Die Reihe „Professor Albert und …“ erklärt Kindern (und Erwachsenen) komplexe, aber für uns höchst relevante naturwissenschaftliche Themen. Zum Beispiel „die faszinierende Welt der Elektrizität“ oder „das Abenteuer der Relativitätstheorie“. Satzhüterin Pia hat sich drei der bisher vier erschienenen Titel genauer angesehen und viel gelernt.

Vom Duo Sheddad Kaid-Salah Ferrón und Eduard Altarriba (Illustrationen) sind bisher vier Titel der Reihe „Professor Albert“ im Knesebeck Verlag erschienen. Hier lernen junge Leserinnen und Leser ab etwa 8 Jahren (aber ehrlicherweise auch wir Erwachsenen) jede Menge über Quantenphysik (Band 1, hier nicht rezensiert), die Relativitätstheorie, das Universum und Elektrizität. Die großformatigen Bücher haben mit 48 beziehungsweise 56 Seiten einen überschaubaren Umfang, der gut zu bewältigen ist. Inhaltlich bieten die Bücher dafür umso mehr – nämlich geballtes Wissen, das anschaulich und dem jeweiligen Thema entsprechend wirklich schön illustriert und aufbereitet wurde.

„Professor Albert und die faszinierende Welt der Elektrizität“

Dass Strom aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken ist, ist ein offensichtlicher Fakt. Aber wenn euch nun euer Kind fragt, woher der Strom aus der Steckdose kommt oder wie Blitze entstehen, habt ihr dann eine Antwort parat? In „Professor Albert und die faszinierende Welt der Elektrizität“ erklärt der Autor und Physiker Sheddad Kaid-Salah Ferrón möglichst einfach die Grundlagen der Elektrizität sowie all die komplexen Zusammenhänge drum herum – denn was hat Strom zum Beispiel mit Magneten zu tun und was ist eigentlich Magnetismus? Dabei helfen die Illustrationen von Eduard Altarriba, die erstmal sehr komplizierten und abstrakten Informationen zu veranschaulichen.

Kleinere Experimente und Bauanleitungen wecken die Neugierde und den Forschersinn schon bei Kindern. Baut doch zum Beispiel mal eine eigene Batterie oder sogar einen Elektromotor! Dabei ist das Buch zwar für entdeckerfreudige Lesende ab 8 Jahren empfohlen, aber das Alter sicherlich nicht nach oben hin begrenzt. Im wahrsten Sinne des Wortes erhellend ist die wirklich „faszinierende Welt der Elektrizität“ auch noch für Erwachsene, die den einen oder anderen Aha-Moment haben dürften oder einfach nur ihr Schulwissen wieder auffrischen möchten. Und danach vor allem viel besser für kindliche Fragen gewappnet sind.

Professor Albert und die faszinierende Welt der Elektrizität. Sheddad Kaid-Salah Ferrón. Illustriert von Eduard Altarriba. Aus dem Spanischen übersetzt von Ebi Naumann. Knesebeck. 2022. Ab 8 Jahren.

„Professor Albert und das Rätsel des Universums“

Kaum etwas ist derart schwer zu begreifen, wie das gesamte Universum. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass es mit keinem unserer Sinne zu erfassen ist. Wie groß ist das Universum? Ist es unendlich oder endlich, stößt es an Grenzen? Aber selbst den uns dank Forschung bekannten Teil des Universums zu begreifen, fällt schwer. In „Professor Albert und das Rätsel des Universums“ führt der Autor uns Lesende Stück für Stück vom Urknall hin zu hochgradig komplexen und weitestgehend theoretischen Dingen wie Wurmlöchern und Dunkler Materie. Einige Punkte sind dagegen etwas alltagstauglicher: Wusstet ihr zum Beispiel, dass unsere Sonne ein Stern ist und warum Sterne leuchten? Oder wusstet ihr, dass der Mond Richtung Erde fällt – aber in einer Umlaufbahn, die der Krümmung der Erde folgt, weswegen er pausenlos fällt, aber nie aufkommen wird? Was befindet sich in Schwarzen Löchern und gibt es außerirdisches Leben?

In „Professor Albert und das Rätsel des Universums“ gibt es außerordentlich viel zu entdecken – und am Ende kommen wir uns doch sehr klein und unbedeutend vor, nicht nur wegen der unvorstellbaren Größenordnung, sondern auch beim abschließenden und höchst spannenden Thema „kosmischer Kalender“. Aber das lest einfach mal selbst nach!

Professor Albert und das Rätsel des Universums. Sheddad Kaid-Salah Ferrón. Illustriert von Eduard Altarriba. Aus dem Spanischen übersetzt von Ebi Naumann. Knesebeck. 2021. Ab 8 Jahren.

„Professor Albert und das Abenteuer der Relativitätstheorie“

Das Albert Einstein die Relativitätstheorie aufgestellt hat, das scheint irgendwie Allgemeinwissen zu sein – aber worum geht es dabei denn genau? Das lernen wir im zweiten Band dieser Reihe: Die Relativitätstheorie ist die Theorie von Raum und Zeit. Klingt einfach. Immerhin können wir uns unter diesen beiden Begriffen etwas vorstellen. Je weiter man hier einsteigt, desto kniffliger wird es jedoch. Was genau ist Zeit, wie wird sie gemessen und warum? Schließlich geht es weiter mit dem Raum: „Die Bühne, auf der sich die Wirklichkeit abspielt“, definiert der Autor es treffend. Wie wird der Raum gemessen? Über den Abstand zwischen zwei Objekten. Im Buch lernen wir also etwas zu Messsystemen wie dem hier bekannten metrischen System (Meter) und dem im angloamerikanischen Raum verwendete Imperial System (Zoll, Fuß, etc.).

Weiter geht es mit der Geschwindigkeit mit mal mehr, mal weniger abstrakten Überlegungen, die uns die Relativitätstheorie näherbringen sollen. Wir lernen also, dass Zeit nicht absolut ist, dass Licht immer gleich schnell ist und noch viel mehr – bis wir am Ende auch ins mathematische Universum gelangen und zum Beispiel eine der berühmtesten Gleichungen der Welt entdecken: E=mc².

Dieser Band hat es in sich, wir sind nicht alle kleine Einsteins – aber das Buch ist erhellend und weckt Neugierde. Dümmer ist man am Ende ganz sicher nicht!

Professor Albert und das Abenteuer der Relativitätstheorie. Sheddad Kaid-Salah Ferrón. Illustriert von Eduard Altarriba. Aus dem Spanischen übersetzt von Ebi Naumann. Knesebeck. 2020. Ab 8 Jahren.

[tds_note]Ein Beitrag zur Themenwoche Sachbücher für Kinder. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]

Pia Zarsteck

Pia Zarsteck

Pias Liebe zur Literatur hat sie vor Jahren an die Uni Bremen geführt, wo sie bis zum Masterabschluss Germanistik studierte. Heute ist sie Vorsitzende im Bücherstadt e.V., Mama einer Vierjährigen und beruflich ganz woanders unterwegs - aber immer noch vernarrt in Bücher und Spiele. Ein Leben ohne die Bücherstadt kann sie sich nicht vorstellen.

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