„Flucht zu Mr. Darcy“: Rätseln à la Jane Austen

by Worteweberin Annika

Flucht zu Mr. DarcyWorte­we­be­rin Annika ist ein gro­ßer Fan von Escape Games und von den Roma­nen Jane Aus­tens. Das Spie­le­buch „Flucht zu Mr. Darcy“ kom­bi­niert bei­des. Geht das Kon­zept auf?

Gerade hat sich Eliza­beth Ben­nett ihre Liebe zum stol­zen und ehren­haf­ten Mr. Darcy ein­ge­stan­den, da droht ein Skan­dal die sich anbah­nende Ver­lo­bung zu rui­nie­ren: Lizzy wacht nach einer Ball­nacht in einer Kut­sche auf, die sie Hand in Hand mit einem jun­gen Herrn betre­ten haben soll. Und wohin die Kut­sche unter­wegs ist, das setzt allem die Krone auf! Lei­der feh­len unse­rer Hel­din die Erin­ne­run­gen, doch dass es sich um eine Falle han­deln muss, ist klar. Nur: Wer hat sie ihr gestellt? Und wie kann Eliza­beth Mr. Darcy jetzt noch von ihrer Tugend und Liebe über­zeu­gen? Als Spieler*innen von „Flucht zu Mr. Darcy“ ste­hen wir ihr zur Seite.

Sti­cke­reien, Tanz­schritte, Blumenbouquets

Das Buch kom­bi­niert kurze erzäh­lende Pas­sa­gen mit daran anschlie­ßen­den oder sich dar­aus erge­ben­den Rät­seln: Aus den Wor­ten der ande­ren Rei­sen­den in der Post­kut­sche lässt sich auf einer Karte kom­bi­nie­ren, wohin Lizzy unter­wegs ist. Aus Sti­cke­reien, Tanz­schrit­ten oder Zei­tungs­aus­schnit­ten erge­ben sich ver­schlüs­selte Bot­schaf­ten von Freund*innen und Feind*innen. Und schließ­lich müs­sen wir uns noch einen Weg durch ein Laby­rinth bah­nen, Blu­men­bou­quets zusam­men­stel­len und ein Menü planen.

Die Rät­sel sind abwechs­lungs­reich und unter­halt­sam, wenn auch nicht son­der­lich kniff­lig oder aus­ge­fal­len. In einem glaube ich zudem einen Feh­ler gefun­den zu haben. Auch sind nicht alle Lösun­gen für das Fort­schrei­ten der Geschichte wirk­lich rele­vant, was die Moti­va­tion etwas senkt. Vor allem aber sind die Auf­ga­ben teil­weise an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen: Wieso sollte Jane keine Zeit haben, ihrer Schwes­ter drei Wör­ter zuzu­flüs­tern, wohl aber, diese in einer Sti­cke­rei zu chif­frie­ren? Und wieso sollte sich aus einem Gespräch zweier Frauen ein Such­git­ter erge­ben, aus dem man dann eine wich­tige Infor­ma­tion fil­tern kann?

Flo­ral, roman­tisch und nicht zu knifflig

Nun, diese Fra­gen sollte man sich ein­fach nicht stel­len und statt­des­sen mit Stift, Schere und Papier bewaff­net in die Welt von Jane Aus­ten abtau­chen. Bezie­hungs­weise eine Welt, die an Aus­tens Roman „Stolz und Vor­ur­teil“ ange­lehnt ist, die aber um Intri­gen und Ver­schwö­run­gen berei­chert wurde – für die nötige (Rätsel-)Spannung. Man möge auch das nachsehen.

Echte Pro­fils wer­den von der Kon­zep­tion des Escape Books nicht völ­lig über­zeugt sein. Ich habe das Rät­sel­buch trotz­dem gerne gespielt. Durch die flo­ra­len Illus­tra­tio­nen von Mar­jo­lein Bas­tin und die hoch­wer­tige Gestal­tung ist „Flucht zu Mr. Darcy“ ein Augen­schmaus und ein schö­nes Geschenk für Rätselfreund*innen mit roman­ti­scher Ader. Nur wei­ter­ge­ben kann man das Buch nach dem Spie­len lei­der nicht.

Flucht zu Mr. Darcy. Text: Judith Pfeif­fer-Ley. Illus­tra­tion: Mar­jo­lein Bas­tin. Cop­pen­rath. 2022.

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