Gans, Lebkuchen und Geschenke

von | 20.12.2017 | Bilderbücher, Buchpranger

Zeichensetzerin Alexa hat sich nach empfehlenswerten Bilderbüchern zur Winter- und Weihnachtszeit umgeschaut und drei gefunden, die sich für unterschiedliche Altersstufen eignen.

Für die Kleinsten: Guck mal, schieb mal! Fröhliche Weihnachten

„Fuchs und Pinguin verteilen die Geschenke. Wie viele Schneemänner kannst du finden?“ Durch die Schiebeelemente können kleine Betrachter und Betrachterinnen des Pappbilderbuches „Guck mal, schieb mal! Fröhliche Weihnachten“ unterschiedliche Bilder hervortreten lassen oder in animierte Bewegungen setzen. So schauen beispielsweise die Köpfe der Schneemänner hervor, die Maus und die Katze fahren mit dem Schlitten herunter und die Fenstervorhänge öffnen sich. Dargestellt werden Aktionen, welche mit Weihnachten und Winter in Verbindung stehen: Schneemann bauen, Schlitten fahren, Weihnachtsgeschenke auspacken und den Weihnachtsmann am Nachthimmel in seinem Schlitten entdecken. Als Protagonisten fungieren verniedlichte Tiere mit teils großen Köpfen und angedeuteter Mimik. Das Pappbilderbuch enthält wenig Text, stabile, dicke Seiten und Schieber, weshalb es sich bereits für Kinder ab 1,5 Jahren eignet.

Für Kinder ab 3 Jahren: Wer hat den Lebkuchen stibitzt?

Maria Stalders „Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“ beginnt mit dem Bild einer verschneiten Waldgegend und löst direkt eine winterliche Stimmung aus. Arne, der Protagonist der Geschichte, ist gerade dabei, Lebkuchen für den Nikolaus zu backen. Dieser will die Lebkuchen an die Kinder verteilen. „Mmmmh, der Wind trägt den Duft in den Wald hinaus.“ Da wird der Fuchs auf den herrlichen Lebkuchen-Duft aufmerksam und folgt ihm. Sein Hunger animiert ihn dazu, zwei dieser Lebkuchen, die auf Arnes Fensterbrett stehen, zu stibitzen. Als der Nikolaus kommt, um die gebackenen Lebkuchen abzuholen, stellt er gleich fest, dass einer fehlt. Sogleich hat der Fuchs ein schlechtes Gewissen…
„Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“ ist eine schöne, herzerwärmende, liebevoll illustrierte Geschichte über das Teilen und das Verzeihen. Vor allem das Ende lädt zum Gespräch ein – darüber, dass Lebkuchen und andere Leckereien begrenzt sind und nicht maßlos hergestellt werden können. Auf diese Weise kommt das Thema Teilen besonders gut zur Geltung.

Für Kinder ab 5 Jahren: Gans vergessen

„Gans vergessen“ ist eine lustige Geschichte, die einige Mehrdeutigkeiten beinhaltet. Das macht das Bilderbuch besonders für ältere Lesende interessant. Der Witz beginnt bereits mit dem Titel „Gans vergessen“, das sowohl für „Gans“ als auch „Ganz“ stehen kann. Diese Doppeldeutigkeit wiederholt sich später noch einmal in einem Brief an den Bauern Bernd, der „GANS/GANZ“ vergessen hat, seine Gans mitzunehmen. Und darum geht es in diesem Bilderbuch auch: Tilda und Klaus, die beste Brieffreunde sind, treffen sich an Weihnachten, um gemeinsam zu feiern. Aber Tilda hat die Gans vergessen. Nun wollen sie schnell eine finden – und man fragt sich beim Lesen ununterbrochen: Wollen sie die Gans essen oder als Gast dabei haben? Einige Zeilen führen in die Irre: „Ohne Gans, da waren sich Klaus und Tilda einig, war es kein richtiges Weihnachtsessen.“
Zu Tildas und Klaus‘ Glück ist der Bauer Bernd ohne seine Gans Marietta in den sonnigen Süden abgereist, sodass Weihnachten doch noch so werden konnte, „wie es sich an Weihnachten gehört“.

  • Guck mal, schieb mal! Fröhliche Weihnachten. Yu-hsuan Huang. Loewe. 2017.
  • Wer hat den Lebkuchen stibitzt? Maria Stalder. Atlantis. 2017.
  • Gans vergessen. Stephanie Schneider. Illustration: Ingrid Sissung-Weber. Knesebeck. 2017.
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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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