Zwischen Trennungsschmerz, Stolz und neuen Eindrücken

von | 04.04.2018 | Bilderbücher, Buchpranger

Der erste Tag im Kindergarten ist aufregend! Oft ist dieses Ereignis ein Thema, das Kinder schon viele Wochen vorher beschäftigt. Katja Reider und Barbara Korthues zeichnen im Pappbilderbuch „Hurra, ich gehe in den Kindergarten“ ein realitätsnahes Bild eines solchen ersten Tages auf. Zeichensetzerin Alexa hat den kleinen Protagonisten Jonas begleitet.

Jonas ist stolz, als er sich mit seiner Mama auf den Weg in den Kindergarten macht. Er fragt sie, was sie machen wird, wenn er im Kindergarten ist. „Oh, dann rase ich in Windeseile zur Arbeit“, antwortet sie und erzählt, dass sie ihre Arbeit mag und sich darauf freut. Im Kindergarten wird Jonas zuerst von der Erzieherin begrüßt. Er kann sich in der Garderobe einen Haken mit einem Tierbild aussuchen, anschließend werden ihm die Räume gezeigt. In der Kindergartenküche begegnet er auch schon den ersten Kindern und wird zum Spielen eingeladen.

„Jonas steckt den Kopf aus dem Kletterhaus. Oje, Mama hat ihre Tasche dabei! Heißt das etwa…“

Die erste Trennung kann unterschiedlich verlaufen. Jonas hat das Glück, direkt Anschluss gefunden zu haben. Denn auch wenn ihm nicht gefällt, dass seine Mama einkaufen gehen will, wird er schnell wieder von den anderen Kindern abgelenkt. Schließlich will er Lenis Geheimnis noch entdecken! Der Kontakt zu den anderen Kindern verläuft so positiv, dass er sich auf den nächsten Tag freut – und er hat schon Ideen, was er als nächstes machen möchte.

Der erste Tag, wie er im Pappbilderbuch „Hurra, ich gehe in den Kindergarten“ dargestellt wird, ist ein realitätsnahes Beispiel. Hier werden Sorgen ebenso thematisiert wie positive Erfahrungen. So würde Jonas beispielsweise zu Beginn des Buches seinen Freund Max gerne mit in den Kindergarten nehmen. Und auf Mamas Einwand, er würde andere Kinder kennenlernen, entgegnet er: „Ich kenne doch schon viele Kinder.“ Jonas ist noch etwas skeptisch. Erst als das Thema „Stolz“ durch seinen Papa zum Ausdruck kommt, färbt dieses Gefühl auf Jonas ab – am ersten Tag ist auch er stolz, in den Kindergarten gehen zu können.

„Hallo, hallo, schön, dass du da bist…“

Was das Bilderbuch außerdem aufzeigt, ist die Bedeutung von positiven Momenten. Jonas wird sowohl von der Erzieherin als auch von den Kindern herzlich aufgenommen. Ihm wird das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein. Dieser Aspekt kann den Kindern, die das Buch betrachten, Mut machen. Sie erfahren, dass es im Kindergarten schön ist, sie nicht allein gelassen werden und die Mama wirklich wiederkommt.

So optimistisch wie der Inhalt ist auch die Gestaltung des Buches: Die Illustrationen enthalten helle, leuchtende Farben und stellen viele fröhliche Gesichter dar. Das kann im normalen Kindergartenalltag natürlich ganz anders aussehen – die Geschichte von Jonas dient daher als Idealbild eines ersten Kindergartentages. Dieses Buch ist vor allem Kindern zu empfehlen, die in nächster Zeit in den Kindergarten kommen. Es kann dabei helfen, Gefühle wie Sorge, Stolz und Angst zu thematisieren und Mut zu machen.

Hurra, ich gehe in den Kindergarten. Katja Reider. Illustration: Barbara Korthues. Coppenrath. 2017.

 

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