Mord in der Kirche!

von | 12.07.2016 | Belletristik, Buchpranger

Unter dem klangvollen Titel „Schlussakkord für einen Mord“ geht es für Flavia in die fünfte Runde. Bücherhorterin Claudia berichtet begeistert weiter über ihre spannenden Abenteuer.

Von Fledermäusen und Orgeln

Wie langweilig! Flavia wurde von ihrem Vater dazu verdonnert, ihre Schwester Feely des Abends bei ihren Übungen an der Orgel zu begleiten. Sie soll nämlich zu Ostern das Amt der Organistin einnehmen, da Mr. Collicutt seit Wochen spurlos verschwunden ist. Dabei würde Flavia wirklich viel lieber in ihrem Labor stehen und beispielsweise ihr Blut untersuchen, um zu beweisen, dass sie keine transsilvanische Mutter hat, wie ihre Schwestern ihr weismachen wollen. Diesen Abend machen die beiden eine Entdeckung: In der Orgel steckt irgendwas fest – eine Fledermaus, wie sich nach einem Besuch in den Orgelinnereien herausstellt.
Wie wichtig dieser Besuch noch werden wird, würde selbst Flavia nicht glauben…

Das Jubiläum des Heiligen St. Tankred

Am nächsten Morgen radelt Flavia schon früh zur Kirche, denn die besagte Fledermaus könnte sie gut für ein Experiment gebrauchen. Zufällig bekommt sie dabei mit, wie es Schwierigkeiten um die Öffnung des Grabs des St. Tankred gibt. Eigentlich sollte dies zum 500. Jubiläum seines Todestags geschehen, aber der Bischof scheint seinen Dispens auf einmal zurückgezogen zu haben. Der Vikar entscheidet sich aber trotzdem, die Gruft öffnen zu lassen und natürlich ist Flavia ganz vorne mit dabei.

Statt aber die Überreste des Heiligen fördert die Öffnung etwas, oder besser jemand anderes zutage – den verschwundenen Mr. Collicutt! Nachdem man ihm eine Gasmaske übergezogen hatte, hat der Mörder den armen Mann hier herunter geschafft. Das ist Flavia sofort klar, und natürlich ist sie wieder einmal voll bei der Sache, obwohl Inspektor Hewitt davon nicht begeistert ist. Schließlich läuft der Mörder noch frei herum…
Wie gut ist es also, dass der frisch eingetroffene Adam Sowerby mit ihr einen Pakt eingeht und sie mit Informationen versorgt. Eigentlich ist er nur zuständig für die Botanik und will im Grab nach alten Blumensamen suchen, aber auch er verbirgt das eine oder andere Geheimnis.
Ihre Ermittlungen führen Flavia diesmal erneut in ihre Vergangenheit…

Ein Familiendrama steuert auf seinen Höhepunkt zu

Flavia entdeckt tatsächlich einen anderen Zugang zur Gruft und erschreckt dabei auch noch die Frau des Vikars fast zu Tode. Dabei erfährt sie, dass nicht nur ihr Vater und Dogger dunkle Geheimnisse aus der Zeit im Krieg mit sich herumtragen, sondern auch der Vikar und seine Frau…

Der fünfte Band der Reihe liest sich sehr intensiv, denn hier werden die Weichen zu weiteren Geschehnissen im nächsten Band gestellt. Was bisher nur eine lose Rahmenhandlung, eine böse Vorahnung war, wird hier richtig greifbar: Buckshaw soll nun wirklich verkauft werden.

Bradley schafft es, die Verzweiflung der Familie aus der Sicht der Jüngsten rührend und authentisch darzustellen – trotz des eigentlichen Mordfalles und den Geschehnissen darum. Das Familienkonstrukt und die Beziehungen innerhalb der Familie, die er über die bisherigen Bände angedeutet hat, kommen hier erst richtig zur Geltung. Bis zum Schluss bangt man mit der Familie, die kurz vor dem Ruin steht, nur um am Ende mit einem Cliffhanger der übelsten Sorte überrascht zu werden.

„Speaking from Among the Bones“ lautet der Originaltitel des Romans, der 2011 beim Orion Verlag erschienen ist. Seit 2013 kann man ihn in deutscher Sprache bei Penhaligon als „Schlussakkord für einen Mord“ in gebundener Ausgabe erwerben – 2014 erschien die Taschenbuchausgabe bei Blanvalet.

Flavia de Luce – Schlussakkord für einen Mord. Alan Bradley. Übersetzer: Gerald Jung, Katharina Orgaß. Blanvalet. 2014.

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