Pixel für Pixel: Pixels

von | 18.09.2020 | Filme, Filmtheater, Goldene Himbeere

„Pixels“ ist mein zweiter Film aus der Liste der „Goldenen Himbeere“, in dem erneut Adam Sandler die Hauptrolle spielt. Hat dieser Film die Nominierung als „schlechtester Film 2016“ verdient? – Von Zeichensetzerin Alexa

„Pixels“ beginnt im Jahr 1982, als Sam Brenner mit seinem Freund Will Cooper bei der Arcade-Weltmeisterschaft antritt. Sam hat die Muster der Videospiele schnell erkannt, erreicht das Finale, schafft es jedoch nicht, im Spiel Donkey Kong gegen Eddie Plant zu gewinnen. Beim Turnier lernen Sam und Will außerdem das Wunderkind Ludlow Lamonsoff kennen.

Viele Jahre später ist Sam Fernsehtechniker und Will der Präsident der USA. Als die Erde plötzlich von Aliens angegriffen wird, sind die „Nerds“ gefragt, denn nur sie sind in der Lage, die vom Himmel kommenden Pixelfiguren zu besiegen und die Welt zu retten. Das bedeutet, dass Sam nicht nur mit Wunderkind Ludlow, sondern auch mit seinem Erzfeind Eddie zusammenarbeiten muss. An ihrer Seite ist die frisch geschiedene, alleinerziehende Violet Van Patten. Wie das Klischee so will, bahnt sich zwischen ihr und Sam eine Liebesbeziehung an, die von Violets Sohn Matty direkt akzeptiert wird.

Klischee um Klischee

Es wird schnell klar: „Pixels“ ist kein besonders guter Film. Gut, die Idee ist nett und erinnerte mich ein wenig an „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, auch wenn in „Pixels“ keine Fleischbällchen vom Himmel fallen, sondern verpixelte Figuren aus alten Arcade-Spielen. Aber die Szenen in „Pixels“ springen von Klischee zu Klischee sowohl hinsichtlich der Narration als auch der Charaktere. Ich wusste schon nach wenigen Szenen, wie sich die Handlung entwickeln und wie der Film enden würde.

Die platten Charaktere hatte ich schnell durchschaut und wusste ganz genau, wie sie sich verhalten würden – und da hilft selbst die Besetzung mit Peter Hayden Dinklage (bekannt aus „Game of Thrones“) und anderen nicht; schlecht geschriebene Rollen bleiben auch dann noch schlecht geschrieben. Das ist alles in allem überhaupt nicht spannend und ich ertappte mich beim Schauen immer wieder dabei, wie ich genervt seufzte oder die Augen verdrehte. Ich fragte mich, ob der Film nur schlecht gealtert oder tatsächlich einfach nur schlecht ist.

Ein „schlechter“ Film?

Aber was bedeutet in diesem Fall „schlecht“? Ich habe im Rahmen dieses Specials über einige Kriterien nachgedacht, woran ich einen guten Film erkenne und was meiner Meinung nach ein schlechter Film ist und gemerkt, dass es zwar medienspezifische Unterschiede zu Büchern gibt, die inhaltlichen Kriterien aber gleich bleiben: Hierbei spielen Story, Figuren und Dialoge eine wesentliche Rolle. Ist es bei Büchern der Schreib- und Erzählstil, müssen mich im Film die Bilder ansprechen – in beiden Fällen gibt es klischeehafte Umsetzungen, aber auch innovatives Erzählen.

Um letzteres zu verdeutlichen, müsste „Pixels“ gelungene Szenen beinhalten, ich erinnere mich aber an keine Innovation, stattdessen aber an Filmbilder, wie man sie schon in zig anderen Filmen gesehen hat. Schnitt, Perspektiven, Actionszenen, Nahaufnahmen – nichts davon ist mir sonderlich positiv ins Auge gefallen. Nun könnte man natürlich sagen: Negativ ist daran auch nichts, also ist das nicht unbedingt als schlecht zu werten. Schließlich geht es hierbei nicht um einen Kunstfilm. Dennoch bin ich der Meinung, dass Erzählen mit Bildern viel Potenzial hat, das in „Pixels“ nicht ausgeschöpft wurde.

Vierdient „Pixels“ die Goldene Himbeere?

Vielleicht bin ich zu kritisch mit diesem Film. Immerhin habe ich „Jack und Jill“ nicht so schlecht wahrgenommen. Auch wenn beide Filme irgendwie, wie soll ich sagen, „peinlich“ sind. Aber gerade bei „Pixels“ musste ich mich sehr fremdschämen, ich konnte den Film von Anfang an nicht ernst nehmen. Er wirkt zu gewollt, zu albern und transportiert darüber hinaus auch noch fragwürdige Stereotype. Bodyshaming, Beleidigungen, Sexualisierung aller weiblichen Rollen sind nur einige Beispiele. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Kritikpunkte finde ich. Also ja, die Nominierung als schlechtester Film ist absolut berechtigt, wenn nicht sogar untertrieben. Zumindest von mir bekommt „Pixels“ definitiv die Auszeichnung Goldene Himbeere.

Pxels. Regie: Chris Columbus. Drehbuch: Tim Herlihy,Timothy Dowling. Darsteller: Adam Sandler, Kevin James, Josh Gad, Peter Dinklage u.a. Sony Pictures. 2015. FSK 6.

[tds_note]Ein Beitrag zum Special #GoldeneHimbeere. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]

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