Saltatio Mortis – Das Geheimnis des schwarzen IXI: Die Erzkanzlerin

von | 12.03.2014 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Cover © Saltatio Mortis

Pünktlich zum Beginn des zweiten Tourteils der „Das schwarze IXI“ – Tour hatte Saltatio Mortis druckfrische Comics im Gepäck, die nicht nur optisch so einiges hermachen. Am 6. März bekam Bücherstädterin Elisabeth den Comic in ihre Krallen und möchte euch nun mehr davon erzählen.

Saltatio Mortis toppen sich immer wieder selbst. Ihr neues Album „Das schwarze IXI“ ist auf Erfolgskurs, die Band hält zusammen wie Pech und Schwefel, macht nach Spielmannsart „die Klappe auf“, diskutiert, provoziert, gibt Denkanstöße. Der kreative Funke ist schon lange zu einem Leuchtfeuer geworden. So krönen sie ihre viele Herzblut-Arbeit nun mit dem Comic-Buch „Das Geheimnis des Schwarzen IXI – Die Erzkanzlerin“, in welchem die wackeren Recken zu magischen Helden werden. Zudem wird auch das gesamte Artwork des aktuellen Programms in diesem Comic überdacht. Die Cover der CDs – Alben wie Single – finden ihre Quelle und Erklärung in dieser Geschichte. Und dabei schaffen es die Spielleute erneut, genial, kreativ und witzig gleichzeitig zu sein und sich Mithelfer und Mitstreiter an Bord zu holen, die sich auf ihren Gebieten Rang und Namen gemacht haben.

Matt Dixon, Dave Kendall und Kev Crossley sind klingende Namen, wenn es um World of Warcraft, Magic – The Gathering oder Judge Dredd geht. Die Zeichner und Illustratoren verbildlichten die Ideen und Texte von Falk und Lasterbalk (Saltatio Mortis) und kreierten ein Steampunk-lastiges, mit Mechanik, Magie und futuristischen Elementen angehauchtes Werk, das sich sehen lassen kann.

In „Das Geheimnis des schwarzen IXI – Die Erzkanzlerin“ spielt die Band in einer erdachten Welt im an den Steampunk angelehnten Stil die Hauptrolle. Es ist eine düstere Zeit, aber eine, in welcher man noch große Abenteuer erleben kann. Nach einem solchen Abenteuer spielen die Spielleute zum Tanz auf, um etwas Freude in die Welt zu bringen, als ein Hilferuf das Konzert jäh unterbricht. Professor Rasmus, der vor einiger Zeit zum Zirkus Ascensis gestoßen ist, liegt schwerverletzt am Boden. Während drei Spielleute die Verfolgung eines potentiellen Täters aufnehmen, erklärt Professor Rasmus den verbliebenen Männern, dass er einst im Dienste der Erzkanzlerin stand, um Hybridoiden zu entwickeln, mit deren Hilfe die Kanzlerin einen Vernichtungskrieg einleiten will. Kurz darauf stirbt Professor Rasmus in Aleas Armen und hinterlässt eine schier unlösbare Aufgabe. Um die freien Reiche vor den Stahlstaaten zu beschützen, müssen die Männer von Saltatio Mortis eingreifen. In diesem Fall ist Angriff die beste Verteidigung, aber begeben sich die Spielleute damit auf eine lebensgefährliche Mission gegen eine übermächtige Gegnerin.

Mit diesem Comic erwirbt man schon einen kleinen Schatz. Die Zeichnungen sind aussagekräftig und in einem sehr ansprechendem, dynamischen Stil, die Farben sind durchgehend gedämpft und matt, mit mehr deutlichen Farbakzenten als so manch anderem genreähnlichen Werken, aber weder penetrant leuchtend noch stechend. Genau richtig und definitiv was fürs Auge! Die Geschichte, die erzählt wird, ist spannend wie witzig zugleich, mit kleinen Details und nicht zuletzt viel Saltatio Mortis – was natürlich nicht heißt, dass jemand, der die Band nicht so gut kennt, die Finger davon lassen sollte. Ganz im Gegenteil! Außerdem will man das Buch nicht nur einmal durchlesen. Zudem machen auch die Zeichnungen einiges her, sodass man allein dem Durchsehen und Begutachten eine ganze Runde durch den Comic widmen kann – mindestens. Natürlich wird sich ein jeder Saltatio Mortis-Kenner über die Charakterzeichnungen der Bandmitglieder freuen und sicherlich an einigen Stellen schmunzeln, an anderen mitfiebern. Doch auch hier muss man weder Fan noch Kenner der Band sein, um mit Handlung und Charakteren zu sympathisieren. Sehr schön fand ich auch die kleinen Freunde und Helferlein, die drei der Spielleute hatten. Ein kleiner Roboter, ein Drache, ein Teufelchen – und sie alle waren irgendwie in die Geschichte eingebunden.

Fazit: Jeder Cent dieses Kaufs hat sich gelohnt, nicht nur, weil ich ein Fan bin, sondern weil ich die Bemühungen und Anstrengungen in diesem Werk richtiggehend sehe, die Gedanken und Ideen, das Herzblut und die Leidenschaft, mit der an den Ideen gearbeitet wurde und am Ende die Umsetzung. Herausgekommen ist ein aufwändig und wertvoll gemachtes Buch, das man sich bestimmt nicht mit Buchrücken voran ins Regal stellt, sondern das einen besonderen Platz bekommen sollte. Einziger Minuspunkt, den ich finde, ist, dass dieser Comic richtiggehend nach einer Fortsetzung schreit und es bisher noch nicht einmal Gerüchte gibt, nach denen Derartiges umgesetzt werden könnte.

Ein absolutes Muss für Fans und alle anderen sollten definitiv auch einen Blick riskieren. Es lohnt sich!

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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