Mitgehangen, mitgefangen im VERSCHLECKTEN Fairyland

by Geschichtenzeichnerin Celina

Skot­tie Youngs Figur Ger­trude (Gert) lässt es in sei­nem neus­ten Comic „I hate Fairy­land – Zwick mein Leben“ wie­der HART kra­chen. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina beglei­tet Gert in ihrer VERZWICKTEN Lage.

Gert als VERZUCKERTE Königin!?

Seit 30 Jah­ren ist Gert nun in dem ihr ver­hass­ten Fairy­land gefan­gen und zwar immer noch in dem Mäd­chen­kör­per, in wel­chem sie einst in die­ses VERLUTSCHTE SCHLECKLOCH gekom­men ist. Sie kam auf mys­te­riöse Weise nach Fairy­land, wie in „I hate Fairy­land – Ver­rückt bis an ihr seli­ges Ende“ nach­zu­le­sen ist. Gert ver­sucht aus Fairy­land zu ent­kom­men, doch zu allem VERSCHLECKTEN Über­fluss ist sie auch noch Köni­gin des Lan­des gewor­den. Dar­auf­hin wütet und zer­stört Gert im Land, wo sie nur kann. Nach­dem sie sich vor­erst aus­ge­tobt hat, zieht sie sich in ihr Schloss zurück und sam­melt ihren Urin in magi­schen Fla­schen. So geht das nicht wei­ter; eine Frau kommt zu ihr in den Thron­saal und ent­bin­det sie, im Namen Fairy­lands, von ihrer Pflicht als Köni­gin. Gert, die erleich­tert ist, die Krone nicht mehr tra­gen zu müs­sen, ver­folgt nun wei­ter ihre Pläne, um end­lich abzu­hauen. Beglei­tet wird sie hier wie­der ein­mal von Larry, der rau­schen­den Fliege. Sie lernt Manni Mäu­se­klau, die beste Mes­sie­maus in Fairy­land, ken­nen. Manni hat einen umfunk­tio­nier­ten Van, der sie wie­der nach Hause zurück­brin­gen kann. Doch der Van benö­tigt Dra­chen­urin, um zu funk­tio­nie­ren. Ein Junge, wel­cher eigent­lich nur als Dra­che ver­klei­det ist, gibt ihr, was sie braucht. Aber schafft sie es wirk­lich zu ent­kom­men, bei dem Glück, das Gert hat?

Car­toon-Stil mit Neuheiten

Young ver­folgt auch im zwei­ten Teil von „I hate Fairy­land“ sei­nen humor­vol­len, sati­ri­schen Car­toon-Stil, aller­dings las­sen sich eben­falls andere, neue Zei­chen­ar­ten fin­den. Bei­spiels­weise in der Szene, in der Gert mit ihren Kum­pa­nen in einem Spiel­au­to­ma­ten lan­det. Hier ändert Skot­tie die Zeich­nungs­dar­stel­lung, um bewusst her­aus­zu­he­ben, dass es sich um eine Spiel­kon­so­len­welt han­delt. Die Figu­ren wir­ken etwas ecki­ger und die Zei­chen­art erin­nert an Anime oder Manga.
Beson­ders ist und bleibt, dass Skot­tie Youngs Werk, trotz gewalt­tä­ti­ger Sze­nen, sei­nen Humor nicht ver­liert. Im Gegen­teil: Durch die über­trie­bene und zuge­spitzte Art wird der Sar­kas­mus nur noch ver­stärkt. Diese Art von Humor funk­tio­niert so gut, da sich alles in Fairy­land, einer sur­rea­len Welt, abspielt und durch Gerts ein­ma­li­gen Cha­rak­ter, wel­cher stark geprägt von ihrem Zorn auf das Land ist, ihrer gefühl­ten „Alles-ist-eh-im-Arsch“-Einstellung und ihrer abso­lu­ten Zerstörungswut.
Ein High­light aus dem letz­ten Band wurde lei­der gekürzt: Dass der Erzäh­ler in ver­schie­de­nen Figu­ren am Kapi­tel­an­fang auf­tritt und durch Cha­rak­tere des Comics ent­we­der zer­stört oder getö­tet wird – mit Absicht oder aus Ver­se­hen. Dafür gibt es neue Beson­der­hei­ten, wie die Spiel­kon­so­len­welt oder eine Welt, die sich in Lar­rys Hut befindet.

Flip­pige Far­ben, übelst gute Übersetzung

Zur Voll­endung von Youngs Werk gehö­ren schluss­end­lich auch die Far­ben, wel­che vom Kolo­ris­ten Jean-Fran­cois Beau­lieu in Szene gesetzt wur­den. Mit die­sem hatte Young schon bei Mar­vel zusam­men­ge­ar­bei­tet und somit Comics wie „Das zau­ber­hafte Land OZ“ (Panini, 2014) eben­falls kolo­riert. „I hate Fairy­land 2“ wirkt recht far­ben­froh, was zur Dar­stel­lung einer Zau­ber­welt gut passt und auf Grund der gleich­zei­ti­gen Bru­ta­li­tät den Sur­rea­lis­mus der Bil­der verstärkt.
Mit der Über­set­zung die­ses „I hate Fairyland“-Comics wurde Gan­dalf Bar­tho­lo­mäus beauf­tragt. Diese hat er beein­dru­ckend und krea­tiv umge­setzt. Mit Aus­sa­gen wie „Hei­lige SPEISE“, oder beim Blick auf ein unbe­kann­tes Haus „Als hätte Fran­ken­stein ein Haus VERNASCHT und das ist das unehe­li­che Kind davon“, bleibt der Humor aus Skot­tie Youngs eng­li­schem Ori­gi­nal erhalten.

Kommt in Gerts VERZWICKE Welt

„I hate Fairy­land 2“ ist ein gelun­ge­ner Nach­fol­ger, in dem die gna­den­lose Gert erneut zuschlägt. All jenen, die den ers­ten Teil moch­ten, kann man eben­falls zum zwei­ten raten. Allen ande­ren würde ich emp­feh­len zunächst den ers­ten Teil zu lesen. Da es sich um eine Comic­reihe han­delt, wird es auch irgend­wann einen drit­ten Teil geben, wel­cher mit Span­nung erwar­tet wer­den kann.

I hate Fairy­land 2 – Zwick mein Leben. Autor, Zeich­ner: Skot­tie Young. Kolo­rie­rung: Jean-Fran­cois Beau­lieu. Über­set­zer: Gan­dalf Bar­tho­lo­mäus. Pop­com. 2017.

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