Ich bin aus meinem Winterurlaub zurück, der zu meiner Freude immer länger andauert. Die Malediven habe ich goldbraun und erholt verlassen. Sommer auf den Malediven ist so freundlich und charmant, ich konnte es kaum glauben. Dennoch habe ich mich seltsamerweise dieses Jahr auf Deutschland gefreut. Das hat nicht lange angehalten. Ich merke, dass ihr mich vermisst habt. Die Hunde freuen sich über meine Krokusse. Endlich wieder ein paar Farbtupfer auf der Wiese, auf die sie pinkeln können. Die Menschen freuen sich über meine ersten zarten Sonnenstrahlen und zeigen mir als Dank sofort ihre milchige, wabbelige Haut, die sie den ganzen Winter über verstecken mussten und ich bekomme ständig Gemecker mit, da ja jetzt der Frühjahrsputz ansteht.
Als Frühling hat man es nicht leicht. „Ich mag den Frühling eigentlich nur, weil danach der Sommer kommt.“ Bla bla bla. Dabei wisst ihr gar nicht, dass Sommer hier in Deutschland unfassbar arrogant ist. Trägt immer diese knallengen roten Shorts und präsentiert seinen Beachbody. Kein Wunder, dass die naive Sonne in ihn verliebt ist, immer knallrot und warm wird, wenn er da ist. Dass die Fruchtfliegen ebenfalls vorhanden sind und so gut wie jeder schwitzt, wird natürlich ignoriert. Nun ist aber gut, sonst bekomme ich wieder Depressionen und der hilfsbereite Winter übernimmt noch ein paar Wochen meine Schicht. Ein Glück ist Sommer nicht lange da und ich sehe endlich meinen Herbst wieder. Mein süßer, frischer, nach Kürbis duftender Herbst. Da geht es mir gleich besser.
Poesiearchitektin Lena
Wieder ein wunderbarer Text der mein Herz erfreut. Danke Poesiearchitektin!