Insgesamt kommt in diesem Buch weniger Humor als gewöhnlich vor, was ich etwas schade fand, wo Skulduggery Pleasant doch so für seinen Sarkasmus bekannt ist. Über Abyssinia, die aktuelle Antagonistin, und ihre Vorgeschichte erfährt man in diesem Teil ebenfalls mehr, was neugierig auf die Fortsetzung macht, auf die ich mich nach dem starken Ende schon freue.
Fazit
Im Ganzen wirkte „Mitternacht“ eher wie ein Lückenfüller, der nebenbei auf die Flüchtlingskrise hinweist, um mehr Inhalt zu haben. Derek Landys Schreibstil gleicht das alles zwar wieder aus, da bei ihm bereits die Widmung interessanter ist als so manche Bücher, den Vorgängern kann der Roman jedoch nicht das Wasser reichen. Trotz der vielen Makel freue ich mich auf den nächsten Teil und hoffe, dass die Handlung dann etwas schneller vorankommt.
Skulduggery Pleasant: Mitternacht. Derek Landy. Übersetzung: Ursula Höfker. Loewe. 2018.
Mehr von Jasmin über die Bücher von Derek Landy:
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