Neue Vampire braucht das Land

von | 27.10.2015 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Wer kennt sie nicht: Vampire, die Angst vor der Sonne haben, sich von Knoblauch fernhalten, das Weihwasser fürchten und durch einen Pflock ins Herz sterben. Aber was ist, wenn sich die Vampire weiterentwickeln und all das nicht mehr hilft? Geschichtenzeichnerin Celina hat die „American Vampire“ aus sicherem Abstand in Augenschein genommen.

In „American Vampire“ ist auch die Evolution der Vampire vorangeschritten, in Form des namengebenden amerikanischen Vampirs. Der erste seiner Art, Skinner Sweet, ist ein blutaussaugender, eiskalter Killer, der Menschen abschlachtet, ohne mit der Wimper zu zucken. Diese spannungsreiche, bisher siebenteilige Comicserie beinhaltet in jedem Band eine Geschichte, die sich rund um den Mythos des „American Vampire“ bewegt. Die Geschehnisse werden aus der Sicht verschiedener Protagonisten, bei deren Werdegang der Leser mitfiebern kann, in unterschiedlichen Epochen erzählt.
Mit den Protagonisten wechseln auch die Genres. So beginnt die Geschichte in Hollywood in den 20gern, springt jedoch auch zurück in die Zeit des Wilden Westens. Eine andere Geschichte folgt dem Werdegang eines jungen Mannes, der Vampirjäger ist. Durch all diese Geschichten zieht sich die Figur des Skinner Sweet. Sei es nun in eigener Person oder nur im Hintergrund. So bleibt er immer noch ein großes spannungsreiches Rätsel, bei dem man sich immer wieder fragt: Was plant er als nächstes?
Ein weiterer, häufig beleuchteter Charakter ist die junge Schauspielerin Pearl Jones, welche durch Skinner Sweet zum „American Vampire“ verwandelt wurde. Es gibt aber weitaus mehr bemerkenswerte Charaktere, dennoch bleiben Jones und Sweet die beiden Konstanten in der Reihe und verbinden alles. Im Comic werden Liebesszenen, Verfolgungsjagden, Krieg und noch vieles mehr kombiniert.

Federführend waren hierbei Scott Snyder und Horrorautor Stephen King, wobei letzterer nur im ersten Band mitwirkte. Zu den vorherigen Werken Snyders zählen auch die Batman-Comics. Die zeichnerische Herangehensweise von Rafael Albuquerque ist ebenfalls sehr gelungen. Durch die etwas düster gehaltene Farbwahl und einige schaurige, blutrünstige Szenen kommt das Horror-Feeling gut zum Ausdruck. Des Weiteren wurde auf eine große Vielfalt von Vampir-Arten geachtet. Somit sind die unterschiedlichen Evolutionen der Vampire gut erkennbar. Zudem sind die Zeichnungen der Zeit angepasst und die Kostüme sowie die Umgebung dementsprechend gestaltet.
Der siebte Band der Reihe erschien 2014. Alle Bände enthalten an sich abgeschlossene Geschichten, jedoch wird inhaltlich auf Ereignisse von vorherigen Comics zurückgegriffen. Daher ist es schon sinnvoll sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der achte Teil soll voraussichtlich 2016 erscheinen. „American Vampire“ ist eine gelungene Inszenierung für alle, die es schön blutig mögen.

American Vampire (Band 1), Panini, 2010 S. King und S. Snyder (Autoren),
R. Albuquerque (Zeichner), BK-Altersempfehlung: ab 16, Leseprobe.

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