Feurige Schlacht der Lüfte

von | 14.10.2015 | Belletristik, Buchpranger

Drache gegen Phönix – geballte Kraft gegen unbändiges Feuer. Im ersten Teil der Drachenlied-Trilogie tanzen die beiden Kreaturen in wildem Kampf miteinander und schaffen somit ein sprichwörtlich fantastisches Feuerwerk und einen gelungenen Auftakt einer vielversprechenden Reihe.

Mori ist die jüngste ihrer Familie und keineswegs wie die anderen. Nicht stark, nicht kriegerisch, keine Führungspersönlichkeit. Stattdessen ist sie klein, mit ihrem sechsten Finger missgebildet und nicht sonderlich ernst zu nehmen. Lediglich in Schnelligkeit in den Lüften ist sie kaum zu überbieten. Sie gehört zum Drachenvolk, menschlichen Wesen, die sich in Drachen verwandeln können, und lebt in Requiem, das von ihrem Vater regiert wird. In einem Angriff der Phönixe wird ihre Familie vernichtet. Mit einem Mal steht sie allein da. Sie kann fliehen, zurück in die Hauptstadt, wo sie Schutz bei den Gefolgsleuten ihres Vaters findet.
Doch die Phönixe haben die Fähigkeit erhalten, sich zu verwandeln, wann immer sie wollen und das alles vernichtende Feuer dieser Ungetüme frisst Drachen regelrecht auf, während ihnen Drachenfeuer nichts anhaben kann. Während sich die Bewohner Requiems unter der Erde verkriechen, muss Mori auf eine gefährliche Reise gehen, um Gegenstände zu beschaffen, die ihnen im Kampf gegen die Feuerwesen helfen können, während gleichzeitig auch ein uralter Dämon gefunden und geweckt werden muss. Ein Dämon, der den Drachen ebenso feindlich gegenüber steht wie allen anderen Völkern.

Daniel Arenson verliert sich in einen feurigen Kampf zwischen zwei Völkern, denen es an Leidenschaft nicht mangelt. Aus Liebe oder aus Hass beginnen sie einen Krieg, die einen, um zu schützen, die anderen, um zu erobern. Doch mit dem Feuer spielen sie alle. Arenson bindet viele neue und interessante Elemente in seine Geschichte ein, die den Leser teils überraschen und teils verwundern. Der Leser findet sich schnell in die Geschichte ein, nicht zuletzt durch die Tiefe und Verschiedenheit der Charaktere, deren Beweggründe kein Geheimnis sind und den flüssigen Erzählstil.
Lediglich die oftmaligen Wiederholungen von Details oder vergangenen Ereignissen lassen die Handlung immer wieder eine manchmal unnötige Pause machen. Wer darüber hinweg sehen kann, wird eine grandiose Geschichte mit einem starken Spannungsbogen und überraschenden Wendungen, sowie interessanten Wesen und Kreaturen vorfinden, in welche es sich lohnt, einzutauchen.

Elisabeth

Der Atem des Feuers (Drachenlied 1), Daniel Arenson,
Jörn Pinnow (Übersetzer), Blanvalet, 2015

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