Im Bann des kopflosen Reiters „Die Legende von Sleepy Hollow“

by Bücherstadt Kurier

Drei­ßig Jahre nach­dem der kopf­lose Rei­ter sein Unwe­sen trieb, wird die Lei­che eines Jun­gen gefun­den, ohne Kopf. Ist der kopf­lose Rei­ter wie­der da? An der Seite von Bente Van Brunt erlebt Bücher­städ­te­rin Isa das Abenteuer.

In Sleepy Hol­low erle­ben wir die Geschichte von Bente Van Brunt drei­ßig Jahre nach dem letz­ten Auf­tau­chen des kopf­lo­sen Rei­ters. Damals war Ich­abod Crane Leh­rer in Sleepy Hol­low, als er dem Rei­ter begeg­nete. Am nächs­ten Mor­gen wur­den sein Pferd und ein Kür­bis gefun­den, aber von Ich­abod fehlte jede Spur.

Seit­dem war es ruhig in Sleepy Hol­low, bis die Lei­che des 14-jäh­ri­gen Cris­tof­fel van den Berg gefun­den wird. Bente kann ihre Aben­teu­er­lust nicht bän­di­gen und fängt trotz der Ermah­nun­gen ihrer Groß­el­tern Kat­rina und Abra­ham Van Brunt an, der Legende nachzugehen.

Wir alle (zumin­dest fast) ken­nen die Ver­fil­mung von „Sleepy Hol­low“ aus dem Jahr 1999 mit Chris­tina Ricci (Kat­rina van Tas­sel) und Johnny Depp (Ich­abod Crane). Die Erzäh­lung „The Legend of Sleepy Hol­low“ von Washing­ton Irving von 1820 war die Grund­lage für den Film und wurde von Tim Bur­ton frei interpretiert.

Chris­tina Henry hat sich für ihr Buch mehr am Ori­gi­nal ori­en­tiert und die Geschichte wei­ter­ge­spon­nen. Ihre düs­tere und gran­diose Fan­ta­sie hat eine Gru­sel­ge­schichte geschaf­fen, die nichts zu wün­schen übrig­lässt. Zusätz­lich hat sie mit Bente Van Brunt eine Prot­ago­nis­tin kre­iert, die gegen das starre Kor­sett der Geschlech­ter und Rol­len­ver­tei­lung auf­be­gehrt und kei­nen Platz für Kli­schees wie ‚das brave, ruhige Mäd­chen‘ lässt. Ein Thema, das auch heute noch aktu­ell und wich­tig ist.

Neben „Sleepy Hol­low“ hat Henry noch wei­tere Romane geschrie­ben, bei denen es sich in ers­ter Linie um Neu­er­zäh­lun­gen von lite­ra­ri­schen Klas­si­kern wie „Alice im Wun­der­land“ han­delt, die auch als „Die Dunk­len Chro­ni­ken“ bekannt sind. Für diese Bücher, genau wie für „Sleepy Hol­low“, gibt es von mir eine klare Lese­emp­feh­lung. Es gilt: Wer Gru­sel mag, wird die Inter­pre­ta­tio­nen von Chris­tina Henry lieben.

Die Legende von Sleepy Hol­low. Chris­tina Henry. Über­set­zung: Sig­run Zühlke. pen­hali­gon. 2022. 

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