Ein Shakespeare-Märchen für Kinder

by Worteweberin Annika

Dass Wil­liam Shake­speares „Der Sturm“ eine herr­li­che Geschichte für Kin­der ist, zeigt die neu erzählte Aus­gabe von Bar­bara Kin­der­mann mit den Illus­tra­tio­nen von Sonja Wim­mer. Worte­we­be­rin Annika hätte jetzt am liebs­ten auch einen klei­nen Ariel zu Hause.

Der Her­zog Pro­spero wurde aus Mai­land ver­bannt und lebt nun mit sei­ner Toch­ter Miranda als Zau­be­rer auf einer Insel. Dort die­nen ihm der Ele­men­tar­geist Ariel und der etwas ein­fäl­tige Cali­ban. Mit ihrer Hilfe will er sein Recht ein­for­dern und an sei­nem Bru­der Anto­nio und dem König Alonso Rache neh­men, die ihn damals aus der Stadt wie­sen. Also lässt Ariel einen Sturm auf­zie­hen, der das Schiff der Hof­ge­sell­schaft samt Prinz Fer­di­nand auf Pro­spe­ros Insel führt.

„Wir sind vom Stoff, aus dem die Träume sind“

Mär­chen­ele­mente wie Zau­be­rei, Geis­ter, Liebe, Rache und Ver­söh­nung machen „Der Sturm“ zu einem opti­ma­len Kan­di­da­ten, um Kin­dern die Welt­li­te­ra­tur näher zu brin­gen. In ihrer Fas­sung arbei­tet Bar­bara Kin­der­mann sehr nah am Ori­gi­nal­text und bringt viele direkte Zitate, die in kur­siv gesetzt sind. So darf natür­lich auch der wohl bekann­teste Satz nicht feh­len: „Wir sind vom Stoff, aus dem die Träume sind, und die­ses kleine Leben beginnt und schließt ein Schlaf.“

Wo mög­lich, wird die Spra­che behut­sam moder­ni­siert. An eini­gen Stel­len wer­den Kin­der mög­li­cher­weise trotz­dem noch Erklä­run­gen brau­chen (für das Wort „Wams“ zum Bei­spiel), dafür wird aber der Duk­tus der alten Spra­che deut­lich. Des­we­gen und auf Grund der Text­länge würde ich das Buch ab 7 Jah­ren empfehlen.

Magi­sche Illustrationen

Ein­zig­ar­tig machen die Aus­gabe von „Der Sturm“ die far­ben­präch­ti­gen Illus­tra­tio­nen von Sonja Wim­mer, die die mär­chen­hafte Stim­mung wun­der­bar ein­fan­gen und den Geist Ariel zum abso­lu­ten Star der Geschichte auf­bauen. Ganz vorne im Buch winkt er die Lese­rin­nen und Leser in die Geschichte hin­ein und wir­belt dann mit ihnen von Seite zu Seite. Die Bil­der machen die Magie der Geschichte zum Gegen­stand: Sie zei­gen die Mario­net­ten­schnüre, an denen Ariel und Pro­spero einige der Figu­ren tan­zen las­sen, und öff­nen den unsicht­ba­ren Figu­ren Fens­ter im Himmel.

Vor 25 Jah­ren begann die Geschichte des Kin­der­mann Ver­lags mit einer Kin­der­aus­gabe von Shake­speares „Der Sturm“, die der Ver­le­ge­rin Bar­bara Kin­der­mann in die Hände fiel. Zum Jubi­läum erscheint nun eine neu erzählte Ver­sion von Bar­bara Kin­der­mann. So schließt sich der Kreis, auch wenn es mit dem Ver­lag natür­lich hof­fent­lich noch lange wei­ter­geht. Auf der letz­ten Seite des Buches gra­tu­liert daher der Was­ser­geist Ariel mit Büchern und Torte – auch eines der vie­len tol­len Bil­der in die­sem Band, die man am liebs­ten ein­rah­men möchte.

Der Sturm nach Wil­liam Shake­speare. Neu erzählt von Bar­bara Kin­der­mann. Illus­tra­tio­nen: Sonja Wim­mer. Kin­der­mann Ver­lag. 2019. Ab 7 Jah­ren. // Zum Inter­view mit der Ver­le­ge­rin Bar­bara Kin­der­mann geht es hier.

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