„Kein Mensch muss müssen.“ – Gotthold Ephraim Lessing
Am Mittwoch, 19. September, fand im ostfriesischen Landesmuseum Emden eine Lesung zum Thema „Freiheit! – auf Lessings Spuren“ statt. Dr. Helmut Göbel, Literaturwissenschaftler und Lessing-Experte, verknüpfte dafür Lessings Biografie mit dessen Reiseberichten und literarischen Texten. Dabei waren Gedanken zur Freiheit, der freien Meinungsäußerung und Selbstbestimmung stets Schwerpunkt der Lesung.
Schauspieler Charles Brauer, Mathias Bleier und Dieter Hufschmidt füllten mit ihren Stimmen den Veranstaltungsraum mit Leben. Abwechselndes Vorlesen der Dialoge literarischer Texte, unterbrochen von kurzen biografischen Geschichten Lessings, sorgte für Spannung während der gesamten Lesung. Begleitet wurde diese von der Hamburger Ratsmusik, welche den Zuhörer mit ihren Klängen in die Epoche der Aufklärung entführte. Unter entspannter Atmosphäre lauschten die Anwesenden den Erzählungen und der Musik. Hin und wieder wurde gelacht und geschmunzelt, überwiegend herrschte jedoch nachdenkliches Schweigen.
Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781) war ein deutscher Dichter der Aufklärung. Er glaubte an ein „Christentum der Vernunft“. Die menschliche Vernunft könne sich auch ohne göttliche Offenbarung entwickeln. Jeder solle seine Meinung frei äußern und sich mit Betrachtungen kritisch auseinandersetzen können, unabhängig von seiner Religion und Herkunft. „Frei“ solle jeder sein, das zu tun, was er möchte, sei es die religiöse Lebensweise oder der Beruf. Denn Lessing war der Meinung: „Kein Mensch muss müssen.“
Diese Lesung wurde im Rahmen des Literaturfestes Niedersachsen veranstaltet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.literaturfest-niedersachsen.de
Alexa
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