Eierlikör hilft immer Linus Geschke liest aus „Das Loft“ 

Lesung aus Das Loft

Foto: Bücher­tän­ze­rin Michelle-Denise

Am 28. Februar fand um 19 Uhr die Pre­mie­ren­le­sung aus Linus Geschkes neuem Thril­ler „Das Loft“ auf der Hafen­bühne des Pier­d­rei Hotels in Ham­burg statt. Bücher­tän­ze­rin Michelle-Denise stieß vor Ort auf den Erfolg des neuen Buches an.

Mit „Das Loft“ hat Linus Geschke einen wei­te­ren Bestel­ler geschrie­ben. Nach der Ver­öf­fent­li­chung von zwei erfolg­rei­chen Buch­rei­hen han­delt sich bei dem aktu­el­len Thril­ler um sei­nen ers­ten Stand Alone. Als Hand­lungs­ort dient die­ses Mal ein Loft in Ham­burg und so lag es nicht fern, mit der Pre­mière sei­ner Lesungs­tour in der Han­se­stadt zu beginnen.

Bereits von außen war die Loca­tion der Lesung ein wah­rer Blick­fang. Im Dun­keln erstrahle das Hotel mit sei­nen Lich­tern regel­recht und stimmte meine Mut­ter, die ich als Beglei­tung mit­nahm, und mich bereits auf einen beson­de­ren Abend ein. Durch den Büh­nen­ein­gang wur­den wir von den freund­li­chen Mit­ar­bei­tern zur Hafen­bühne geführt. Die Hafen­bühne besticht durch ein nobles Design mit wei­chen, samt­ro­ten Sofas und ele­gan­ten Ses­seln. Wir nah­men auf einem der Sofas Platz und mach­ten es uns mit Geträn­ken und Snacks aus dem Kiosk der Hafen­bühne gemüt­lich. Schon bevor die Lesung begann, war die Stim­mung bereits eine ganz beson­dere. Die Mit­ar­bei­ter boten direkt ihre Hilfe an, ein Foto zu machen und man unter­hielt sich mit den ande­ren Gäs­ten. Es wirkte sehr familiär.

Ein­stieg auf Platz 16 der Spie­gel Best­sel­ler­liste oder #Eier­li­kör

Pünkt­lich um 19 Uhr betrat Linus Geschke durch den Büh­nen­ein­gang die Loca­tion. Kurze Zeit spä­ter nahm er gemein­sam mit Mike Alt­wi­cker, einem befreun­de­ten Buch­händ­ler aus Wiehl, auf zwei Hoch­stüh­len auf der Bühne Platz. Alt­wi­cker, der selbst als Lite­ra­tur­kri­ti­ker für den WDR und den Deutsch­land­funk tätig ist, über­nahm die Mode­ra­tion der Lesung. Er begann das Gespräch mit Geschke unge­zwun­gen und locker; und erklärte, dass er Geschke noch eine schöne Über­ra­schung berei­ten würde. Kurze Zeit spä­ter erfuhr die­ser, dass „Das Loft“ direkt auf Platz 16 der Spie­gel Best­sel­ler­liste ein­ge­stie­gen war. Für Geschke war das ein Grund zum Fei­ern. Er gab ohne Umschweife bekannt, dass er jedem Gast in der Pause einen Eier­li­kör spen­die­ren und mit allen zusam­men ansto­ßen wolle.

Linus Geschke liest

Foto: Bücher­tän­ze­rin Michelle-Denise

Der erste Teil der Lesung bestand aus einem umfang­rei­chen Inter­view- und Lese­an­teil. Alt­wi­cker war all­um­fas­send infor­miert und stellte Geschke auch per­sön­li­che Fra­gen. Ob Tas­ta­tur­hund Paul, die Aus­sicht aus sei­nem Küchen­fens­ter oder seine Vor­liebe für Eier­li­kör – der Mode­ra­tor ent­lockte dem Best­sel­ler­au­tor so man­che pri­vate Infor­ma­tion mit einem char­man­ten Zwin­kern, sodass Geschke schon befürch­tete, man würde die­sen Abend auf Social Media mit #Eier­li­kör ver­lin­ken. Es machte wirk­lich Spaß den bei­den zuzu­hö­ren, denn man hatte tat­säch­lich das Gefühl, dass man einer Unter­hal­tung von zwei alten Freun­den lau­schen würde.

Geschkes Arbeit als Autor

Geschke war nah­bar und stets per du mit dem Publi­kum. Er erklärte, dass er ein recht chao­ti­scher Autor sei, da in sei­nen Expo­sés zunächst immer nur der Anfang und das Ende ste­hen. Im Laufe des Schreib­pro­zes­ses würde sich die Hand­lung dazwi­schen so deut­lich ver­än­dern, dass er per­ma­nent befürchte, Ärger mit sei­nem Lek­tor zu bekom­men. Sein bis­he­ri­ger Lek­tor erhielt zuvor immer ein nahezu voll­kom­men von der fina­len Geschichte abwei­chen­des Exposé, drückte aber stets ein Auge zu. Diese Infor­ma­tio­nen zum Schaf­fens­pro­zess gab Geschke mit einem Augen­zwin­kern an seine neue Lek­to­rin des Piper Ver­lags preis, die an der Lesung teil­nahm. Er hoffte, sie würde so gnä­dig mit ihm sein wie ihr Vorgänger.

Ansons­ten geht der Autor jedoch recht rou­ti­niert vor. Jeden Tag unter der Woche schreibt er mor­gens mit reich­lich Kaf­fee und Ziga­ret­ten am Küchen­tisch sei­ner 2‑Zimmer Woh­nung mit Blick aus dem Küchen­fens­ter an sei­nen Büchern. Mit­tags legt er gerne eine Pause zum Net­flix-gucken ein. Nach­mit­tags schreibt er manch­mal noch an der Geschichte wei­ter, aber meist kor­ri­giert er ledig­lich den Text vom Mor­gen, damit er am nächs­ten Tag direkt naht­los wei­ter­schrei­ben kann. Ins­ge­samt dau­ert der Schreib­pro­zess eines Buches acht Monate, von denen die ers­ten 50 Sei­ten jedoch so viel Zeit in Anspruch neh­men wie spä­ter der gesamte Rest. Wäh­rend er „Das Loft“ schrieb, musste der Autor zwi­schen­durch eine drei­wö­chige Pause ein­le­gen, um Abstand von den Prot­ago­nis­ten zu gewin­nen. Diese Zeit war wich­tig, um die Hand­lung und die Cha­rak­tere wie­der neu­tra­ler von außen betrach­ten zu können.

Ein­füh­rung in „Das Loft“

Zwi­schen den Fra­gen rund um Geschkes Arbeit als Autor gab die­ser eine Ein­füh­rung in die Hand­lung sei­nes neuen Buches. Hand­lungs­ort ist die­ses Mal ein schi­ckes Loft in Ham­burg, in dem ein Mit­be­woh­ner ermor­det vor­ge­fun­den wird. Als Haupt­ver­däch­tige steht ein Paar im Visier der Ermitt­lun­gen, das gemein­sam mit dem Ermor­de­ten in einer Wohn­ge­mein­schaft lebte. Geschke las zunächst Text­pas­sa­gen, die den Tat­ort beschrei­ben, sowie erste Ein­bli­cke in die Gedan­ken­welt der Prot­ago­nis­tin Sarah Hauptmann.

In der Pause stie­ßen alle Anwe­sen­den mit dem Autor auf Geschkes Ein­stieg in die Spie­gel Best­sel­ler­liste mit Kirsch­li­kör an (das Hotel hatte lei­der kei­nen Eier­li­kör mehr). Im Hin­ter­grund lief dazu die Musik der deut­schen Indie-Rock-Band Vol­taire. Nach­dem Geschke die Doku­men­ta­tion „Wie ein Frem­der“ auf Net­flix sah, haben ihn die Lie­der der Band und deren Geschichte nach­hal­tig beein­druckt und wäh­rend des Schreib­pro­zes­ses von „Das Loft“ als Inspi­ra­tion gedient. Durch diese musi­ka­li­sche Unter­ma­lung bekam man einen inten­si­ven Ein­druck von der Schaf­fens­phase des Autors.

Nähe zu Lese­rin­nen und Lesern und Geschkes Lieblingsautoren

Der Autor suchte in der Pause die Nähe zu sei­nen Fans, die teil­weise schon seit dem ers­ten Buch seine Lesun­gen besuch­ten. Er setzte sich zu ihnen, machte Fotos und führte Gesprä­che. Wie­der zurück auf der Bühne begrüßte er einige lang­jäh­rige Fans, Freun­din­nen und Freunde und Bekannte noch ein­mal per­sön­lich und betone, wie schön er den Abend empfände.

Eindrücke Lesung Linus Geschke

Foto: Bücher­tän­ze­rin Michelle-Denise

Der zweite Teil der Lesung war von einem kur­zen Inter­view­an­teil geprägt, in dem Geschke auf die Ver­fil­mung sei­nes Buches „Das Lied des toten Mäd­chens“ ein­ging. Des­sen Ende unter­schei­det sich lei­der von dem sei­nes Buches, ist aber den­noch sehens­wert. Des Wei­te­ren gab Geschke bekannt, dass die ARD die Ver­fil­mung eines wei­te­ren Buches aus sei­ner Jan Römer-Reihe in Auf­trag gege­ben hat und vor­aus­sicht­lich gegen Ende des Jah­res ausstrahlt.

Auf die Frage, wel­che Thril­ler-Autorin­nen und Autoren Geschke pri­vat am liebs­ten lesen würde, ant­wor­tete die­ser direkt: Ste­phen King. Aber es gibt auch gute deut­sche Autorin­nen und Autoren die­ses Gen­res. So bewun­dert Geschke bei­spiels­weise Sebas­tian Fit­zek für seine Plots und Mela­nie Raabe für ihren Sprach­rhyth­mus und ihre Meta­phern. Anschlie­ßend an die letz­ten Fra­gen Alt­wi­ckers las Geschke noch ein letz­tes Mal eine Text­pas­sage aus der Sicht des Prot­ago­nis­ten Marc Lam­mert vor.

Danach war noch Raum für Fra­gen aus dem Publi­kum. Davon gab es eine Hand­voll, obwohl Alt­wi­cker bereits einen umfang­rei­chen Fra­gen­ka­ta­log abge­ar­bei­tet hatte. Das Publi­kum inter­es­sierte zum Bei­spiel die Aus­wahl des Hand­lungs­or­tes Ham­burg. Dem Autor ist Ham­burg zwar durch pri­vate Besu­che geläu­fig, jedoch hat er nicht vor Ort genauer für den Thril­ler recher­chiert. Das titel­ge­bende Loft könnte letzt­end­lich auch in jeder ande­ren deut­schen Stadt ange­sie­delt sein.

Im Anschluss nahm sich Geschke viel Zeit zum Signie­ren der Bücher, für per­sön­li­che Gesprä­che mit den Gäs­ten und war gerne bereit für Erinnerungsfotos.

Die beste Lesung und ein span­nen­der Thriller

Dies war bereits die dritte Lesung, die ich von Linus Geschke besucht habe, aber es war mit Abstand die beste. Durch die Mode­ra­tion von Mike Alt­wi­cker war sie leben­dig und es wurde viel gelacht. Zwi­schen den bei­den Män­nern ent­stan­den span­nende Gesprä­che, die die Zuschaue­rin­nen und Zuschauer neben Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zum Buch auch mit beruf­li­chen und pri­va­ten Infor­ma­tio­nen zum Autor selbst ver­sorg­ten. Geschke meinte, dass er sich freuen würde, wenn er die Lesung sei­nes nächs­ten Buches auch wie­der auf der Hafen­bühne des Pier­d­rei Hotels hal­ten könnte. Das hoffe ich auch und wäre dann nur allzu gerne wie­der dabei.

Zum Zeit­punkt der Lesung habe ich noch nicht mit der Lek­türe von „Das Loft“ begon­nen, aber das werde ich in den nächs­ten Tagen nach­ho­len und dar­über im Buch­pran­ger berich­ten. Die Lesung hat mich bereits neu­gie­rig auf die­sen span­nen­den Thril­ler gemacht und erste Über­le­gun­gen tref­fen las­sen, was wohl in dem Loft pas­siert ist …

Mitt­ler­weile schreibt der Autor schon flei­ßig an einem neuen Thril­ler. Auch die­ser wird wie­der ein Stand Alone sein und umfasst aktu­ell schon stolze 120 Sei­ten. Man kann sich also schon bald auf ein wei­te­res span­nen­des Buch von Linus Geschke freuen.

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