Kurz über einen phantastischen Film

von | 25.06.2021 | #BKtastisch, Filme, Filmtheater, Specials

Fabelforscher Christian, Geschichtenbewahrerin Michaela und Geschichtenzeichnerin Celina haben sich Gedanken über Filme des Genres Phantastik gemacht und kurz darüber geschrieben.

„Der Herr der Ringe“

Vielen Leuten kommt beim Stichwort Fantasyfilm zuerst die „Herr der Ringe“-Trilogie in den Sinn. Ich selbst bin durch sie zum ersten Mal mit High-Fantasy in Berührung gekommen und war sofort hellauf begeistert. Eine epochale Story, mitreißende Helden, vielfältige Antagonisten und ein Erzählstrang spannender als der andere. Über die Film- und Tricktechnik brauche ich gar nicht erst zu schreiben, die lässt auch heute, nach 20 Jahren mein Herz noch höherschlagen (im Gegensatz zur „aktuellen“ Tricktechnik in der „Hobbit“-Trilogie – aber das ist wieder eine andere Geschichte).

Dann habe ich letztes Jahr das Buch gelesen und seither ist alles anders. Je öfter ich mir die Filme jetzt ansehe oder über sie nachdenke, desto mehr wird mir klar, wie stark sie an Tolkiens Werk vorbeigehen. Die tiefe Melancholie darüber, dass mit der Vernichtung des einen Ringes auch die Macht der anderen und damit die der Elben schwindet. Aus ihren verzauberten Wunderwäldern werden einfach nur Wälder, wenn das Zeitalter der Menschen anbricht und mit ihnen verlässt auch die Magie Mittelerde. All das unterschlagen die Filme zugunsten von epischen Schlachten, die Stunden an Screentime einnehmen, im Buch aber nur vier bis fünf Seiten. Die Filme sind selbstverständlich nicht schlecht, wenn ich mich aber entscheiden müsste, „Der Herr der Ringe“ nochmal zu schauen oder zu lesen, würde ich lieber zum Buch greifen. (fc)

„Tarantula“

„Tarantula“ ist ein Science-Fiction-Horror-Spielfilm von 1955. Ein Professor experimentiert mit Wachstumshormonen und züchtet übergroße Tiere, darunter eine Tarantel. Bei einem Kampf im Labor injiziert der Angreifer dem Professor das Wachstumshormon, während die Spinne entkommt. Sie lebt zunächst unbemerkt in der Wüste, wächst weiter und fällt über Farmen her. Schließlich wird sie aufgespürt und nur Napalmbomben können sie töten. Allein die Spinne ist für mich schon Horror genug. Die Entstellungen des Professors, die sich nach der Injektion einstellen, sind auch gruselig anzusehen. Aber die Spezialeffekte der damaligen Zeit amüsieren heute. (gm)

„Dinotopia“

In Bezug auf Phantastik und Fantasy fallen mir auch Miniserien, also eher längere Filme, die als Mehrteiler im Fernsehen ausgestrahlt wurden, aus meiner Kindheit ein. Darunter fällt zum Beispiel der Zweiteiler „Dinotopia“ (2002), in dem die beiden Halbbrüder Karl (Tyron Leitso) und David (Wentworth Miller) durch einen Flugzeugabsturz von ihrem Vater getrennt werden und auf Dinotopia stoßen, wo Dinosaurier und Menschen zusammenleben. Allerdings dürfen die Brüder Dinotopia nicht mehr verlassen.

Dieser Film ist aus heutiger Sicht kritisch zu sehen, was mir als Kind nicht aufgefallen ist, da er kommunistische Grundsätze widerspiegelt. Cyrus Crabb (David Thewlis), ein wissbegieriger Mann, der hinterfragt, und anfänglich Karl, der sich auflehnt, weil er die Insel verlassen möchte, werden negativ dargestellt. Im Gegensatz dazu erscheinen die gemeinschaftsstiftenden Figuren sehr positiv. Dennoch gefällt mir bis heute die Idee von einer anderen Welt, in der Dinosaurier noch existieren. Die grafische Umsetzung der Reihe ist für damalige Verhältnisse gut. Auch die Kulissen und das Bühnenbild können sich sehen lassen. (gc)

Bild: Pixabay
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