Wenn Farben streiken: Über Gefühle und Farbstifte!

von | 16.11.2016 | Bilderbücher, Buchpranger

Was ist denn das? Jetzt findet Duncan anstatt Stifte handgeschriebene Briefe in seiner Tasche. Aber nein, das sind nicht irgendwelche Briefe, es sind die Briefe seiner Farbstifte. Was haben die ihm denn zu sagen? Der erste Beschwerdebrief stammt von seinem geliebten Farbstift Rot, den er doch so oft für seine Nikoläuse und Feuerwehrautos braucht. Doch was ist jetzt los? Der rote Farbstift streikt.

„Ich brauche eine Pause“

… ist die Begründung für das Fehlen des roten Farbstiftes. Nun geht es weiter! Der graue Stift ist auch schon müde, da er immer beim Ausmalen großer Tiere, wie Elefanten und Nashörner, benutzt wird. Auch Lila schreibt in ihrem Brief, dass sie nicht glücklich ist. Duncan soll beim Malen nicht über die Linien hinausgehen. Das sieht nicht schön aus.
Das arme Beige wird von Duncan immer Hellbraun oder Senfgelb genannt, dabei sind das doch ganz andere Farben! Aber in der Farbschachtel warten noch andere Briefe auf Duncan, zum Beispiel von Weiß, das man auf weißem Papier ja gar nicht sieht, was ihn sehr deprimiert. Gelb und Orange streiten sich über das Thema, wer denn von beiden „die wahre Farbe der Sonne“ ist, worauf auch der grüne Farbstift hindeutet.
Die Farbstifte Schwarz, Rosa, Blau und Pink sind ebenfalls nicht glücklich mit ihrem Dasein bei Duncan. Vor allem Pink ist sehr beleidigt, weil sie gar nicht benutzt wird. Und das beschämte Rosa ist ja ganz nackt. Oh, oh, was hat Duncan bloß angestellt? Was soll der arme Junge denn nun mit den ganzen Beschwerde-Briefen machen? Alle 10 Farbstifte streiken auf einmal!

Zum Glück hat er eine geniale Idee…

„Der Streik der Farben“ von Drew Daywalt ist ein lustiges, fantasievolles und vor allem buntes Kinderbuch mit Illustrationen von Oliver Jeffers. Es wurde von Anna Schaub aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und dieses Jahr im Nord-Süd-Verlag veröffentlicht. Auf eine humorvolle Weise erfahren die Kinder aus dem Buch, dass auch die Farbstifte Gefühle haben, genauso wie die Menschen. Deutlich wird das an den Zeichnungen, da jeder Stift ein Gesicht hat; mal ein trauriges, mal ein lachendes…
Aus einer neuen, äußerst schönen Perspektive regt der Autor die malerische Fantasie der Kinder an, und lädt gleich zum Ausprobieren kunterbunter Bilder ein. Wir sind absolut begeistert, ebenso wie unsere 4-jährige Tochter bzw. Schwester, die sehr fleißig Bilder malt. Ein Muss für kleine Künstler, die gerne malen und pinseln!

Tatjana und Jasmin (12 Jahre)

Der Streik der Farben. Drew Daywalt und Oliver Jeffers. Übersetzung: Anna Schaub. Nord-Süd Verlag. 2016.

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