Die Prinzessin in uns

von | 05.08.2019 | Auditorium, Hörspiele

Prinzessin sein, was heißt das eigentlich? Ballkleider tragen, in einem Schloss wohnen, sich bedienen lassen? Vielleicht, doch „Prinzessin Sara“ ist auch dann noch eine, wenn sie auf all das verzichtet, findet Worteweberin Annika, nachdem sie das Hörspiel des Klassikers von Frances H. Burnett gehört hat.

Aufgewachsen ist Sara in Indien, doch mit sieben Jahren schickt ihr Vater sie aufs Internat nach England. Auch dort fehlt es ihr an nichts, sie hat zauberhafte Kleider, Spielzeug und findet auch schnell Freunde, das Dienstmädchen Becky und ihre Klassenkameradin Irmingard. Nur ihren Vater, der in Indien in eine Diamantmine investiert hat, vermisst Sara sehr. Dann stirbt der Vater – an ihrem elften Geburtstag bekommt sie die Nachricht und erfährt auch, dass er ihr viele Schulden hinterlassen hat, denn in der Diamantmine konnte nichts gefunden werden.

Die Prinzessin auf dem Dachboden

Die Internatsleiterin Mrs. Minchin quartiert Sara daraufhin unter dem Dach ein und von nun an wird sie nicht mehr ihr prinzessinnengleiches Leben führen, sondern als Dienstmagd ihre Schulden bei Mrs. Minchin abarbeiten. Sara muss sich durchbeißen, doch ihren Mut verliert sie nicht und gewinnt bald die Sympathie ihres Nachbarn, der sie und Becky durch das Fenster mit leckerem Essen und anderen Aufmerksamkeiten belohnt. Und nicht nur das: Der Geschäftspartner von Saras Vater ist auf der Suche nach ihr, denn kurz nach dessen Tod wurden doch noch reichlich Diamanten gefunden und Sara soll viel Geld erben. Ob er sie finden kann?

Unterlegt mit stimmungsvoller Streichmusik und einer sehr passenden Geräuschkulisse wird „Prinzessin Sara“ zu einem wirklichen Hörerlebnis. Die Stimmen sind gut gewählt, so sind die jungen Mädchen (darunter Anne Marlene Meister als Sara), so klingt es, von Kindern gesprochen und Ingo Hülsmann überzeugt mit einer angenehm warmen Erzählerstimme. Mit einer Spielzeit von 52 Minuten eignet sich das Hörspiel gut für eine Autofahrt oder eine kurze Hör-Pause zwischendrin.

Nur Mut

„Prinzessin Sara“ ist nicht ganz so bekannt wie Frances H. Burnetts Texte „Der kleine Lord“ und „Der geheime Garten“, doch auch diese Geschichte ist unterhaltsam und hat eine schöne Aussage. Sie zeigt, dass Prinzessin sein weniger mit Geld und schönen Kleidern, sondern viel mehr mit einer freundlichen Haltung zu tun hat. Und natürlich ist es auch eine Erzählung, die Mut macht: Nur weil es gerade mal nicht so rosig aussieht, kann alles auch wieder besser werden.

Prinzessin Sara. Frances H. Burnett. Regie: Christine Nagel. SprecherInnen: Ingo Hülsmann, Anne Marlene Meister, Antonie Brunner u.a. Produktion: Deutschlandradio Kultur. DAV. 2019.

 

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