Eiskalt serviert

by Bücherstadt Kurier

Jedes Jahr freue ich mich wie ein klei­ner Junge, wenn erneut ein Buch erscheint, wel­ches aus der Feder von Bern­hard Hen­nen stammt. Dies­mal geht es wei­ter mit „Dra­chen­el­fen – Die letz­ten Eis­krie­ger“. - Von Wör­ter­schmied Diungo

Wie gewohnt kommt es in farb­li­cher und gestal­te­ri­scher Ein­fühl­sam­keit daher wie die Vor­gän­ger die­ser Reihe. Seit den letz­ten Büchern ist ein wenig Zeit ins Land gegan­gen, sowohl auf den Sei­ten der Dra­chen wie auch bei ihren Gegen­spie­lern, der Devanthar.

Nach der geschei­ter­ten Macht­de­mons­tra­tion, die eigent­lich den Krieg vor­zei­tig been­den sollte, sind die Devant­har gewarnt und wis­sen um die zer­stö­re­ri­sche Kraft ihrer Kon­kur­ren­ten. Stra­te­gisch gese­hen lie­gen die Kar­ten halb offen und so ist sich jedes Lager sicher, die­sen Krieg nur been­den zu kön­nen, indem man den Geg­ner in einen Hin­ter­halt lockt und die Anfüh­rer der Oppo­si­tion auf ein­mal auslöscht.

Und genau in diese Gedan­ken­spiele und Atten­tat-Ver­su­che wer­den unsere Prot­ago­nis­ten hin­ein­ge­wor­fen. Die Devant­har haben sich unter einem ein­zi­gen zusam­men­ge­fun­den und besin­nen sich auf ihre Stärke in der Gemein­schaft. Den glei­chen Ansatz hegen auch die Dra­chen. Sie haben für die Zeit der Kriege alle Kin­der Alben­marks auf­ge­for­dert, ihre Dif­fe­ren­zen und Strei­tig­kei­ten bei­seite zu legen und statt­des­sen zusam­men­zu­hal­ten – ganz nach dem Motto: der Fein­des Feind ist mein Freund. So ste­hen sich zwei Heere gegen­über, die ver­schie­de­ner nicht sein könn­ten. Als Schau­platz fiel die Ent­schei­dung auf den Eis­ebe­nen von Nangog, der drit­ten Welt, in der es gilt die Vor­her­schaft zu erringen.

Das Buch ist voll mit Geschichts­strän­gen ein­zel­ner wich­ti­ger Cha­rak­tere, die sich flie­ßend zu einer Haupt­ge­schichte ver­ei­nen. Daher möchte ich nicht im Detail auf die ein­zel­nen ein­ge­hen und ver­su­che ein gro­ßes Fazit aus allen Ein­drü­cken zu ver­mit­teln, wel­che das Buch bei mir hin­ter­las­sen hat: Ich habe noch nie, wenn denn nur sel­ten, ein Buch gele­sen, das in sich so kom­plex und so stim­mig ist.

Ange­fan­gen bei der her­aus­ra­gen­den Arbeit der Nele Schütz Design in Mün­chen, die seit Jah­ren Bern­hard Hen­nens Werke in Gewän­der klei­det, die zur Geschichte und Stim­mung pas­sen. Es ist eine epi­sche Schlacht, viele Neben­schau­plätze, Freunde, Feinde, Bekannte, Ver­luste und Errun­gen­schaf­ten. So viele Cha­rak­tere habe ich sel­ten in einem Buch erlebt, die dann auch noch so authen­tisch daher­ka­men. Mit jedem sei­ner Bücher raubt Herr Hen­nen mir erneut den Atem und dafür möchte ich ihm dan­ken. Wo Bern­hard Hen­nen drauf steht, kann man stets Hen­nen erwar­ten – Danke.

Dra­chen­el­fen 4: Die letz­ten Eis­krie­ger. Bern­hard Hen­nen. Heyne. 2015.

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