Neu veröffentlicht für alle Marvel-Fans: Marvel Super Heroes – Secret Wars

Der 344-sei­tige Mega­band ent­hält die ers­ten 12 Secret-Wars-Comic­hefte von 1984/85. Gleich zu Beginn wird erkenn­bar, dass die­ser Band vor allem für Mar­vel-Leser und nicht für Quer­ein­stei­ger gedacht ist, denn es wird vor­aus­ge­setzt, dass alle Cha­rak­tere und deren Vor­ge­schich­ten schon bekannt sind. Die­sen ulti­ma­ti­ven Krieg hat Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina genauer unter die Lupe genommen.

Marvel Super Heroes Secret WarsZu Beginn des Ban­des wird die plötz­li­che Tele­por­ta­tion von unwis­sen­den Mar­vel-Hel­den und deren Fein­den auf zwei Raum­schiffe in einer weit ent­fern­ten Gala­xie dar­ge­stellt. Auf der einen Welt­raum­sta­tion befin­den sich die Super­hel­den, zu denen zunächst die Aven­gers (mit Wesp, She-Hulk, Hulk, Cap­tain Ame­rica, Cap­tain Mar­vel, Thor, Iron Man, und Haw­keye), die X‑Men (mit Pro­fes­sor X, Storm, Night­craw­ler, Rogue, Cyclops, Wol­verine, Lock­heed und Colos­sus) und die Fan­ta­stic Four (mit Mr. Fan­ta­stic, die Fackel und Grou­cho Marx) sowie Spi­der-Man gehören.

Ihnen gegen­über ste­hen auf der zwei­ten Raum­sta­tion einige ihrer erbit­terts­ten Wider­sa­cher. Dar­un­ter sind beson­ders erwäh­nens­wert Dr. Doom, wel­cher aus den Kämp­fen gegen die Fan­ta­stic Four bekannt ist, die böse Zau­be­rin Enchan­tes aus Asgard, Ultron, ein Robo­ter, des­sen Ziel die Aus­lö­schung von Leben ist und ein Erz­feind Spi­der­mans, Dr. Octo­pus. Hin­ter der bereits erwähn­ten Tele­por­ta­tion steckt der geheim­nis­volle Bey­on­der. Die­ser kann die Rea­li­tät ver­än­dern und hat die Kraft Mil­li­ar­den von Uni­ver­sen zu vernichten.

Diese große Macht nutzte der Bey­on­der nun um die zunächst 20 mäch­ti­gen Hel­den der Erde und 13 ihrer größ­ten Erz­feinde, zu dem eigens für sie erschaf­fe­nen Pla­ne­ten „Batt­le­world“ zu beför­dern. Auf die­sem Pla­ne­ten sol­len die Gegen­spie­ler den ulti­ma­ti­ven Krieg aller Kriege gegen­ein­an­der aus­fech­ten. „Batt­le­world“ wird hier­bei im Comic als „Patch­work­pla­net“ bezeich­net, da die­ser ganz unter­schied­li­che Arten von Land­schaf­ten auf­weist, was im Krieg eine wich­tige Rolle spielt. Als Ansporn für die­sen Krieg ver­sprach der Bey­on­der dem hier­aus her­vor­ge­hen­den Sie­ger seine Wün­sche zu erfüllen.

Wie der Krieg sei­nen Lauf nimmt

Als Anfüh­rer gehen zunächst Cap­tain Ame­rica bei den Hel­den und Dr. Doom auf der Seite der Böse­wichte her­vor. Gleich im zwei­ten Heft/Kapitel kommt es dann schon zum ers­ten Kampf zwi­schen den Fron­ten, bei dem die Hel­den sieg­reich her­vor­ge­hen. Zwar ist eine Schlacht gewon­nen, doch der Krieg tobt wei­ter. Nun jedoch spal­tet sich die Gruppe der Super­hel­den auf, weil Miss­trauen unter­ein­an­der besteht. So split­tet sich die Gruppe der X‑Man mit Magneto ab. Und auch Galac­tus, der Wel­ten­ver­schlin­ger, folgt lie­ber sei­nen eige­nen Plänen.

Die zweite Schlacht gewin­nen dar­auf­hin die Bösen. Zur feind­li­chen Seite sto­ßen nun auch noch Vol­cana und Tita­nia hinzu. Diese zäh­len zu den nicht so bekann­ten Cha­rak­te­ren, da sie, wie etwa der Bey­on­der, nur in den älte­ren Mar­vel-Comics zu fin­den sind. Die Hel­den bekom­men eben­falls wei­tere Unter­stüt­zung von Spi­der­wo­man. Was bei die­sem Kampf noch pas­siert und wie die­ser Krieg aus­geht, soll­tet ihr am bes­ten selbst lesen.

Wis­sens­wer­tes zum Comic

Der Zei­chen­stil von Mike Zeck und Bob Lay­ton kann sich sehen las­sen, aller­dings erschei­nen mir die Far­ben zu grell. Des Wei­te­ren besteht die Vor­aus­set­zung, alle Figu­ren schon vorab ken­nen zu müs­sen. Dies erschwert den inhalt­li­chen Ein­stieg und über die Cha­rak­tere sowie deren Ver­hält­nisse zuein­an­der einen Über­blick zu gewin­nen. Zumal, wie schon erwähnt, auch Cha­rak­tere auf­tau­chen, die nicht so bekannt bzw. nicht mehr aktu­ell sind. Außer­dem gehen durch die Viel­zahl an Cha­rak­te­ren die Beson­der­hei­ten ein­zel­ner etwas unter. So kann z.B. Spi­der­man durch seine Spin­nen­sinne zwar Gefah­ren vor­her­se­hen, trägt aber sonst nicht viel bei, obwohl es sonst eigent­lich ein sehr außer­ge­wöhn­li­cher Cha­rak­ter ist, der mehr zu bie­ten hätte.

Posi­tiv sollte man dem Comic zugu­te­hal­ten, dass die­ses Ereig­nis in der Mar­vel-Geschichte bemer­kens­wert ist und damals ein­zig­ar­tig war. Noch nie haben zuvor so viele Cha­rak­tere aus einem Mar­vel-Uni­ver­sum in einer Geschichte mit­ge­spielt und zusam­men­ge­wirkt. Das hatte zur Folge, dass es zu Über­schnei­dungs­punk­ten zwi­schen den ein­zel­nen Mar­vel-Geschich­ten kam, die auch die Figu­ren geprägt haben.

Kann man das wirk­lich als Krieg bezeichnen?

Erwäh­nens­wert ist dar­über hin­aus, dass das Wort „Krieg“ nicht so recht auf diese Art von Kon­flikt, wie er in dem Comic beschrie­ben wird, zutrifft. So tre­ten in dem Sinne keine zwei Armeen gegen­ein­an­der an, son­dern eine Zahl von Ein­zel­per­so­nen, wel­che ein­zig allein die Tat­sa­che ver­bin­det, dass sie ent­we­der die Welt beschüt­zen bzw. ret­ten oder sie beherr­schen oder ver­nich­ten wol­len. Der Zusam­men­schluss erfolgt eher aus einem Vor­teil her­aus, ihren per­sön­li­chen Erz­feind zu besie­gen und ihre eige­nen Pläne zu verwirklichen.

Im Ver­gleich dazu ist etwa der zweite Aven­gers-Film in die­sem bk_superheldSinne auch kein Krieg, nur weil sich meh­rere Hel­den oder Schur­ken zusam­men­tun, um gegen­ein­an­der zu kämp­fen. Die­ser Maga­band ist für alle Mar­vel-Fans, die einen Blick zurück­wer­fen möch­ten in die 1980iger Jahre.

Mar­vel Super Heroes – Secret Wars. Jim Shoo­ter. Zeich­ner: Mike Zeck, Bob Layton.
Über­set­zung: Micheal Stritt­mat­ter. Panini. 2015.

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