Auch nach 40 Jahren Hörspiel sind die drei Fragezeichen immer noch Teenager. In ihrer zweihundertsten Folge „Feuriges Auge“ erleben sie einen neuen spezialgelagerten Sonderfall, bei dem Worteweberin Annika sie begleitet hat.
Der Jubiläumsfall führt die drei Detektive vom Schrottplatz auf einen Leuchtturm, in eine alte Quecksilbermine und bis nach Indien zum Tempel der Gerechtigkeit. Der Fall verspricht Spannung und das Auftauchen alter Bekannter – mit einer Länge von fast fünf Stunden ist es noch dazu die längste bis jetzt erschienene Hörspielfolge.
Alte Bekannte
Die zweihundertste Folge der Jungdetektive baut ziemlich direkt auf einem sehr alten Fall auf: In „Der Fluch des Rubins“ (Folge 5) waren die drei Detektive einem in Gipsbüsten versteckten Erbe auf der Spur und entdeckten schließlich mit ihrem jungen Freund August August, genannt Gus, einen indischen Rubin. Offensichtlich ist der Rubin, den sie dem Inder Rama Sitri Randur für die Rückkehr an den Tempel der Gerechtigkeit übergeben hatten, nie dort angekommen. Das Wissen aus der alten Folge wird nicht vorausgesetzt, um diesen Fall zu verstehen – es lohnt sich natürlich aber trotzdem, „Der Fluch des Rubins“ nachzuhören. Schön ist dabei, dass Gus in der neuen Folge wie auch im fünften Fall vom gleichen Sprecher, Stephan Chreszinski, gesprochen wird.
Doch auch andere Episoden aus der Geschichte der drei Fragezeichen kann man in „Feuriges Auge“ wiederentdecken: Die Telefon- (und neuerdings E-Mail-)Lawine, die gerade in den ersten Fällen der Detektive zum Einsatz kam, erlebt hier ein Revival. Auch die skrupellose Archäologenorganisation Sphinx, die man aus der 100sten Folge um die Geschehnisse auf der Toteninsel kennt, hat hier einen Auftritt.
Ein großartiges Abenteuer
Der Jubiläumsfall beginnt damit, dass der erste Detektiv Justus Jonas spurlos verschwunden ist. Auf der Suche nach ihm stoßen seine Kollegen Peter und Bob auf Spuren, die sie an einen Fall erinnern, den sie für lange gelöst hielten. Als Justus endlich wiedergefunden ist, sind noch lange nicht alle Rätsel gelöst. „Wir sind viel älter und erfahrener als damals“, weiß Justus und dem können die Zuhörerinnen und Zuhörer nur zustimmen. Das ist auch notwendig, denn dieses Mal sollen die drei Fragezeichen dafür sorgen, dass das Feurige Auge und die Silberne Hand tatsächlich zum Tempel der Gerechtigkeit in Indien zurückkehren. So besteigen die drei ein Flugzeug und ohne zu viel vorweg zu nehmen, kann man wohl erwähnen, dass auch am Ende dieser Folge eine logische Erklärung für alle seltsamen Vorkommnisse stehen wird – zumindest Justus bewertet den Fall als „ein großartiges Abenteuer“.
Mit fast fünf Stunden Länge braucht man für diese Hörspielfolge ein bisschen mehr Ausdauer als für die regulären Fälle, mit denen man zum Beispiel wunderbar einschlafen kann. Hier hingegen ist Aufmerksamkeit gefragt! Wer im ersten Teil etwas verpasst hat, bekommt aber zum Glück viele Infos noch mal in Erinnerung gerufen, denn nach Justus‘ Auftauchen werden alle Ereignisse noch einmal aus seiner Sicht erzählt. Das bringt ein bisschen Ruhe in den Fall, sorgt aber gleichzeitig für einen kleinen Bruch. Insgesamt ist diese Jubiläumsausgabe ziemlich spannend, an einigen Stellen hätten ihr aber auch Raffungen ganz gut getan. Für Fans ist dieser Teil gerade durch das Auftauchen alter Bekannter trotzdem ein Muss.
Die drei ??? Feuriges Auge. Folge 200. Autor: André Marx. Regie: Heikedine Körting. Mit: Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich u.a. EUROPA Family Music. 2019. Ab 9 Jahren.
Zum Weiterlesen:
- Erinnerungen an die drei Fragezeichen
- Musik bei den drei Fragezeichen
- Hintergrundwissen über die drei ??? in Bobs Archiv
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