Tag der Verwüstung, oder: 5 Jahre später

von | 13.11.2017 | Buchpranger, Kinder- und Jugendbücher

Für eine spektakuläre Rückkehr in die von Derek Landy geschaffene Welt der Magier ist es nie zu spät, wenn auch nicht immer einfach, wie man in seinem neuen Werk „Auferstehung“ sieht. Bücherstädterin Jasmin ist in diese Welt abgetaucht.

5 Jahre sind vergangen, seit Darquise Roarhaven den Erdboden gleichmachte und 1351 Menschen ermordete, bevor sie überlistet werden konnte. Daraufhin zog sich Walküre allein mit ihrer Hündin zurück. Doch die Zeiten haben sich geändert. Es herrschen Gerüchte über ein sogenanntes Gegensanktuarium. Ein Verband, mit dem Ziel, die Weltherrschaft an sich zu reißen und alle Sterblichen zu versklaven. Skulduggery setzt alles daran, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, doch als sein Informant Temper Fray verschwindet, braucht er Walküres Hilfe. Diese findet den Gedanken an eine Wiederkehr in die Welt voller Hass und Gewalt nicht ganz so verlockend, beschließt aber, ihrem Freund noch einmal zu helfen.

Undercover

Es heißt, in der Corrival Schule, der ersten Akademie für Magier überhaupt, soll jemand Schüler für das Gegensanktuarium anwerben. Da kommt Omen Darkly ins Spiel: Sein Zwillingsbruder Auger ist der Auserwählte – er wurde von klein auf an darauf vorbereitet, eines Tages gegen den König der Nachtländer zu kämpfen. Er ist beliebt, begabt und sieht dazu noch klasse aus. Omen ist der Zweitgeborene (auch wenn er bloß wenige Minuten jünger ist), eher rundlich, nicht der Schlaueste, ohne richtige Freunde und seine Eltern ignorieren ihn, und doch ist er zufrieden mit seinem Leben. Als Skulduggery Pleasant ihn höchst persönlich dazu beauftragt, Undercover an seiner Schule zu ermitteln, ändert sich alles für ihn – er ist hin und weg von seinem Job und stürzt sich Hals über Kopf in sein erstes Abenteuer, obwohl er versprochen hat, Gefahren aus dem Weg zu gehen. Währenddessen versucht Skulduggery vergeblich, Walküre davon zu überzeugen, wieder seine feste Partnerin zu werden.

Erwartungen erfüllt

Der neue Teil der bekannten Reihe startet wenige Monate nach dem versuchten Mord von Cadaverus Gant und seinem Partner an Walküre Unruh. Diese lebt mittlerweile in dem Haus ihres Onkels Gordon. Als Skulduggery auftaucht, um sie um Hilfe zu bitten, ist sie unschlüssig, denn sie fühlt sich noch nicht bereit, in ihr altes Leben zurück zu kehren. Diese Sorgen und Zweifel begleiten sie durch dieses Buch, weshalb dieser Band einen etwas ernsteren Ton auflegt als die vorherigen. Trotzdem bleiben der Sarkasmus und die Einzigartigkeit erhalten.

Auch wenn ich skeptisch war, ob das Buch die hohen Erwartungen durch die anderen Bücher erfüllen kann, muss ich sagen, dass es ein echter Erfolg war. Der neue Teil kann mit seinen Vorgängern locker mithalten und ist jedem Skulduggery-Fan zu empfehlen. Es ist deutlich einfacher, alles nachzuvollziehen, wenn man die vorigen Teile kennt, da es doch sehr an die vergangenen Geschehnisse anknüpft. Zwar gibt es hinten im Buch ein paar Erklärungen, ob das ausreicht, bezweifle ich aber.

Neue Charaktere

Die Geschehnisse werden wieder aus der Sicht von Walküre erzählt, dazu kommen diesmal auch noch andere, neue Charaktere, die alle auf ihre ganz eigene Art und Weise vollkommen außergewöhnlich sind. Eine Person, Never, der einzige Freund bzw. die einzige Freundin von Omen sorgte bei mir für äußerst viel Verwirrung. Denn manchmal ist sie ein Mädchen und manchmal ist er ein Junge (und nebenbei noch Schüler/-in von Flecher Renn). Diese Idee ist so absurd, dass sie wiederum perfekt in diese Welt passt. Allerdings fehlte mir Tanith Low sehr, die zwar erwähnt wird, aber nie wirklich vorkommt, was ich schade finde, da sie mit Walküre gut befreundet war und es interessant wäre zu sehen, wie und ob sie sich verändert hat, nachdem sie den Restanten (besitzergreifendes Etwas) loswurde. Ich hoffe, dass sie in den folgenden Büchern vorkommen wird, da ich davon ausgehe, dass das nicht die letzte Begegnung mit dem lebendigen Skelett sein wird.

Insgesamt bildet „Skulduggery Pleasant: Auferstehung“ den perfekten Einstieg in eine neue Reihe voller Abenteuer und Gefahren, denn die Reise von Skulduggery Pleasant und Walküre hat gerade erst begonnen.

Skulduggery Pleasant: Auferstehung. Derek Landy. Loewe Verlag. 2017.

Bücherstadt Magazin

Bücherstadt Magazin

Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. Sechs Stunden, bevor deine Schwester stirbt – Bücherstadt Kurier - […] Rezen­sion zu „Skul­dug­gery Plea­sant: Auf­er­ste­hung“ […]

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir sind umgezogen!

Wir sind kürzlich umgezogen und müssen noch einige Kisten auspacken. Noch steht nicht alles an der richtigen Stelle. Solltet ihr etwas vermissen oder Fehler entdecken, freuen wir uns über eine Nachricht an mail@buecherstadtmagazin.de – vielen Dank!

Newsletter

Erhaltet einmal im Monat News aus Bücherstadt. Mehr Informationen zum Newsletter gibt es hier.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner