80er Jahre Cop in Space

von | 29.03.2015 | Belletristik, Buchpranger

Erde, Mars und Gürtler bilden die elementarsten Parteien in der Verteilung der Mächte im Weltraum – zumindest wenn es nach James Corey ginge und man sich in seinem Buch „Leviathan erwacht“ zurechtfinden möchte. – Von Wörterschmied Diungo

Ein Schiff explodiert. Eine Eis-sammelnde Crew soll den ungewöhnlichen Zwischenfall untersuchen. Ohne es zu ahnen gerät die Besatzung in interstellare Machtkämpfe. Nach einigen Verlusten führt Holden eine kleine Überlebensbesatzung aus dem Schlamassel und übernimmt unfreiwillig das Kommando. Im Gegensatz zu Holden geht der Angestellte einer Sicherheitsfirma, die bei den Gürtlern als eine Art von Polizei dient, seinem geregelten Tagesgeschäft nach, bei mehr oder weniger als einem halben G.

Miller, der Cop auf der Station, bekommt den inoffiziellen Auftrag nach einer Julie Mao zu suchen. Völlig irritiert über seine Entdeckungen und den baldigen Befehl, die Arbeit an dem gerade begonnenen Fall wieder abzugeben, packt es den in die Jahre gekommenen Detective und er scheut keine Kosten und Mühen der Sache auf die Schliche zu kommen – nur mit dem Ziel Julie zu finden und den Eltern somit Rede und Antwort zu stehen. Oder eventuell nur sich selbst?

Währenddessen fliegt, flüchtet und verhandelt Holden, der Idealist, um seine stark reduzierte Crew, bestehend aus Alex, Amos und der wunderschönen Naomi, nicht in Gefahr zu bringen. Miller stürzt sich in jedes dunkle Loch, nur um dort eventuell die Antworten zu finden, die ihm vorenthalten werden. Es kommt wie es kommen muss. Der Mars beschuldigt die Erde etwas mit den Vorkommnissen zu tun zu haben. Die Gürtler hingegen denken, es seien alle anderen Schuld, nur nicht sie selbst, während sich die Erde einfach ohne diplomatische Verhandlungen in einen Krieg stürzt. Aber wozu das alles? Was hat Millers Julie damit zu tun? Und was hat Holden in dem Wrack gefunden?

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Miller als Charakter sehr schön ausgearbeitet ist und Tiefe erzeugt. Im Vergleich dazu ist der Aufbau der Figur Holden auf der Strecke geblieben, genauso wie die sonst bekannte Technikaffinität, die Science Fiction-Romane ausmachen.

Leviathan erwacht. James Corey. Übersetzung: Jürgen Langowski. Heyne. 2012.

 

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