Das war’s schon wieder: Der NaNoWriMo ist geschafft!

von | 30.11.2016 | Kreativlabor

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So plötzlich, wie der National Novel Writing Month – kurz NaNoWriMo oder nur Nano genannt – losgeht, scheint er auch jedes Mal zu enden. „Nur noch zwei Tage“, bemerke ich ehrlich überrascht am Anfang der Woche und blicke auf die Statistik, die noch immer nicht im Soll liegt. Und nun? Reichten die zwei Tage für den Rest aus? Habe ich die 50.000 Wörter geschafft? Aber vor allem: Habe ich die Geschichte beenden können? – Von Satzhüterin Pia

Japp, ich habe die 50.000 Wörter geschafft – aber die Geschichte braucht noch ein bisschen mehr. Obwohl ich das Buch aus dem letzten Jahr weitergeschrieben habe. Nachdem es letztes Jahr mit dem Vorsatz, es im Anschluss zu beenden, weniger gut geklappt hat (soll heißen: gar nicht), halte ich mich dieses Jahr ans Motto des Bücherstadt Kuriers und mache einfach. Vielleicht hätte ich dieses Motto letztes Jahr auch beherzigen sollen, denn einen ganzen weiteren Nano hätte das Buch wohl kaum gebraucht. Im Nachhinein ist man immer klüger.

Quantität statt Qualität

Beim Nano, das habe ich schon in den vorherigen Beiträgen erwähnt, zählt die Quantität, weniger die Qualität. Die Wörter sollen fließen, einfach den Kopf verlassen und zu Papier gebracht werden. Aber deswegen muss nicht gleich der größte Quatsch verfasst werden, was ich stellenweise aber sicherlich getan habe. Das kann natürlich witzig sein und Spaß machen, ich habe aber – und das sieht man an meiner Statistik ganz gut – Durststrecken nur mühsam überbrücken können und an drei Tagen auch gar keine Motivation gefunden. Immer noch ein ziemlich guter Schnitt und ich bin nie so sehr ins Straucheln gekommen, dass ich darum bangen musste, den Nano überhaupt erfolgreich beenden zu können. Und darüber bin ich sehr froh – in all den Nano-Jahren habe ich das bisher nämlich nie behaupten können. Daran seid nicht zuletzt ihr, liebe Leserinnen und Leser, „Schuld“. Diese Kolumne hat mich mehr als alles andere motiviert, immer weiterzumachen, auch wenn es gerade mal in der Geschichte stockte. Das nennt man wohl eine Win-Win-Situation.

Ja, ich habe viel auf Quantität gesetzt, dadurch hat aber nicht nur die Qualität gelitten, sondern ich habe auch die Geschichte einfach mal sich selbst überlassen. Wenn der Kopf aus- und die Finger einfach „angeschaltet“ werden, wird man selbst überrascht von Wendungen, Figurenentwicklungen und neuen, unvorhergesehenen Plot-Twists. Was wird mir das Lesen Spaß machen! Vermutlich wird es mich auch verwirren, irritieren, überraschen… Ich werde den Kopf schütteln, ob der merkwürdigen Entwicklungen, der wortreichen Sätze und der unnötigen Kapitel, die hoffentlich auch einige brauchbare Sätze bergen.

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Vorbereitung ist das A und O!

Es ist eigentlich nur sinnvoll und logisch, dennoch möchte ich an dieser Stelle nochmal explizit darauf eingehen: Vorbereitung ist so wichtig! Das A und O, wie man so schön sagt. Ich habe mich nicht in meine Geschichte eingelesen, sondern aufs Geratewohl los- und somit weitergeschrieben. Das wird mich wohl bei der Überarbeitung etwas mehr Zeit kosten, aber andererseits bin ich wirklich sehr gespannt, was ich alles so produziert habe. Aktuell ist die Erinnerung nicht sehr genau. Als würde ich mich vage an ein Buch erinnern, das ich mal gelesen habe.

Richtig geflossen sind die Wörter erst wieder am Schluss. Ich habe mir einen Nachmittag Zeit genommen und die letzten Kapitel vorstrukturiert. Kaum wusste ich wieder genau, wohin ich als nächstes wollte, sind meine Finger über die Tastatur geflitzt. Besonders beim letzten Sprint, den wir zu dritt als gemeinsame Aufholjagd am vorletzten Nano-Tag noch einlegten, flitzten die Finger nur so über die Tatstatur. Diese hat inzwischen übrigens vier leere Buchstabentasten: Das C, das N, das M und das L sind nun komplett abgenutzt. Vor dem Nano war es nur das C und das N. Liebe Nano, du hast mich und meine Tastatur ordentlich gefordert!

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Ein Buch, zwei Nanos…

…das war eine gute, aber irgendwie auch eine schlechte Idee. Zuerst einmal bin ich sehr glücklich, dass ich die Geschichte endlich beenden konnte. Allerdings fing irgendwann dieses „Ich muss Wörter schaffen, darf aber noch nicht zum Ende gelangen“-Geschreibe an. Nun liegt es an mir, an meinem eigenen Ansporn, meiner Motivation und meinem Willen, dieses Wirrwarr aus zwei Nano-Jahren zu sichten, zu strukturieren und zu überarbeiten. Ich will die Geschichte lesbar beenden – ob ich sie jemals soweit bringe, dass auch andere sie lesen dürfen, bleibt sicher noch eine Weile eine offene Frage.

Während des Nanos reicht die Zeit für Recherchearbeit kaum aus. Ich war ja schon froh, wenn ich das Tagessoll von 1.667 Wörtern geschafft habe. Es kommt also auch dahingehend noch einiges auf mich zu, denn mein Wissen über das 19. Jahrhundert – genauer England im 19. Jahrhundert – beschränkt sich überwiegend auf Austen, Bronte und Dickens. Und nicht zuletzt ist meine Geschichte die einer homosexuellen Frau, was sich meiner Kenntnisse und Erfahrungen ebenfalls entzieht. Ein hilfreicher Tipp bei Figuren, in die ihr euch nur begrenzt oder sogar gar nicht versetzen könnt, ist das Stöbern in passenden Foren.
Das Abenteuer NaNoWriMo ist also nur der Anfang!

Zeit für den NaNoWriMo – lasst uns ein Buch schreiben!

Eine Woche NaNoWriMo – qualmt die Tastatur immer noch?

Zwei Wochen NaNoWriMo – durchhalten!

Abwärts läuft alles leichter – auch der NaNoWriMo

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  1. Was für ein #Autorenwahnsinn – Bücherstadt Kurier - […] Au­to­rin wür­de ich mich auch trotz der di­ver­sen Teil­nah­men am Na­No­Wri­Mo wohl nicht be­zeich­nen, den­no­ch macht es un­glaub­li­ch viel…

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