Yooka-Laylee auf nostalgischer Rettungsmission

von | 22.06.2017 | #litkinder, Digitale Spiele, Specials, Spielstraße

Wir alle kennen die Nintendo-Helden Mario und Donkey Kong oder die Maskottchen der Playstation Banjo-Kazooie und Crash Bandikoot. Sie sind Pioniere der dreidimensionalen Hüpfabenteuer und haben die Kindheit und frühen Gamingerfahrungen vieler Menschen bestimmt und geformt. Nun melden sich die Schöpfer von Banjo-Kazooie mit einer Eidechse namens Yooka und einer Fledermaus namens Laylee zurück. Codejäger Peter schwelgt in Erinnerungen.

Auf ihrer Reise, den bösen „Capital B“ zu stoppen, erkunden Yooka-Laylee verschiedenste Umgebungen, um, wie aus früheren Ablegern des Genres bekannt, allerlei Dinge zu sammeln. So zum Beispiel „Pagies“, die dazu dienen, neue Wege zu öffnen. Dabei häufen sie eine Vielzahl von Fähigkeiten wie Feueratem oder Gleitflug an, die dafür gedacht sind, sich durch die von Sprung- und Geschicklichkeitsrätseln bestimmten Welten zu manövrieren.

„Yooka-Laylee“ beinhaltet alle Aspekte seiner geistigen Vorgänger, die Vorteile wie auch einige Nachteile und Probleme des Genres. Sie setzen sich fort und werden durch modernisierte graphische Qualität, verbesserte Steuerbarkeit und überhaupt die größere Verfügbarkeit (auf den meisten Plattformen spielbar) verstärkt. Wie schon in den klassischen Ablegern des Genres kämpfen die Spielenden trotz der flüssigen Steuerung und der klaren optischen Darstellung genauso oft gegen die störrische Spielkamera, wie gegen die kreativen Gegner. Als Veteran alter 3D-Plattformen stört dies wenig, ist man doch viel Schlimmeres gewöhnt. Auf neuere Spieler könnte es jedoch abschreckend wirken.

Digitale Reise zur Rettung der Literatur

Eine bunte Riege lustiger Charaktere begleiten Yooka-Laylee auf ihrer Reise und beleben die Geschichte um „Capital B“ und „Dr. Quack“, die in ihrem „Hivory Tower“ alle Literatur der Welt aufsammeln und in puren Profit zu verwandeln versuchen. Die Handlung des Spiels mit Literatur und mit der Freiheit kreativer Kunst vom reinen Profitgedanken, ist ein toller Aufhänger für das Geschehen und die einfache, aber erfrischende Kernaussage des Spiels neben dem spaßigen Gameplay.

Die Namen und Charaktere der Welt sprühen nur so vor Kreativität und Wortspielerei – von leicht und kindgerecht verständlichen Namen wie „Professor Bones“ oder „Capital B“ bis hin zu jenen, welche mehr an das nostalgisch erwachsene Publikum gerichtet sind („Trowzer“, die Schlange, die in einer Hose steckt, oder die wunderbar benannten „Ghost Writers“, welche aus Büchern herausströmen). Der Humor hält im Großen und Ganzen sehr gut die Balance zwischen Kinderfreundlichkeit und Zugeständnissen zur erwachsenen Zielgruppe.

Für Alt und Jung

„Yooka-Laylee“ ist ein Spiel für zweierlei Gruppen. Zum einen ist es eine Hommage an die Klassiker der 90er Jahre und soll in der mittlerweile älteren Generation von Spielenden dieselbe Magie von damals neu erwecken. Zum anderen ist es ein Spiel, das jüngere Generationen an das Genre heranbringen soll und das mit den bunten Welten, den spaßigen Charakteren und der kreativen Handlung für sich begeistern kann. Womöglich findet man sogar dieselbe Art von Begeisterung wie damals, als wir mit Mario in Peaches Palast Sterne sammelten.

Ein Beitrag zum Projekt #litkinder. Hier findet ihr alle Beiträge.

Yooka-Laylee. Studio: Playtonic Games. Publisher: Team17. 2017. Plattformen: PC, Mac, XboxOne, Playstation 4, Nintendo Switch. Spielerzahl: 1 – 4. BK-Altersempfehlung: ab 6 Jahren.

Bild: Playtonic Games, Illustration: Buchstaplerin Maike

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