Eine Hommage an das Leben

von | 10.02.2016 | Belletristik, Buchpranger

Zwanzig Zeilen LiebeEin Hospiz in London und drei Schicksale, die grundverschieden sind und doch alle eine Gemeinsamkeit haben: Die Angst vor dem Leben – darum geht es in Rowan Colemans berührendem Roman „Zwanzig Zeilen Liebe“. – Von Romanakrobatin Leona

Stella arbeitet als Nachtschwester im Marie-Francis-Hospiz. Ausschließlich nachts geht sie dieser Tätigkeit nach, um ihren Ehemann Vincent nicht sehen zu müssen. Seitdem der Soldat in Afghanistan schwer verwundet wurde, leben beide nur noch nebeneinander her. Wieso kann Vincent ihre Liebe nicht mehr erwidern?

Hope leidet an Mukoviszidose und ist dem Tod gerade noch so davongekommen. Um sich zu erholen, ist sie für einige Tage im Marie-Francis-Hospiz untergebracht. Ihr bester Freund Ben besucht sie täglich und seine lebenslustige Art bringt das gesamte Hospiz zum Strahlen. Doch was bewirkt er in Hopes Innenleben?

Der Historiker Hugh lebt als Junggeselle in seinem Elternhaus. Seine neuen Nachbarn bringen frischen Wind in den grauen Alltag, sodass er endlich aufblüht. Bis er einen Brief vom Marie-Francis-Hospiz erhält, der sein gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Waren die letzten Jahre nichts als eine große Lüge?

Dieser Roman ist traurig, herzerwärmend, komisch und tragisch zugleich. Er ist so liebevoll geschrieben, voller sanfter Details, und erinnert uns daran, wie fragil das Leben sein kann. Eine Besonderheit ist, dass die Geschichte ausschließlich nachts bzw. abends spielt. Zwischen den Kapiteln finden sich kleine Abschiedsbriefe von Verstorbenen, in dessen Zeilen die Liebe für ihre Angehörigen herauszulesen ist und den Lesern vor Augen führen, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Das Schicksal ist schließlich unberechenbar. Also Taschentücher bereit legen, Buch verschlingen und anschließend den Liebsten sagen, was für tolle und einzigartige Menschen sie sind.

Zwanzig Zeilen Liebe. Rowan Coleman. Übersetzerin: Marieke Heimburger. Piper. 2015.

 

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

2 Kommentare

  1. Avatar

    Danke für die Empfehlung, du hast mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht!
    -Mona

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    • Avatar

      Das freut mich zu hören! 🙂
      Momentan lese ich „Einfach unvergesslich“ ebenfalls von Rowan Coleman. Ihr Schreibstil ist so einfühlsam und deswegen in meinen Augen sehr besonders und absolut lesenswert.
      Liebe Grüße 🙂

      Antworten

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