Gute Nacht, kleiner Bär

von | 10.01.2017 | Bilderbücher, Buchpranger

Mitten im Winter, tief im Wald, da schlafen die Bären ruhig und fest die ganze kalte Jahreszeit durch. Alle, ohne Ausnahme. Oder etwa nicht? Nein, unter den schlafenden und schnarchenden Bären sitzt ein kleines Bären-Kind in seinem Schlafanzug, mit Kissen, Decke und einer süßen Schlafmütze in seinem Bett. Es kann einfach nicht schlafen. Egal, wie oft sich der kleine Bär herumwälzt und Schäfchen zählt – es hilft alles nichts. Also muss er sich etwas anderes einfallen lassen.

Vorsichtig kriecht er aus seiner Höhle, leise, damit er niemanden aufweckt, und tapst über den glänzenden Schnee zu der Tür der Nachbarn. Um ihn herum ist alles still, alle halten Winterschlaf, nur ein einziger kleiner Vogel sitzt auf dem Baum, der das Zuhause der Nachbarn ist. „Bitte nicht stören“, steht auf dem hölzernen Schild an der Eingangstür der Nachbarn. Aber der kleine Bär ist immer noch nicht müde und so tapst er weiter durch den kreideweißen Schnee. Nach einer Weile kommt das Bären-Kind in eine außergewöhnliche Stadt: New York. Eine bunte, lustige, lebensfröhliche Stadt, in der es so viel zu sehen gibt. Alle Bewohner sind wach, lachen, essen, gehen in die Oper, aber vor allem schlafen sie nicht. Der kleine Bär will nie wieder von hier weg, wäre er nicht so unglaublich…

„Der kleine Bär möchte schlafen“ ist eine süße Gutenachtgeschichte über das unterschiedliche Verhalten von Menschen und Tieren im Winter. Klar, da gibt es einige Gegensätzlichkeiten. Während es im Wald und auf den Wiesen sehr ruhig ist, herrscht in der Stadt reges Treiben, vor allem in einer so großen Stadt wie New York. Noch dazu kommt, dass in den Wintermonaten auch Weihnachten und andere Feste stattfinden. Das alles wird aus der Sicht eines kleinen Bären erzählt, der all das nicht kennt und alles ausprobieren will. Auch Kinder sind bei solch bunten Festen sehr aufgeregt und toben umher, sehen hier und da etwas Tolles und möchten am liebsten nie mehr weg, doch eins haben alle Lebewesen gemeinsam: Sie brauchen Schlaf.

Es ist eine liebenswerte Geschichte mit einem Ende, das die kleinen Kinder bestimmt sofort in ihre tiefsten Träume reißt. Auf dem Cover ist der Wald zusehen, im Mondschein steht der kleine Bär mit dem Kissen in der Hand im Schnee und sieht etwas ängstlich, aber auch neugierig aus, was eine einladende Mischung zum Reinschauen bietet. Der kurze Text, in großer Schrift geschrieben, wird von bunten Bildern, die die Doppelseiten einnehmen, unterstützt, wobei sie nicht zu sehr ins Detail gehen, trotzdem aber das Geschehen sehr gut darstellen.

Bücherstädterin Jasmin (12 Jahre)

Der kleine Bär möchte schlafen. Caroline Nastro. Illustration: Vanya Nastanlieva. Übersetzung: Anna Schaub. NordSüd Verlag. 2016.

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