Mit Musik um die Welt

von | 15.03.2016 | Buchpranger, Kinder- und Jugendbücher

Was passiert, wenn zwei Noten vom Winde verweht werden? Es passiert genau das, was man in „Zwei Noten auf Weltreise“ nachlesen kann. Die Autorin Michaela Brauner-Zurmöhle hat mit ihrer Geschichte über die etwas exzentrische Noten-Dame und den ruhigen Herrn Pianissimo ein schönes Buch zum Vorlesen und Selbstlesen für ältere Kinder und neugierige Erwachsene geschaffen. – Von Bücherbändigerin Elisabeth

zwei-noten-auf-weltreiseDie zwei Noten Fräulein Allegro und Herr Pianissimo werden von ihrem Notenblatt in einem spanischen Dorf geweht und fortgetragen. Voller Entsetzen müssen die beiden federleichten Klänge feststellen, dass der Wind mit ihnen machen kann, was er will. Und das tut er auch, bis sie endlich in einem fremden Land abgesetzt werden. So beginnt die Reise der beiden Noten. Doch lernen sie dort nicht nur andere Länder mit ihren Eigenarten kennen, kommen über Nordeuropa bis nach Japan, bereisen Wüsten und sehen die Chinesische Mauer und den Himalaya. Sie lernen auch viele Freunde kennen. Tiere und Menschen, die ihnen wohlgesonnen sind und ihnen helfen, ihren Weg weiter zu bereisen und ihnen dabei von ihrem Land und ihrem Leben erzählen. Bis es das oft mürrische und schimpfende Fräulein Allegro und der stets beschwichtigende und beruhigende Herr Pianissimo doch noch schaffen, in die Heimat zurückzukehren.

Die Autorin schreibt auf kindgerechte Art zwei Charaktere durch die Weltgeschichte. Dabei beschreibt sie Landschaften, wichtige ländertypische Feste oder Eigenschaften und lässt die beiden Protagonisten viele Freunde finden und interessante Gespräche führen. Die Schreibweise ist dabei einfach gehalten und die beiden Charaktere mit ihren Eigenschaften gut herausgearbeitet. Die Einteilung erfolgt in Kapitel, die unterschiedlich lang sind und meist ein bestimmtes Land oder einen Reiseabschnitt umfassen.

Hin und wieder sind musikalische Begriffe eingearbeitet, so wie auch Fräulein Allegro und Herr Pianissimo solche musikalische Eigenschaften im Namen haben. Die Häufigkeit und Regelmäßigkeit ist allerdings zu gering, als dass sich der Leser auf diese Wörter vorbereiten müsste. Zudem erklären sich die Begrifflichkeiten in dem Kontext von selbst. Alle Seiten des Buches sind außerdem stilistisch einfach und treffend gestaltet. Am oberen Rand befindet sich auf jeder Seite eine kleine Zeichnung in Notenlinien, ein zur Geschichte passendes Bild, das einfach und dennoch aussagekräftig skizziert ist und somit einen Blickfang darstellt und die Geschichte auch optisch verschönert.

Alles in allem ist „Zwei Noten auf Weltreise“ ein schönes, interessantes und auch lehrreiches Vorlesebuch oder Buch zum Selberschmökern mit vielen schönen Details und Erzählungen, von Freundschaft und Erfahrungen bei der Begegnung mit anderen Ländern und Kulturen.

Zwei Noten auf Weltreise. Michaela Brauner-Zurmöhle. Drachenmond Verlag. 2011.

 

Bücherstadt Magazin

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