Rapunzel – Neu verföhnt

von | 25.03.2013 | Filme, Filmtheater

Bewaffnet mit einer Bratpfanne und in Begleitung treuer Gefährten begibt sich Rapunzel auf die Reise zu den Lichtern…

*Klick* amazon.de; © Walt Disney

Es war einmal eine Frau, die im Kindsbett lag. Sie war sehr krank und ihr Mann wollte ihr eine besondere Freude bereiten: sie liebte Rapunzeln. So begab er sich zu einem nah gelegenen Feld, in dem eine Hexe das Rübengewächs angepflanzt hatte, und pflückte einige davon. Doch die Hexe ertappte ihn auf frischer Tat und forderte als Gegenleistung sein Erstgeborenes. Die Hexe nahm seine Tochter mit sich fort. So kam es, dass das Mädchen mit dem Namen Rapunzel in einen Turm aufwuchs. In diesen konnte man bloß nach einer langen Kletterpartie zur Spitze gelangen oder wenn Rapunzel ihr Haar hinunterwarf, sobald jemand rief: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter“. Rapunzel hätte niemals entdeckt werden sollen, doch ein Prinz fand den Turm und versuchte sie zu befreien.

Rapunzel in NEU VERFÖHNT hat bis auf ihren Namen und ihre Wohnstatt im hohen Turm nicht viel mit der Rapunzel aus dem Grimm’schen Märchen zu tun. Ihr Vater ist viel mehr König einer Stadt und ihre Mutter ist wohlauf, dank einer Wunderblume. Besagte Blume mitsamt ihrer Heilkräfte lebt in Rapunzel weiter, darum entführt eine Hexe die kleine Prinzessin. Obwohl König und Königin all ihre Landen durchstreifen lassen, bleibt Rapunzel im Turm verborgen. Doch sie geben nicht auf: am Tag ihres Geburtstages lässt das gesamte Königreich Laternen in den Himmel steigen. Rapunzel wünscht sich in ihrem Turm nichts sehnlicher, als diese „fliegenden Lichter“ von Nahem zu sehen. Sie packt die Gelegenheit beim Schopf als Flynn Ryder – Juwelendieb, notorischer Lügner und vermeintlicher Recke – durch Zufall in ihren Turm klettert. Für eine junge Frau, die die Welt bloß von Bildern, Büchern und Erzählungen ihrer „Mutter“, der Hexe, kennt, ist dies ein mutiger Schritt. Doch bewaffnet mit einer Bratpfanne und in Begleitung ihrer treuen Gefährten, dem Chamäleon Pascal, dem Pferd Maximus und Flynn, begibt sich Rapunzel auf die Reise zu den Lichtern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Disney sich bei seinen Trickfilmen den Märchen aus aller Welt bedient. Doch bis auf die Namen unserer Heldin finden wir kaum Zeichen der Anleihen, und genauso wenig sitzt sie brav im Turm und wartet auf die Rettung. Viel mehr fleht sie Flynn förmlich an, sie mit sich zu den „fliegenden Lichtern“ zu bringen. Wie vielen der anderen Disney-Prinzessinnen – denken wir an Pocahontas oder Schneewittchen – stehen auch ihr tierische Begleiter auf ihrem Weg durch die weite, fremde Welt zur Seite. Und genauso wie bei allen anderen wartet die Liebe auf Rapunzel. Dieser fünfzigste der Disney-Filme besticht wie viele andere mit dem Charme der Disney-Renaissance der 1990-er Jahre: er ist mit vielen Liedern durchsetzt, die zum Mit- und Nachsingen einladen und knüpft nahtlos an die Tradition an.

Wortklauberin Erika

FSK: Ohne Altersbeschränkung
Studio: Walt Disney
Erscheinungstermin: 7. April 2011
Spieldauer: 96 Minuten
Regisseur(e): Nathan Greno, Byron Howard
Komponist: Alan Menken, Glen Slater

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