Und der Preis geht an… – Die SERAPH-Preisverleihung 2016

von | 24.03.2016 | Buchpranger

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Auf dem alljährlichen Pflichtprogramm der Leipziger Buchmesse stand auch dieses Jahr wieder für Sätzchenbäckerin Daniela die Verleihung des SERAPH-Preises. Diesmal wurde dieser allerdings nicht nur in den Kategorien „Bestes Buch“ und „Bestes Debüt“ vergeben, sondern auch in „Bester Independent-Autor“.

Zum bereits fünften Mal wurde der SERAPH-Preis der phantastischen Akademie in Kooperation mit und auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Die Verleihung wurde von den Vorsitzenden der Phantastischen Akademie Oliver Graute und Natalja Schmidt moderiert. Sie stellten die Expertenjury des diesjährigen Preises vor, die die besten Phantastik-Titel des Jahres gewählt hatte. Die 24-köpfige Jury, bestehend aus Verlegern, Autoren, Lektoren, Bloggern und Lesern vergab den SERAPH in drei Kategorien: „Bester Independent-Autor“, „Bestes Buch“ und „Bestes Debüt“. Es wurde außerdem an die Autorin Aileen P. Roberts erinnert, die leider Ende letzten Jahres viel zu früh verstorben war.

Bester Independent-Autor

Der Preis für „Bester Independent-Autor“ ist die neue Kategorie des SERAPH-Preises. Sie folgt aus den großen Veränderungen auf dem Buchmarkt durch das Selfpublishing. Die Branche befände sich im Wandel, heißt es. Das Medium eBook sei noch nicht ausgeschöpft und deshalb soll der Preis in Kooperation mit neobooks nun auch an Nachwuchstalente unter den Selfpublishern vergeben werden.
Der Preis ging an Hannah Kuhlmann für ihren Debütroman „Nachtschatten“. In der Laudatio wurde betont, dass sie eine stimmige Welt erschaffen habe, die Lust auf mehr mache. Dabei habe sie die letzten 20 Seiten kurz vor Ende der Frist des Wettbewerbs fertig geschrieben. Hannah Kuhlmann war sichtlich überrascht und bedankte sich. Die junge Autorin wollte es sich mit dem selbst Buch beweisen und hatte nicht mit dem Gewinn gerechnet.
Die Phantastische Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Talente zu fördern. Mit dem Sprichwort „Deutschland – Land der Dichter und Denker“ wurde von der Moderatorin Natalja Schmidt daran erinnert, dass Autoren kaum Förderung erhalten. Viele würden denken, sie könnten schreiben – und andere könnten es tatsächlich, würden aber in der großen Masse an Büchern keinen Platz finden. Bei Schreibschulen, in denen sich das Handwerk erlernen ließe, müsse ein Autor viel Geld bezahlen. Dies sei nicht die Förderung, die sich ein junger Autor erhofft. Die Gesellschaft müsse ein Interesse daran haben, dass Autoren ihre Bücher schreiben können, sonst wäre Deutschland das „Land der Richter und Bänker“.

Bestes Buch

Die Laudatio zum „Besten Buch“ fiel leider aus. Die Rede hätte von Kai Meyer gehalten werden sollen, der aber nicht anwesend war. Nach kurzer Verwirrung, wo er denn sei, wurde vermutet, er hätte es einfach vergessen. Jedoch wurde mit zwinkerndem Auge betont, dass er sich sicher viel Mühe und Gedanken im Vorfeld gemacht habe – auch wenn seine Reden bekanntermaßen eher kurz und spontan seien.
Doch glücklicherweise konnte man den Sieger auch anhand des vorbereiteten Umschlags entnehmen, weshalb der Verleihung nichts im Wege stand: Den Preis für das „Beste Buch“ gewann Nina Blazon mit „Der Winter der schwarzen Rosen“. Die Autorin freute sich nicht nur über den Preis, sondern auch auf die geplante Lesung am Abend, wo sie Kai Meyer treffen sollte. Dort würde sie ihn schon an seine verpasste Laudatio erinnern.
„Der Winter der schwarzen Rosen“ sei, so Blazon, eine Rückkehr zur Lektüre von Märchen, die sie zum Schreiben gebracht hatte. Sie hofft, dass das Buch noch viele lesen werden.

Bestes Debüt

Debütautoren haben es nicht leicht: Selten schreibt jemand ein Buch und wird sofort damit berühmt, die meisten bleibt der Erfolg verwehrt. Mit dem Zitat von Neil Gaiman „Macht gute Kunst“ wurde die Verleihung des Preises in der „Königsklasse“ des SERAPHs für das „Beste Debüt“ eingeleitet.
In der Laudatio wurde daran erinnert, dass es in den vergangenen Jahren nicht leichter geworden sei: Es dauert lange, bis ein Buch fertig ist, einen Verlag findet und – wenn überhaupt – für einen Preis nominiert wird.
Mit diesen Worten wurde der Sieger des Preises für das „Beste Debüt“ Daniel Illger mit „Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ bekannt gegeben. Dieser erzählte, dass er schon als Kind Monster und Reisen in fremde Welten geliebt habe. Solche Reisen, die Stärke, Mut und Hoffnung geben könnten.

Die Moderatoren dankten den Anwesenden und verabschiedeten sich wie auch in den vergangenen Jahren mit „Bleiben Sie phantastisch“.

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