Die Goldene Himbeere in der Bücherstadt

von | 13.09.2020 | Filmtheater, Goldene Himbeere

Habt ihr schon einmal einen Film gesehen, der einfach nur schlecht war? Dann hat er vielleicht eine Goldene Himbeere gewonnen – auch ein schlechter Film hat nämlich einen Preis verdient. – Von Wortklauberin Erika

Der „Golden Raspberry Award“, kurz „Razzie“, wie die Goldene Himbeere auf Englisch genannt wird, ist ein internationaler Filmpreis. Der Preis honoriert nicht besonders gute oder gelungene Filme wie der Oscar, sondern macht das genaue Gegenteil. Eine Goldene Himbeere geht an die besonders schlechten: die schlechtesten Filme, Drehbuchautor:innen, Regisseur:innen, Schauspieler:innen, und so weiter.

Von der Schmährede zum Preis

John J.B. Wilson und Mo Murphy sahen sich 1980 gemeinsam mit einer Gruppe Freunden die Oscarverleihung an und begannen, Schmähreden auf die schlechtesten Filme, die sie in dem Jahr gesehen hatten, zu halten. So wurde die Goldene Himbeere geboren: Ein Jahr später, 1981, wurde der Preis erstmals offiziell verliehen. Ähnlich wie beim Oscar gibt es auch eine Trophäe: eine Schaumstoffhimbeere auf einer Filmrolle, die mit Gold überzogen ist.

Der „Golden Raspberry Award“ hat seinen Namen von der englischen Phrase „to blow a raspberry“: Das ist eine Umschreibung dafür, wenn man ein Furzgeräusch mit dem Mund nachahmt. Die Wendung wird verwendet, um Missbilligung auszudrücken und zu sagen: „Das war ein Flop!“ Die Goldene Himbeere als Preis drückt genau das aus. „Preise“ werden in zehn Kategorien an den schlechtesten Film, Schauspieler und Nebendarsteller, die schlechteste Schauspielerin, Nebendarstellerin, Neuverfilmung, Fortsetzung und Regie, an das schlechteste Leinwandpaar und das schlechteste Drehbuch verliehen. Unregelmäßig kommen andere Kategorien dazu.

Erlösung!

Eine Goldene Himbeere ist eine zweifelhafte Ehre. Davon kann etwa Adam Sandler ein Lied singen, dessen Film „Jack und Jill“ (2012, Regie: Dennis Dugan, Drehbuch: Ben Zook (story), Steve Koren und Adam Sandler) eine Goldene Himbeere in jeder Kategorie gewann. Er hält damit den Rekord an „Razzies“.

Seit 2015 kann man mit dem „Himbeeren-Erlöser Preis“ oder „Razzie Redeemer Award“ die eigene Ehre wiederherstellen. Nominierte haben meistens bereits eine Goldene Himbeere gewonnen und inzwischen an einem sehr erfolgreichen Film mitgearbeitet, mit dem sie gewissermaßen ihren guten Ruf wiederhergestellt haben. Ausgezeichnet wurde 2015 etwa Ben Affleck: Er hat 2003 für seine Hauptrolle im Film „Liebe mit Risiko – Gigli“ (2003, Regie & Drehbuch: Martin Best) eine Goldene Himbeere für den schlechtesten Hauptdarsteller gewonnen. Die „Erlösung“ kam durch seine Regie bei „Argo“ (2012, Regie: Ben Affleck, Drehbuch: Chris Terrio) und seine Hauptrolle in „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ (2014, Regie: David Fincher, Drehbuch: Gillian Flynn).

Die Goldene Himbeere in der Bücherstadt

Im Rahmen der Themenreihe „Goldene Himbeere“, die vom 14.09. bis 20.09.20 stattfinden wird, steht die Bücherstadt im Zeichen der schlechten Filme: Die Redaktion hat sich alte und neue Filme angeschaut und hatte „großen Spaß“ dabei. Natürlich darf „Jack and Jill“ nicht fehlen – eine Legende der Goldenen Himbeere. Aber wir haben unsere Auswahl nicht nur auf Gewinner beschränkt, sondern auch Nominierungen angeschaut. Welche das genau sind, findet ihr im Rahmen der Themenreihe heraus.

Und wer weiß – vielleicht gewinnt auch Adam Sandler noch die „Erlösung“!

[tds_note]Ein Beitrag zum Special #GoldeneHimbeere. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]

 

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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