Essen Schokoladenhaie Knackwürstchen?

by Worteweberin Annika

Der Schre­cken der Meere? Pah, Marie liebt nicht nur die Ozeane, son­dern vor allem auch Haie. In Nini Alas­kas Bil­der­buch macht sie daher „Hai­fe­rien“ auf der Ost­see. Worte­we­be­rin Annika hat sich mit an Bord geschlichen.

Für ihre Leh­re­rin Frau März malt Marie jeden Tag ein neues Hai­bild und auf ihrem Glo­bus fas­zi­nie­ren sie die gro­ßen Welt­meere. In den Mai­fe­rien ist es also höchste Zeit für ein Aben­teuer! Zum Glück leben einige Haie laut Maries Büchern sogar gleich um die Ecke, in der Ost­see. Ihr Papa, der als Mee­res­bio­loge arbei­tet, hat ein Segel­boot, mit dem die bei­den in See ste­chen kön­nen. Mit an Bord neh­men sie viele Dosen mit Knack­würst­chen, denn viel­leicht isst die nicht nur Marie gerne, son­dern auch die Haie? Oder fängt man Haie bes­ser mit Schokoriegeln?

„Hai­fe­rien“ erzählt eine Geschichte von einem Aben­teuer, vom For­scher­drang und der Lust, die Welt zu ent­de­cken. Schön, dass mit Haien eher unpo­pu­läre Tiere zu den Hel­den der Geschichte wer­den. Das Buch zeigt Erwach­sene, die Marie bei ihrem Aben­teuer unter­stüt­zen und ihr unter die Arme grei­fen, als die Haie plötz­lich doch ganz schön große Zähne haben. Damit macht „Hai­fe­rien“ nicht nur Lust auf ein Aben­teuer am Meer, son­dern hat auch eine ermu­ti­gende Botschaft.

Gera­de­aus schauen

Neben der Leh­re­rin Frau März ist für Marie vor allem ihr Vater eine wich­tige Bezugs­per­son. Seit ihre Mama beschlos­sen hat, allein auf Welt­reise zu gehen, sind Marie und er nur noch zu zweit. Die bei­den daheim geblie­be­nen sind aber ein star­kes Team geworden:

„‚Marie‘, sagte Papa oft, ‚wir hal­ten die Nase in den Wind und schauen gera­de­aus – bist du dabei?‘ ‚Klar, Papa‘, stimmte Marie dann immer zu.‘“

Wie auch schon in Nini Alas­kas ers­tem Bil­der­buch „Hol­lie und Fux“ wird hier keine heile, „nor­male“ Kern­fa­mi­lie gezeigt – trotz­dem ist der Zusam­men­halt und die Liebe zwi­schen den Fami­li­en­mit­glie­dern groß. Auch wenn nicht zum gro­ßen Thema gemacht wird, dass Maries Vater allein­er­zie­hend ist, kön­nen sich hier viele Kin­der wie­der­fin­den und erken­nen, dass man auch zu zweit große Aben­teuer erle­ben kann.

Haie in der Ostsee?!

Die Illus­tra­tio­nen hat Nini Alaska sehr ange­nehm schlicht und haupt­säch­lich in den Grund­far­ben rot, blau und gelb gestal­tet. Einige Seite erin­nern an ein Wim­mel­buch und laden zu Ent­de­ckun­gen ein. Andere hin­ge­gen ent­hal­ten recht lange Texte, so dass das Bil­der­buch erst ab 4 Jah­ren zu emp­feh­len ist.

Wie ihre Prot­ago­nis­tin Marie wollte auch Autorin Nini Alaska selbst als Kind For­sche­rin wer­den und hat dar­aus ihr zwei­tes Bil­der­buch „Hai­fe­rien“ ent­wi­ckelt. Wie sich her­aus­stellt, ist „Hai­fe­rien“ dann auch bio­lo­gisch fun­diert. Wäh­rend ich noch nie von Schokoladen‑, Nagel- oder Grön­land­haien, geschweige denn über­haupt von Haien in der Ost­see gehört habe, bestä­tigt ein Blick ins Inter­net, was in Maries Hai­bü­chern geschrie­ben steht: Bis zu 40 Arten von Haien kann man in der Ost­see fin­den, der größte Ver­tre­ter der Wal­hai mit 13,7 Metern – der ver­irrt sich aber eher sel­ten hier­her. Ob Haie aller­dings tat­säch­lich so gerne Knack­würst­chen und Scho­ko­lade essen, bleibt wohl Nini Alas­kas Geheimnis.

Hai­fe­rien. Nini Alaska. Tuli­pan. 2020. Ab 4 Jahren.

Mehr über Nini Alaska könnt ihr im Inter­view mit ihr nachlesen.

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