Diese Tage, die niemals enden …

von | 19.08.2016 | Kreatives Häppchen, Kreativlabor

drabble_c2Diese Tage, die niemals enden. Diese unendlichen, heroischen oder manchmal unterdimensionierten Tage. Natürlich haben auch sie ein Ende. Aber es ist die Relevanz, welche sie unermesslich scheinen lässt.
Wenn sie sich in unser Unterbewusstsein bohren, durch die Membranen zwängen, sich einnisten in den Eingeweiden des deklarativen und des prozedural impliziten Gedächtnisses.
Es sind die Ereignisse, die uns nicht ruhen lassen. Rastlos streift unser Geist umher. Angefacht vom Funken des psychodynamischen Unterbewusstseins. Nichts ist vergessen, nichts ist verloren. Allein das Wort ist es und auch dieses gleicht bloß einem hohlen Spalier, durch das hindurch zu wagen niemand imstande ist.
Nein … die ganzen Tage sind es nicht. Doch … sie sind es, aber nicht in gleichem Maße. Die Verabfolgung kann variieren, die Itentizität kann sich ändern, doch die Summe wird bleiben. Doch blicke ich auch mit Freude zurück auf einige dieser Tage. Mühsam muss ich sie mir aus dem Vorbewussten kramen. Gleich einem Biber, der den einen Ast sucht, welcher seinen Bau zum Einsturz bringen könnte.
Aber … wenn ich sie gefunden habe, die kostbaren Resonanzen aus längt vergangenen Epochen, dann blühet mein Antlitz auf, wie der Mohn in der Morgensonne. Doch was, wenn ich bloß mikroskopisch kleine Abweichungen im Prozess der Recherche begehe? So wird der Mohn verwelken, der Himmel schwarz. Blitz und Donner ziehen über’s Land – lassen nichts als dürre Heide zurück, welche – von Asche bedeckt – im Wintermorgen ausdünstet.
Ich werde niemals zielsicher jedes Gewitter umschiffen können. Ich werde niemals jeden klaren Sommermorgen aus dem Heuhaufen des Unbewussten ziehen. Selten kann es mir gelingen, ein Un in ein Be zu wandeln. Doch auch das ist nur eine Frage der Zeit. Eine Frage des Lernens.
Die Schwierigkeit besteht in der exponentiellen Verschiebung von Pre und Post. Je weiter ich den Monolith erklimme, desto weiter wächst der Abgrund. Bei schwindendem Licht suche ich noch kleinere Details als zuvor. Wie soll das funktionieren?
Ich sage es Euch: Ich springe dem Detail hinterher …

Zwischenzeilenverstecker Marco

Bücherstadt Magazin

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