Das Kartengeheimnis

von | 25.04.2013 | Belletristik, Buchpranger

Jostein Gaarder erzählt in seinem philosophischen Buch „Das Kartengeheimnis“ von einer Reise, gelesen von Hans-Thomas, der mit seinem Vater einem eigenen Abenteuer nachjagt. Wobei, er jagt weniger ein Abenteuer als seine lang im Ausland verschollene Mutter, die urplötzlich als Model wieder auf die Bildfläche getreten ist – in Griechenland.

Hans-Thomas‘ Vater will in zwei Wochen mit dem Auto nach Griechenland reisen, sie suchen, und mit ihnen beiden zurück nach Hause bringen. Er unterhält seine Gedanken mit allerhand Philosophie, und Hans-Thomas auf dem Rücksitz verbringt lange Zeit der Fahrt damit, ihm zuzuhören. Bis sie in ein kleines Dorf namens „Dorf“ in der Schweiz kommen, und der dort ansässige Bäcker ihm ein Rosinenbrötchen schenkt, in das ein winziges Buch eingebacken ist. Mit einer kleinen Lupe, die gerade in seine Hosentasche passt, gelingt es Hans-Thomas, die Geschichte des Bäckers Frode zu entziffern. Frode strandete vor über einem Jahrhundert auf einer einsamen Insel, und hatte nichts weiter bei sich als ein Kartenspiel. Mit der Zeit unterhielt er sich mit den Figuren – die urplötzlich vor ihm standen. Keine der Karte schien sich hierbei jedoch dessen bewusst zu sein, dass sie bloß erfunden sind – bis auf den Joker.

Jostein Gaarder verpackt in diesen zwei Geschichten, die über das Rosinenbuch verbunden sind, vielerlei Gedanken zur Existenz der Menschen, zur Kraft der Phantasie und den Konsequenzen, verliert man sich in dieser. Der Verlag empfiehlt ein Lesealter von 12 Jahren, was nicht ganz falsch ist: für die Geschichte muss man etwas mitdenken, doch es lohnt sich, schon allein um der bunten Fische willen, welche dem Leser auf dem Weg nach Dorf begegnen.

Erika

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

1 Kommentar

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    „Das Kartengeheimnis“ ist ein wundervolles, philosophisches Buch, über das man noch lange nachdenkt. Viele kleine Weisheiten sind in der Geschichte enthalten, ohne wie eine Moralpredigt zu wirken. Es werden Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Existenz aufgeworfen, und so nette Gespräche geführt, dass man sich wünscht, an ihnen teilnehmen zu können.
    Jostein Gaarder schuf in „Das Kartengeheimnis“ eine Welt, weit abseits der unseren, und doch kann man sich gut in ihr zurechtfinden, wenn man sich auf das kleine Abenteuer mit Hans-Thomas und seinem Vater einlässt. Ein absolut empfehlenswertes Buch für alle, die gerne Dinge hinterfragen und über das Leben und alles, was dazugehört, nachdenken.
    (5 leuchtende Straßenlaternen)

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