Cineastischer Horror: Eine Klinik, zwei Mörder und viele Tote

by Poesiearchitektin Lena

„Gothika“ ist ein Hor­ror­film von Mathieu Kas­so­vitz, der 2003 erschien und von der natür­li­chen Angst des Men­schen han­delt, von Zwei­feln an der eige­nen Psy­che und dem Ver­lust der Rea­li­tät. Poe­sie­ar­chi­tek­tin Lena, wel­che Filme, in denen psych­ia­tri­sche Kli­ni­ken vor­kom­men, liebt, hat sich eines dunk­len Abends gespannt und pop­corn­knab­bernd mit dem Film auseinandergesetzt.

Miranda Grey arbei­tet als Psy­cho­lo­gin in der Psych­ia­tri­schen Straf­an­stalt für Frauen in Wood­ward. Sie ist ver­hei­ra­tet und wird von den Men­schen in ihrem Umfeld sehr geschätzt. Gewit­ter, stür­mi­scher Regen und Strom­aus­fall sor­gen für eine düs­tere Stim­mung, als sie sich auf den Weg nach Hause macht. Auf­grund einer geis­ter­haf­ten Erschei­nung mit­ten auf der Straße hat sie einen Auto­un­fall und wacht in der Kli­nik auf – aller­dings als Pati­en­tin. Dia­gnose: Trau­ma­ti­sches Ereig­nis. Wegen Hal­lu­zi­na­tio­nen von toten jun­gen Frauen und wir­ren Träu­men wird Miranda von ihren Arbeits­kol­le­gen nicht mehr ernst genom­men, hat dadurch keine Ansprech­per­son mehr und zwei­felt an ihrer psy­chi­schen Stabilität.
„Du kannst nie­man­dem ver­trauen, der denkt, du seist ver­rückt.“ Ihr gelingt die Flucht und ihr Instinkt führt sie zu einer Farm, wo sie eine Ent­de­ckung macht, wel­che ihr gesam­tes Welt­bild auf den Kopf stellt. Sie beginnt zu ver­ste­hen, wieso sie sich in die­ser ver­wir­ren­den Situa­tion befindet.

Die The­ma­tik des Fil­mes über­zeugt, wäh­rend die Umset­zung nicht ganz gelun­gen ist. Es wird viel gekreischt, es gibt eine Menge Blut und viele unlo­gi­sche Sze­nen, die nicht recht in das Gesamt­kon­strukt pas­sen, sodass der Film eine Mischung aus Rea­lis­mus und „Über­na­tür­li­chem“ ist. Jump Sca­res sind kaum vor­han­den, sodass man bei der lang­ge­zo­ge­nen Geschichte müder statt ängst­li­cher wird. „Gothika“ ist 14 Jahre alt, wes­halb man heut­zu­tage bereits Gru­se­li­ge­res und Schlim­me­res gewohnt ist und Hor­ror­film­lieb­ha­ber nicht wirk­lich auf ihre Kos­ten kommen.

Gothika. Regie: Mathieu Kas­so­vitz. Dreh­buch: Sebas­tian Gut­ier­rez. Mit u.a. H. Berry, R. Dow­ney Junior, P. Cruz. Dark Castle Enter­tain­ment. USA, 2003. FSK 16.

Ein Fund aus der Todes­stadt.

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