Ich bin schuld …

von | 06.02.2018 | Buchpranger, Kinder- und Jugendbücher

Klar, einen Freund zu verlieren ist sehr schmerzhaft, doch was tun, wenn er dazu noch dein einziger Freund war? Dies ist das Hauptthema des Romans „Playlist for the dead“. Dieser transportiert eine wichtige Aussage, wie Bücherstädterin Jasmin findet.

Nach einer Party gibt es einen Streit: Hayden und Sam waren beste Freunde, auch wenn sie viel stritten. Doch als Sam sich am Tag nach den Ereignissen aufrafft, sich zu entschuldigen, ist es bereits zu spät. Sein Freund ist tot, gestorben an einer Überdosis Valium. Für Sam bricht eine Welt zusammen, denn Hayden war nicht nur sein bester, sondern auch sein einziger Freund. Alles was ihm geblieben ist, ist eine Playlist mit von Hayden ausgewählten Liedern plus eine Nachricht: „Für Sam. Wenn du das hörst, wirst du mich verstehen.“ Alleine muss sich dieser nun der Trauer und der Wut stellen. Doch warum hat Hayden ihm das angetan? Wie soll die Playlist ihm helfen? Und vor allem: Was ist in der Nacht der Party wirklich passiert? Mit diesen Fragen im Hinterkopf versucht Sam mehr über das Geheimnis seines Freundes herauszufinden, ohne an seiner Einsamkeit zu zerbrechen. Da taucht plötzlich Astrid auf und versucht, ihm zu helfen. Nach und nach muss Sam erfahren, dass auch Hayden diese Einsamkeit nicht mehr ertragen und ihm etwas vorenthalten hat.

Als ich angefangen habe zu lesen, war ich ehrlich gesagt nicht sehr begeistert, da Sam, die Hauptperson der Geschichte, in Erinnerungen über sich und Hayden versunken ist und das Buch einen matten, fast leblosen Ton anschlägt. Dazu kommt, dass Sam äußerst kindisch herüber kommt, dafür dass er fünfzehn Jahre alt sein soll. Die erste Hälfte des Buches ist relativ ereignislos, doch mit der Zeit wird es spannender. Sam an sich verkörpert hier den typischen Außenseiter, er hat keine besonderen Talente, wird gemobbt und kein Mädchen interessiert sich für ihn. Im Gegensatz dazu steht Astrid, das Mädchen, das er im Laufe des Buches kennenlernt. Sie ist diejenige, die Farbe in sein Leben und in das Buch bringt.

Im Großen und Ganzen erzählt das Buch eine schöne Geschichte und hat eine wichtige Aussage, trotz dessen muss man sich dazu überreden, weiter zu lesen, da es erst spät wirklich interessant wird.

Playlist for the dead. Michelle Falkoff. Coppenrath. 2017. Ab 14 Jahre.

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