Biografischer Comic über George Grosz

by Geschichtenzeichnerin Celina

Der Comic „Grosz“ von Lars Fiske erzählt die Lebens­ge­schichte des in Ber­lin gebo­re­nen Künst­lers George Grosz (*1893 †1959) auf ganz eigene und zeich­ne­risch betonte Art und Weise. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina hat sich diese Comic­bio­gra­fie angeschaut.

George Grosz‘ Lebens­ge­schichte von 1914 bis 1959 wird hier fast aus­schließ­lich in gezeich­ne­ter Form dar­ge­stellt. Aus­nah­men sind ein­zelne Wör­ter und Über­schrif­ten zu den Lebens­ab­schnit­ten mit jewei­lig einem dazu pas­sen­den Zitat von Grosz. Da keine Sprech­bla­sen ver­wen­det wer­den, kann hier von einem Stumm­co­mic gespro­chen wer­den. Im Comic wird Grosz‘ Stil auf­ge­grif­fen und von Zeich­ner Lars Fiske über­nom­men und in neue Bil­der umgesetzt.

Stil

Meis­tens befin­den sich vier gleich­große Panels, aller­dings ohne Rah­men, auf einer Seite. In die­sen erkennt man Grosz‘ Stil wie­der, da sich Linien über­schnei­den, viel­fach Figu­ren und Hin­ter­gründe inein­an­der über­ge­hen sowie häu­fig kari­ka­tive Dar­stel­lungs­wei­sen umge­setzt wer­den. Zudem ist die Wahl der Sze­ne­rien ähn­lich, da auch Fiske Stadt­land­schaf­ten mit­ein­be­zieht; zumal Grosz in Ber­lin oder spä­ter in New York gelebt hat. Wie Grosz selbst in Szene gesetzt wurde, ist auf­fäl­lig, da er mar­kant als Prot­ago­nist hervorsticht.

Im Comic wird nur Schwarz, Weiß, Rot und Grün auf bei­gem Unter­grund ver­wen­det. Die Kon­tu­ren sind in Schwarz gehal­ten und die far­bi­gen sowie wei­ßen Flä­chen heben sich vom Hin­ter­grund gut ab und beto­nen so spe­zi­fi­sche Aspekte in den Bildern.

Grosz

Der Künst­ler trat 1914 als kriegs­frei­wil­li­ger Infan­te­rist in die Armee ein, was ihn ein Leben lang geprägt hat. Im Mai 1915 wurde er als dienst­un­taug­lich ent­las­sen. Danach setzte er sich poli­tisch gegen den Krieg ein. Daher erfolge auch der Namens­wech­sel von Georg Ehren­fried Groß zum eng­li­schen George Grosz. Durch diese Neu­wahl wollte er zei­gen, dass er gegen die patrio­ti­sche, anti-eng­li­sche Stim­mung im Kai­ser­reich war.

Pla­kat: Bröhan-Museum Berlin

In vie­len Gemäl­den, Zeich­nun­gen und Tex­ten kommt diese Anti-Kriegs­hal­tung zum Aus­druck, beson­ders noch­mal in Zei­ten, als die Natio­nal­so­zia­lis­ten im Vor­marsch waren. Am 12. Januar 1933 emi­grierte Grosz in die USA. Lei­der sind viele sei­ner Werke aus der Ber­li­ner Zeit ver­nich­tet wor­den oder bis heute ver­schol­len. 1959 kehrte er noch­mal nach Ber­lin zurück, aller­dings ver­starb er auf Grund von Trun­ken­heit und einem fol­gen­den Trep­pen­sturz im sel­ben Jahr.

Ein Hin­gu­cker

Lars Fis­kes „Grosz“ ist nur kurze Zeit nach Been­di­gung der Son­der­aus­stel­lung „George Grosz in Ber­lin“ erschie­nen, die im Bröhan-Museum zu sehen war. Gerade vor dem Hin­ter­grund der Aus­stel­lung fällt auf, wie gelun­gen Fiske Grosz‘ Stil wie­der­gibt und in Szene setzt.

Grosz. Lars Fiske. avant. 2019.

Mehr zur Aus­stel­lung und zum Künst­ler erfahrt ihr übri­gens hier.

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