Das Ding naht … auch für Batman

von | 25.10.2020 | #Todesstadt, Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga, Specials

Mit der Elseworlds Story „Batman – Schatten über Gotham“ von 2001, in der die Charaktere aus dem Batman-Universum in einer lovecraft‘schen Welt leben, ist dem Autorenduo Mike Mignola und Richard Pace eine einzigartige Geschichte gelungen. Geschichtenzeichnerin Celina hat den Comic geradezu verschlungen.

Am Anfang steht eine Expedition ins Eis. Doch was ist da im Eis? Ein grünliches Ungetüm mit vielen Fangarmen scheint dort eingesperrt zu sein. Eine Person versucht es zu befreien, kann aber gerade noch davon abgehalten werden, sein Vorhaben umzusetzen. Doch eins ist klar: Das Ding naht!

Die Expedition wird abgeblasen und es heißt, per Schiff, auf dem niemand geringeres ist als Bruce Wayne und seine Mündel Dick und Jason, nach Gotham City zurückzukehren. Doch in Gotham geschieht ebenfalls allerhand Mysteriöses und Mystisches. So stellt sich beispielweise eine Kreatur namens Blood im Haus von Bruce, Dick und Jason vor, die mehr dämonisch als menschlich zu sein scheint. Blood überbringt Bruce Wayne alias Batman die Hiobsbotschaft: „Den Sieg bringt nur Bruce Waynes Tod, der stirbt, um er selbst zu werden.“

Viele alte Gesichter im neuen Gewand

Die typischen Charaktere des Batman-Universums, wie die beiden Robins Dick und Jason, Oliver Queen alias Green Arrow, Harvey Dent, Talia al Ghul und einige weitere, sind in der Geschichte präsent. Ihre Darstellung ist zeichnerisch als auch charakteristisch an die lovecraft‘sche Welt angepasst. Beispielsweise gibt es Action- und Kampfszenen sowie Übernatürliches, Dämonen. So hat man einen Wiedererkennungswert und bekommt gleichzeitig durch die Kombination ‚Batman und Lovecraft‘ etwas Neues geboten. Daher ist es ebenso unumgänglich, dass der Comic in den 1920er Jahren spielt, in der Zeit, als auch Lovecraft seine Geschichten geschrieben hat.

Generell lassen sich einige Anspielungen auf die Lovecraft-Geschichten im Comic wiederfinden. So geht es unter anderem auch um ein geheimes Buch – im Comic ‚Das Testament des Ghul‘, bei Lovecraft das ‚Necronomicon‘ – das mystische Kräfte besitzt und der schwarzen Magie zugeschrieben wird. Ebenso ist es bei dem Monster, das bei der Expedition gefunden wird und sofort an Lovecrafts ikonischste Figur Cthulhu denken lässt.

Der Mike-Mignola-Stil

Allein beim ersten Blick auf das Cover des Comics ist der typisch düstere und konturenstarke Stil von Mignola ersichtlich. In diesem Comic ist er nicht nur Autor, sondern hat auch das Skript entworfen. Von seiner Anfertigung des Skriptes ist der ganze Comic sehr geprägt, obwohl Troy Nixey der eigentliche Zeichner ist. Das reicht vom Anlegen der Szenen und der Gestaltung des Layouts bis zur Art und Weise, wie die Figuren und ihre Umgebungen gezeichnet sind. Die Ähnlichkeit ist besonders augenfällig, schaut man sich andere Mignola Comics an, wie etwa „Hellboy“, „Dracula“ oder „Frankenstein Underground“.

Wer natürlich auch nicht fehlen darf, ist Dave Stewart, der für die Kolorierung dieses Comics zuständig war. Mit diesem hat Mignola bereits in zahlreichen Comics zusammengearbeitet. Stewart schafft es immer wieder, farbliche Nuancen sowie Kontraste zu setzen und dennoch düstere Atmosphären aufrecht zu erhalten.

Ein Hoch auf die Elseworlds Storys

Der Comic „Batman – Schatten über Gotham“ bietet eine gelungene Elseworlds Story, die Batman mit Lovecraft verbindet und ist eher an eine erwachsene Leserschaft gerichtet.

Dieses Projekt der Elseworlds Storys, also abgeschlossene Geschichten in isolierten anderen Welten zu präsentieren, gab es in den 1990er bis Anfang der 2000er Jahre bei DC. Jetzt werden keine mehr produziert, obwohl diese eine angenehme Abwechslung bieten.

Batman – Schatten über Gotham. Mike Mignola, Richard Pace. Skript: Mike Mignola. Zeichnungen: Troy Nixey. Übersetzung: Christian Heiss. Panini. 2001.

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