Abenteuer und Märchen als Wimmelbücher Wimmelbuchwoche

by Satzhüterin Pia

Satz­hü­te­rin Pia hat zusam­men mit ihrer Toch­ter „Eine fan­tas­ti­sche Wim­mel­reise durchs Aben­teu­er­land“ unter­nom­men und „Die schöns­ten Wim­mel­mär­chen der Brü­der Grimm“ erforscht. Die zwei Titel von Tessa Rath war­ten mit einer Menge Witz auf.

„Die schönsten Wimmelmärchen der Brüder Grimm“

Cover Die schönsten WimmelmärchenAuf sechs Dop­pel­sei­ten kön­nen kleine und große Betrachter:innen Mär­chen der Brü­der Grimm ent­de­cken: „Rot­käpp­chen“, „Schnee­witt­chen“, „Dorn­rös­chen“, „Hän­sel und Gre­tel“, „Der Wolf und die 7 Geiß­lein“ sowie „Der gestie­felte Kater“. Die kun­ter­bunt gestal­te­ten Wim­mel­sei­ten zei­gen typi­sche Aus­schnitte oder Sze­nen mit Wie­der­erken­nungs­wert der berühm­ten Mär­chen. Die detail­rei­chen Illus­tra­tio­nen offen­ba­ren bei nähe­rer Betrach­tung aber noch viel mehr und sind oft humor­voll gestal­tet. Bei der Aschen­put­tel-Dop­pel­seite wer­den zum Bei­spiel Büsche geschnit­ten, ein Eich­hörn­chen rei­tet auf einem Reh und in einem Baum unter­rich­tet eine Eule kleine Tier­kin­der … ja, eine Baum­schule, was sonst. Schon die klei­nen Kin­der kön­nen viel ent­de­cken, aber Eini­ges an Komik erken­nen Kin­der erst ab drei, vier Jah­ren oder noch später.

Die letzte Dop­pel­seite gibt in knap­pen Zusam­men­fas­sun­gen die Mär­chen­er­zäh­lun­gen wie­der. Das ist zum einen eine nette Sache, sollte jeman­dem eine Geschichte nicht (mehr) geläu­fig sein, ist aber auch für klei­nere Kin­der eine schöne Gele­gen­heit, erst­mals mit den Mär­chen in Kon­takt zu kom­men. Län­ge­ren Erzäh­lun­gen kön­nen Zwei­jäh­rige schließ­lich noch nicht folgen.

„Eine fantastische Wimmelreise durchs Abenteuerland“

Zusam­men mit Frieda und Oskar zie­hen Betrachter:innen in die­ser Wim­mel­reise durch ein Aben­teu­er­land, das mit so eini­gen fan­tas­ti­schen Wel­ten auf­war­tet. Sie star­ten auf einer Rit­ter­burg, gelan­gen über tosende Was­ser­wel­ten mit Pira­ten und Meer­men­schen in den Elfen­wald. Wei­ter geht es ins König­reich der Eis­kris­talle, durch einen blü­hen­den Zwer­gen­gar­ten und schließ­lich gelan­gen sie an ihr Ziel: das bro­delnde Dra­chen­land. Ihre Mis­sion ist es, ein gol­de­nes Ei zur Dra­chen­mama zurück­zu­brin­gen, nach­dem sie es auf dem Markt der Rit­ter­burg gefun­den haben. Durch das allei­nige Betrach­ten der bun­ten Zeich­nun­gen ließe sich das even­tu­ell her­lei­ten, hilf­reich ist aber vor allem die beglei­tende Geschichte auf der letz­ten Dop­pel­seite. Dort erfah­ren wir mehr über die bei­den Held:innen der Geschichte und die Beweg­gründe für ihre Reise. Wir­ken die ein­zel­nen Wel­ten erst ein­mal stark kon­trär und ohne erkenn­ba­ren Zusam­men­hang, zei­gen sich bei nähe­rer Betrach­tung ver­bin­dende Ele­mente. Zum Bei­spiel ein Wolf­schlit­ten, der in ver­schie­de­nen Wel­ten auf­blitzt und die Reise der Kin­der markiert.

Eine fantastische Wimmelreise CoverLeuch­tend und detail­reich illustriert

Die Far­ben des Wim­mel­buchs sind satt und kräf­tig. Kin­der lie­ben der­art wim­me­lige Wel­ten, ich selbst habe einen Moment gebraucht, mich darin zurecht­zu­fin­den und auch den Charme der Illus­tra­tio­nen zu erken­nen. Auf den ers­ten Blick fand ich diese tat­säch­lich nicht sehr anspre­chend. Inzwi­schen macht es aber viel Freude, zusam­men mit mei­ner 2,5‑jährigen Toch­ter immer und immer wie­der neue Details zu ent­de­cken. Beson­ders pfif­fig ist es auch, dass es nicht nur inner­halb des Buches wie­der­keh­rende Ele­mente gibt, son­dern auch in bei­den Büchern „inter­tex­tu­elle“ Ver­weise gefun­den wer­den kön­nen. Ich möchte nicht zu viel ver­ra­ten, aber viel­leicht ent­deckt man Meer­jung­frauen aus der Wim­mel­reise im Wim­mel­mär­chen vom Wolf und sei­nen sie­ben Geiß­lein, wer weiß?

Am unte­ren Sei­ten­rand sind jeweils Bild­ele­mente auf­ge­reiht, die im Gewu­sel gefun­den wer­den wol­len. Einige die­ser klei­nen Rät­sel sind sehr ein­fach, so dass auch bereits sehr kleine Kin­der Erfolgs­er­leb­nisse sam­meln kön­nen, einige wenige sind aber aus­ge­spro­chen knifflig.

Bemer­kens­wert inklu­siv und divers sind beide Bücher nicht, aber immer­hin fin­den sich einige POC darin. Ein klei­nes Manko sind – zumin­dest für mich – die durch­aus erkenn­bar kopier­ten Figu­ren. Ein­mal den Blick dafür geschärft, lässt sich gut erken­nen, dass nicht alle Ele­mente ein­zig­ar­tige Zeich­nun­gen sind. Mei­ner klei­nen Toch­ter ist das aber natür­lich egal.

Alles in allem emp­fehle ich die bei­den wim­me­li­gen Bücher sehr gerne – hier sind sie ein­deu­tig ein Gewinn für das Bücherregal.

Die schöns­ten Wim­mel­mär­chen der Brü­der Grimm. Tessa Rath. Magel­lan. 2020. Ab 3 Jah­ren. BK-Alters­emp­feh­lung: ab 2 Jahren.

Eine fan­tas­ti­sche Wim­mel­reise durchs Aben­teu­er­land. Tessa Rath. Magel­lan. 2021. Ab 3 Jah­ren. BK-Alters­emp­feh­lung: ab 2 Jahren.

Ein Bei­trag zur Wim­mel­buch­wo­che. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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