Adventskalender 2017: Türchen 21

von | 21.12.2017 | #litkalender, Kreativlabor

Vielleicht
sollten wir
die „Ankunft“
in „Advent“
endlich wörtlich
und somit auch
persönlich nehmen?
Wie wäre es
statt Stress
und Hektik
mit in sich ruh’n,
gelassen sein?

Hier mein Vorschlag:

Rezept „Meine eigene Dosis inneren täglichen Ausgleichs trotz immerwährender Obstakel nutzen“
(kurz M.E.D.I.T.A.T.I.O.N.)

„Zutaten“ (für 1 Person)

  • Geduld (Menge variiert nach eigener Kompetenzstufe und Tagesverfassung)
  • Ausdauer (vor allem am Anfang; die ersten Versuche können etwas mühsam sein)
  • bequeme Kleidung
  • Stuhl oder Kissen

Dauer:
Wie viel Zeit Du dafür aufbringst, bleibt Dir überlassen. Ideal wäre, das regelmäßig zu machen. Wenn möglich jeden Tag ein paar Minuten. Das reicht schon.

Schwierigkeitsgrad:
variiert individuell

„Zubereitung“

  1. Mach es Dir auf Stuhl oder Kissen sitzend bequem. Es spielt keine Rolle, ob Du den Lotussitz beherrschst. Probier‘ einfach aus, welche Position so angenehm für dich ist, dass Du längere Zeit darin ausharren kannst (gilt auch für die Hände). Achte jedoch darauf, dass der Rücken gerade ist; so kann die Luft besser fließen.
    Tipp: Nimm Dir genug Zeit für diesen Schritt. Ein späteres Verändern der Position stört Ruhe und Konzentration und zögert „Erfolgserlebnisse“ hinaus.
  2. Wenn Du willst, schließe die Augen. Ansonsten konzentriere dich auf einen bestimmten Punkt vor Dir, sodass dein Blick leicht schräg nach unten geht. Das Kinn etwas Richtung Hals ziehen, die Schultern entspannen.
  3. An dieser Stelle eventuell noch einmal nachspüren, ob sich irgendetwas unbequem anfühlt. Wenn ja, Position verändern.
  4. Versuche nun, dich allmählich auf deinen Atem zu konzentrieren. Es geht nicht darum, ihn zu kontrollieren oder zu verändern. Ganz natürlich fließen lassen. Nichts erzwingen, nur spüren.
    Die eigenen Gedanken können einem an dieser Stelle ganz schön in die Quere kommen: Ständig versuchen sie die Aufmerksamkeit vom Atmen abzulenken. Versuche nicht, nicht zu denken. Auch Gedanken zu unterdrücken ist nicht der Sinn der Sache. Vielmehr geht es darum loszulassen. Lass die Gedanken kommen und gehen wie Wolken, die über den Himmel ziehen.
    Tipp: Wenn es Dir hilft, atme zu Beginn geräuschvoll ein und vor allem aus. Dadurch ist es leichter, sich zu konzentrieren. Mit der Zeit wird das Atmen von selbst leiser bis Du es irgendwann gar nicht mehr hören wirst.
  5. Irgendwann wirst Du merken, dass dein Atem immer tiefer geht und sich die Atemzüge pro Minute verringern. Genau das ist es, was wir hier erreichen wollen.
    Dadurch wirst Du ruhiger, fokussierter. Versuche, deine eigene Mitte zu finden, anzukommen und in Dir selbst zu ruhen. Es bedarf möglicherweise einiger Übung, um an diesen Punkt zu gelangen.
    Tipp: Auch hier gilt: Nichts erzwingen. Immer schön weiteratmen. Loslassen.
  6. Zum Ausklang bzw. Abschluss: Richte deine Sinne langsam wieder nach außen. Öffne die Augen. Bleib so lange sitzen wie Du es brauchst.

Ergebnis:
Meditation ist von so vielfältigem (psychischem und physischem) Nutzen, dass es sich für jede/n lohnt, es auszuprobieren.

Wichtig:
Lass dich nicht entmutigen, wenn es am Anfang nicht sofort klappt oder Du es Dir einfacher vorgestellt hast. Es braucht Zeit und Übung, ist es aber auf jeden Fall wert!

Variationen

  • Es gibt verschiedene Mittel, die Dir helfen können, dich zu konzentrieren: z.B. Kerzen, Musik, Räucherstäbchen. Probier‘ einfach aus, was Dir passt und was nicht.
  • Dein Atem kann Dir helfen, Verspannungen zu lösen. Lege dazu – wenn möglich – eine Hand auf die verspannte Stelle deines Körpers. Stell Dir dann beim Einatmen vor, dass der Atem genau dorthin fließt, und sich beim Ausatmen alle Muskeln entspannen. Wenn Du schon geübter darin bist, brauchst Du die aufgelegte Hand nicht mehr – sie ist nur ein Hilfsmittel, das die Richtung deiner Gedanken und deines Atems unterstützt.
  • Auch ein Mantra (und/oder eine Gebetskette) kann Dir beim Konzentrieren helfen. Wähle es allerdings weise aus; die Kraft der Gedanken wird oft unterschätzt.
  • Wenn es Dir psychisch oder physisch in irgendeiner Form nicht gut geht, kannst Du mit Imagination und Farben arbeiten: Stell Dir z.B. vor, dass Du weiße, reine, heilende, „gute“ Luft ein- und alles Schlechte in Form von schwarz-grauer Luft ausatmest. Hier kann es wieder helfen, besonders geräuschvoll auszuatmen.
    Du kannst Dir auch vorstellen, dass alles Negative beim Ausatmen nach unten absinkt und aus dem Körper in den Boden gezogen wird oder dass es etwa wie Luftblasen nach oben steigt und Dir so entzogen wird.
    Stell Dir eventuell vor, dass Du an einem Ort bist, der für dich Glück und Heilung symbolisiert, z.B. eine Blumenwiese. Je mehr Details Du Dir vorstellen und je mehr Sinne Du in diese Imagination einbinden kannst, desto besser hilft es.
    Wiederhole das so lange bis Du dich besser fühlst.
  • Wie Du vielleicht schon weißt, kann man solche Atemübungen nicht nur im Sitzen durchführen. Im Yoga gibt es z.B. die Stellung des Kindes und die Totenstellung, die sich gut dafür eignen. Auch hier gilt: Einfach selbst ausprobieren.

und so
ankommen
bei sich selbst
sein
im Moment
ruhen
in der Mitte
des eigenen
Seins
stets
wunderbar
erleichtert

Verseflüsterin Silvia

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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