Der Hobbit 3 – Die Schlacht der fünf Heere

von | 23.12.2014 | Filme, Filmtheater

Manchmal ist es besser zu lachen als zu weinen

Nach zwei eher mittelmäßigen Hobbit-Verfilmungen habe ich beim letzten und dritten Hobbit-Teil „Die Schlacht der fünf Heere“ alles erwartet, nur nicht, dass ich mehr lachen würde als bei jeder drittklassigen amerikanischen Komödie.
Der Film versucht sich an der Handlung des Buches entlang zu hangeln und wirft dabei so viele neue Dinge hinein, dass selbst die übernommenen Handlungsstränge nicht mehr in sich logisch sind. Generell fehlt es dem Film an allen Ecken und Kanten an Logik. Wo im zweiten Hobbit-Film nur das ein oder andere – zum Beispiel Legolas´ Pferd – vom Himmel fiel, passiert das hier gefühlt in jeder zweiten Szene.

Lohnt es sich deshalb nicht, diesen Film anzuschauen? Ganz im Gegenteil. Wie schon angedeutet habe ich mich dazu entschieden, anstatt mich über Logikfehler aufzuregen, den Film als das zu genießen, was er ist: Ein überdrehtes Effektfeuerwerk, vollgepackt mit Trash und Szenen, in denen man sich fragt, ob die Macher das wirklich ernst meinen. Da hat man den Machern wohl etwas zu viel Spielraum gegeben. Ernste und dramatische Szenen wirken neben dem Klamauk aufgesetzt und wie ein verzweifelter Versuch, sich an die Vorlage zu halten.
Sei es drum. Der Film sieht gut aus, erfüllt alle Klischees, die man erwartet und hat einen tollen Soundtrack. Wer einen Lieblingscharakter im Film hat, wird ihn sich ohnehin anschauen. MMO-Spieler werden sich auch freuen: Ich vermute ein verstecktes Inventar bei jedem Charakter, in dem auch das Mount gelagert werden kann.

Daniela

Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere, Peter Jackson, Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage, New Line Cinema, 2014

Bücherstadt Magazin

Bücherstadt Magazin

Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

6 Kommentare

  1. Avatar

    Ich habe ihn noch nicht gesehen, mein langanhaltender Husten hat mich bisher gehindert. Mein Sohn meinte allerdings, dass wäre bei der Lautstärke des Films nicht weiter schlimm. Was er auch sagte, war, dass er sich dieses Mal nach Ende des Filmes nicht traurig fühlte, ganz im Gegensatz zur Ringetrilogie. Damals fühlte es sich wie ein schwerer Abschied von sehr guten Freunden an. Nun, ich erwarte vom letzten Hobbit nicht all zu viel, eben Schlachtgetümmel. Ansehen werde ich ihm mir sicher dennoch.

    Antworten
    • Avatar

      Dann erstmal gute Besserung! Ingwer hilft Wunder bei Husten. Damit hat man erstmal einige Zeit seine Ruhe.

      Es ist glaube ich, einfach zu Aufmachung des Films, dass die Trauer um eventuell liebgewonnene Charaktere schwer macht und von den alt bekannten, kennt man ja bereits das Schicksal. Dann schaut man sich einfach nochmal die Herr der Ringe Triologie an, um sie alle wiederzusehen.

      Antworten
  2. Avatar

    Ich muss bei solchen Posts immer widersprechen, wei ich eine ganz eigene Philosophie habe, was Literaturverfilmungen angeht: NIEMALS BUCH UND FILM VERGLEICHEN!

    Es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit ein Buch so zu verfilmen, dass alle, die es gelesen haben, es auch gut finden. Weil jeder eben ein Buch anders erlebt.

    Als großer Peter Jackson, Martin Freeman und Sir Ian McKellen Fan habe ich mich auf die Filme sehr gefreut und wurde bei keinem einzigen enttäuscht. Der letzte gefiel mir am wenigsten, weil es einfach so viel gekämpft wurde, aber trotzdem finde ich die Trilogie als ganzes schlüssig, lustig, voller Effekte und Emotionen und ich mag sie.

    Natürlich ist das Buch völlig anders. Man kann auch ein Buch, dass vor 75 Jahren rausgekommen ist, nicht mehr detailgetreu verfilmen, da hat sich einfach in den Köpfen der Menschen zu viel getan.

    Ich freue mich auf jeden Fall auf die Extended Versions, die ich mir zulegen werde. Mir hats gefallen.

    Antworten
    • Avatar

      Da stimme ich dir voll und ganz zu: Man sollte niemals erwarten, dass ein Film genauso wie das Buch wird. Aber einige Verfilmungen in den letzten Jahren, haben gezeigt, dass man ein Buch auch mit neuen Elementen stimmig verfilmen kann.

      Dass der Film sich 1:1 ans Buch halten wird, war niemals zu erwarten, aber ich hatte gehofft, dass doch wenigstens die Schlacht richtig gut werden würde, wenn es nur darum geht. Bei der HdR-Triologie wurde so viel mehr Mühe in die Schlachten gesteckt. Hier sieht man von dem großen Heer so gut wie nichts, die Schlachzüge sind abgedroschen und wenn man mal getümmel sieht, dann nur einen Charakter, von dem man den Namen kennt der mal eben 5 Orks niederstreckt. Die einzig logischen Schlachtzüge, waren die, die aus dem Buch übernommen wurden.

      Auch hat es mich gestört, dass an vielen Stellen Wissen aus dem Buch vorraus gesetzt wurde: Woher weiß Thorin, wer den Drachen getötet hat und dass die Elbenarmee angekommen ist. Warum fragt er Bard, warum dieser in Kriegsrüstung zu ihm kommt und warum die Elben kriegsbereit sind, wenn weder Bard überhaupt eine Rüstung anhat, noch die Elben irgendwo in Sichtweite sind?
      Thorin hat die Raben, die ihm das erzählen, aber das weiß ich als Zuschauer nur, wenn ich das Buch kenne.

      Dass der 3. Hobbit gerade wegen der Schlachten der schwächste ist, kann man wirklich so sagen. Es war genug Handlung noch vorhanden, daraus einen guten Film zu machen, stattdessen gibt es übertriebene Kampfszenen mit Legolas.

      Vielleicht kann da die extended Version noch ein bisschen was rausreißen.

      Ich freue mich auch immer, wenn ich Martin Freeman als Bilbo sehen kann und wie in der Rezi auch geschrieben: Das ist nunmal einer der Gründe, warum wir diesen Film trotzdem gerne gucken: Wir lieben die Schauspieler und die Rollen, die sie verkörpern.

      Antworten
  3. Avatar

    Ich schlürfe momentan auch viel zu viel Ingwertee, habe aber zwischendurch eine Husten-Pause genutzt um mir den Film anzusehen: ich stimme deiner Einschätzung voll und ganz zu – der „Hobbit“ in seinem letzten Teil der Trilogie ist geeignet, ihn sich als alleinstehenden Film, als Komödie, anzusehen, oder ein Trinkspiel daraus zu machen (etwa bei jedem Kopf, der abgeschlagen wird, ein Shot, und für Thandruils Aktion mit dem Elch dann die ganze Flasche). Ich habe selten so gelacht und nachher rege Diskussionen über verschiedene filmimmanente Logikfehler geführt.
    Prinzipiell hatte ich das Gefühl, ein Szenen-Mosaik vor mir zu haben.

    Antworten
  4. Avatar

    Nun … was soll man sagen? Ich habe den 3. Teil noch nicht gesehen, aber ich gehe mal realistisch davon aus, dass er mich, ähnlich wie die ersten beiden, nicht allzu sehr vom Hocker reißen wird.

    Ich mag das Buch, war aber schon skeptisch, als es hieß, dass sie 3 Teile daraus machen wollen. Das Buch hat keine 500 Seiten. Diese Handlung über 3 Filme zu verteilen konnte nur nach hinten losgehen.
    Am schlimmsten finde ich eigentlich, dass man trotz dieser verhältnismäßig langen Dauer keinen der Charaktere richtig kennen lernt. Es wirkt trotzdem gehetzt und flach.

    Ebenfalls grotesk ist die Einflechtung dieser vielen Figuren aus dem Herr der Ringe, die nichts mit der Geschichte zu tun haben. Aber na ja …

    Da ich Tolkien schätze und seine Geschichten (und seine Welt) mag, werde ich mir auch den letzten Teil ansehen. (wie so viele, wodurch die Kassen ordentlich klingeln)
    Allerdings erwarte ich nichts, außer knallbunten Popcorn-Effect-Comic-Bombast!

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir sind umgezogen!

Wir sind kürzlich umgezogen und müssen noch einige Kisten auspacken. Noch steht nicht alles an der richtigen Stelle. Solltet ihr etwas vermissen oder Fehler entdecken, freuen wir uns über eine Nachricht an mail@buecherstadtmagazin.de – vielen Dank!

Newsletter

Erhaltet einmal im Monat News aus Bücherstadt. Mehr Informationen zum Newsletter gibt es hier.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner